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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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du das?«
    »Ich habe gehört, dass du ihr am helllichten Tag einen Besuch abgestattet hast.«
    »Ist meine Anwesenheit so peinlich?« Die Worte des Italieners klangen leicht gereizt.
    » Du weißt genau, dass durch und durch ehrbare Damen wie Madame Moisant einfach keine privaten Besuche von unsereins bekommen dürfen. Wenn wir auf ihren Gesellschaften auftauchen, ist das schon schlimm genug.«
    »Ach so, unsereins also, wir maitres d'armes .«
    »Denkst du, ich hätte das persönlich gemeint? Sei doch nicht albern.« Caid sprach in schroffem Ton, aber in durchaus freundlicher Absicht. Er hätte daran denken sollen, dass Nicholas' Abstammung und gesellschaftliche Stellung dessen wunder Punkt waren.
    »Wenn es dich beruhigt, kann ich dir sagen, dass Mademoiselle Stilton und Madame Herriot zur selben Zeit bei der besagten Dame waren wie ich. Und außerdem, mein Freund, ist sie nicht irgendein unbedarftes Schulfräulein, das man in einer Stunde verführen kann.«
    »Verführen? « Caids Stimme war hart wie Stahl.
    »Du verstehst schon, was ich meine, oder solltest es zumindest verstehen. Sie war verheiratet und ist daher jetzt eine gestandene Frau. Und sie hat keinen männlichen Verwandten, der ihr vorschreibt, wen sie empfangen darf und wen nicht. Es steht ihr völlig frei, sich ihre Freunde selbst auszusuchen - oder ihre Liebhaber.«
    Caids Kopf fuhr herum. »Liebhaber?«
    »Verzeih mir«, sagte Nicholas grinsend, »ich konnte einfach nicht widerstehen.« »Gib dir demnächst mehr Mühe.« Caid zog ein saures Gesicht. »Darf ich dich übrigens daran erinnern, dass sie sehr wohl jemanden hat, der ihre Besucher unter die Lupe nimmt.«
    »Dich, nehme ich an.«
    »Du hast es erfasst.«
    »Und mich möchtest du also nicht dort sehen?«
    »Das wäre das Beste.« Soweit Caid wusste, war der Italiener die Ehrenhaftigkeit in Person, aber er zog den Klatsch geradezu magisch an und hatte außerdem mehr Charme, als ihm gut tat.
    Nicholas warf ihm einen abschätzenden Blick zu. »Pass auf, mein Freund. Das wird bei dir langsam zur Besessenheit, obgleich es doch angeblich, wie du selbst sagst, ganz und gar aussichtslos ist.«
    »Ich bin nicht besessen«, kam es grimmig zurück.
    »Dann kannst du dich aber gut verstellen.«
    »Mach dich nicht lächerlich.«
    »Fassen wir doch mal zusammen, ja? Du verbringst deine Nächte damit, um ihr Haus zu schleichen. Du setzt deine Freunde und die Hälfte aller streunenden Jungen in New Orleans auf ihre Spur, um auf sie aufzupassen. Du fragst sie aus, läufst ihr nach und gerade eben wärst du ihretwegen fast aus der Legion geworfen worden. Deine Gespräche haben die bedauerliche Neigung, sich nur um diese Dame zu drehen, und du machst den Eindruck, als wollest du jeden Mann ermorden, der sich zu lange in ihrer Nähe aufhält. Wenn sich so nicht ein verliebter Mann benimmt, habe ich keine Ahnung von Liebe.«
    »Ich dachte, es ginge um Besessenheit.«
    Nicholas grinste. »Das ist doch dasselbe, außer, dass noch unerfülltes Verlangen und andere edle Neigungen hinzukommen.«
    »Sei kein Idiot.«
    »lcb nicht, mon ami.«
    Caid blickte ihn drohend an. Natürlich begehrte er Lisette, welcher Mann würde das nicht tun? Aber er war sich der Standesunterschiede zwischen ihnen zu sehr bewusst, um diesen Fantasien nachzugeben. Und was die edlen Neigungen anging — nichts als ein Haufen Mist. An ihm war nichts Edles und schon gar nicht an seinen Gefühlen für die Dame. Die waren so fleischlich-sinnlich wie bei jedem anderen Mann, doch er konnte eben sehr wohl zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden.
    Sorgsam ihren Weg durch herumliegenden Abfall suchend überquerten sie die Straße und tauchten dann wieder in den willkommenen Schatten eines der überhängenden Eisenbaikone ein. Von der patissrie an der Ecke drang ihnen der Duft nach frischen Backwaren in die Nase, woraufhin Nicholas einen Blick auf die Auslagen im Schaufenster warf und abrupt stehen blieb.
    »Wie wär's mit einem Happen, mein Freund? An meinen Morgenkaffee kann ich mich schon kaum noch erinnern und außerdem meldet sich mein Appetit auf Süßes.«
    Caid grunzte. »Der wird dich noch mal umbringen.«
    »Aber ich hoffe zu Gott, nicht bevor ich ihn noch viele Male gestillt habe. Sollen wir?« Er wartete die Antwort nicht ab, sondern betrat den kühlen Laden.
    Kurz darauf saßen sie an einem von drei kleinen Tischen, die man auf den Bürgersteig gestellt hatte. Vor sich hatten sie Napoleons, eine Leckerei aus Mandelplätzchen, die

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