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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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über einen ausgeprägten Sinn für Humor, einen beweglichen Geist und ein breit gefächertes Wissen verfügte. Dennoch drängte sie sich nicht in den Vordergrund, sondern begnügte sich damit, hin und wieder eine treffende Bemerkung einzuwerfen. Sie riss kein Gespräch an sich, nahm jedoch an vielen teil.
    Ihr literarischer Salon schien ein Erfolg zu werden. Genau das hatte Caid befürchtet.
    »Was schaust du denn nun schon wieder so säuerlich drein, mon cher ? Man sollte meinen, du freust dich darüber, dass Lisette so viel Aufmerksamkeit erregt.«
    Es war Maurelle, prächtig anzuschauen in ihrem grüngoldenen Seidengewand mit einem Ensemble aus smaragdbesetztem Collier und den dazu passenden Ohrringen und Armbändern. Sie kam herbeigeschlendert und rückte so eng an ihn heran, dass sich ihre weiten Röcke gegen seine Halbstiefel drückten. Caid blickte auf sie hinab und erwartete, Spott in ihrem Gesicht zu lesen, doch in ihrem ruhigen Blick lag eher eine Spur Ungeduld.
    »So hatte ich mir das eigentlich nicht gedacht«, entgegnete er.
    »Ich kann kein Problem darin sehen.«
    »Was sie braucht ist eine respektable Verbindung und keine übereilte Verlobung mit irgendeinem Glücksritter oder Nichtstuer, der auf eine reiche Ehefrau aus ist.«
    »Aber wenn sie sich in einer solchen Gesellschaft doch wohl fühlt? Die Entscheidung musst du schließlich ihr überlassen.«
    »Im Moment geht es ihr nur darum, mir eins auszuwischen«, sagte er mit unverhohlener Erbitterung.
    »Dann lass sie in Ruhe. Du bist schließlich nicht dafür verantwortlich, wie sie sich ihr Leben einrichtet.«
    »Da irrst du dich leider«, gab er mit einem kurzen Lachen zurück.
    Maurelle tippte sich mit einem Finger an den Kopf, als ihr ein Einfall kam. »Du könntest sie doch mit einem wie Armand Lollain verheiraten. Er würde sie sicher nehmen.«
    »Das glaube ich auch, aber er ist viel zu jung. In weniger als einer Woche wäre er ihr mit Haut und Haaren verfallen.«
    »Nicht das Schlechteste für einen Ehemann, würde ich meinen.« Maurelle klopfte sich nachdenklich mit dem Fächer ans Kinn. »Wie wär’s mit Gustave Bechet?«
    Er warf ihr nur einen gequälten Blick zu.
    »So übel ist er gar nicht, nur ein bisschen untersetzt.«
    »Er wird sich erst dann zu einem Heiratsantrag aufraffen, wenn ihm seine Mutter schriftlich einen aufsetzt.«
    »In Anbetracht von Lisettes Familienvermögen würde sie das wohl bereitwillig tun. Was sie will, ist ein Mäuschen als Schwiegertochter, die ihr einen Haufen Enkelkinder schenkt und dann das Zeitliche segnet, sodass sie selbst die Kinder nach ihren Vorstellungen aufziehen kann. Ich könnte ja mal die Bemerkung fallen lassen, dass Lisette zur nachgiebigen Sorte gehört.«
    »Wenn die Dame dir das abnimmt, verdient sie es, betrogen zu werden.«
    »Ach ja«, kam Maurelies leicht gallige Antwort, »da fällt mir ein, wie kommst du eigentlich darauf, dass sie dir zuliebe heiraten wird?«
    »Das glaube ich ja gar nicht.« Er hatte nur gehofft, er könne ihre Wahl ein wenig beeinflussen und das war schließlich nicht dasselbe. Oder doch?
    »Was auch immer du vorhattest, für deinen Seelenfrieden wäre es das Beste, du würdest dich nicht mehr um sie kümmern, anstatt jeden Mann, der in ihre Nähe kommt, mit Blicken zu töten.«
    Er hielt es für überflüssig, auf diese Bemerkung zu antworten, zumal soeben La Roche zu ihnen herübergeschlendert kam. Doch auch er verschaffte Caid keine Atempause.
    »Weißt du, da hat Maurelle Recht«, sagte der italienische Fechtmeister. »Wenn Blicke verletzen könnten, würde unser englischer Freund jetzt aus einem Dutzend Wunden bluten.«
    »Das ist etwas ganz anderes«, erwiderte Caid mit Nachdruck. »Leute wie er haben meine Familie von ihrem Land gejagt und mich ins Gefängnis geworfen. Sie sind Schuld, dass meine Mutter vor der Zeit sterben musste und dass meine Schwester hierher kam, wo sie den Tod fand. Meine Abneigung gegen diesen eingebildeten Kerl hat schon ihre Gründe.«
    »Keiner hat etwas anderes behauptet, mon ami«, sagte La Roche und legte ihm begütigend die Hand auf den Arm. »Aber bedenke bitte, er war ganz woanders, als all das geschah, und außerdem haben die meisten von uns Schweres durchgemacht.«
    Damit hatte er wahrscheinlich Recht, doch Caid war nicht nach Logik zu Mute und so schüttelte er nur den Kopf.
    »Lass gut sein, c her«., murmelte Maurelle so leise, dass nur sie drei es hören konnten. »Das hier geht dich nichts an, denn es ist Lisettes

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