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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Natur, aber du weißt, dass deine Verdächtigungen äußerst unangebracht sind.«
    »Ach ja? Sie war völlig verängstigt, als ich gesagt habe, du seist ihre Tochter. Das war nicht nur die Aufregung, Alana. Das war blanke Angst. Sie hat irgendetwas zu verbergen. Und sie hat gelogen. Das war offensichtlich.«
    »Was zum Teufel sollte sie anderes zu verbergen haben als ihre Angst, dass sie ihre vornehme Residenz verliert? Das wird wohl ihre größte Sorge sein. Und du konntest ihr nicht versichern, dass das nicht passieren wird. Stattdessen wolltest du Erklärungen von ihr, die sie Frederick wohl schon vor langer Zeit zur Genüge gegeben hat. Wegen dir muss sie all den Kummer und den Schmerz erneut durchleben! Ich wollte nur wissen, was sie dazu gebracht hat, die Babys zu vertauschen. Außerdem schien sie mir am panischsten, als wir von Poppie gesprochen haben. Natürlich hat sie schreckliche Angst vor ihm, nach alldem, was er getan hat.«
    Alana war überzeugt, dass ihre Einwände gut und richtig waren und Christoph vielleicht selbst noch nicht darauf gekommen war. Auf jeden Fall so gut, dass sie seinen wie auch immer gearteten Verdacht entkräfteten, denn er sagte nichts weiter dazu. Aber als sie im Burghof angekommen waren, ritt er nicht zu seinem Quartier, sondern hielt mitten im Hof, übergab sein Pferd, hob sie herunter, nahm ihre Hand und führte sie direkt in den Palast!
    Sie wusste sofort, warum. »Oh, mein Gott!«, rief sie hinter ihm. »Ich weiß, was du vorhast. Bleib stehen! Ich will nicht seine Tochter sein! Dann lieber die von Helga!«
    »Du hast keine Wahl.«
    »Wag es nicht, es ihm zu erzählen! Sonst macht er sich nur umsonst Hoffnungen. Es gibt sicher eine ganz einfache Erklärung, warum Helga so zurückhaltend und ängstlich war. Das hat bestimmt nichts mit mir zu tun. Sie war nur zu nervös, um es uns zu sagen – wahrscheinlich, weil du dabei warst.«
    »Ich sage ihm nichts – noch nicht.«
    »Warum bringst du mich dann in den Palast?!«
    »Damit du ihn kennenlernen kannst. Er wird sich persönlich bei dir dafür entschuldigen wollen, dass du so lange von deiner Mutter getrennt warst.«
    Christoph log! Alana war sich sicher! Sie wehrte sich heftig, um sich aus seinem Griff zu befreien. Leider rutschte sie dabei auf dem festgetretenen Schnee aus. Er zog sie ein Stück über den Boden, dann blieb er stehen, um ihr wieder aufzuhelfen, und schließlich nahm er sie hoch und trug sie den restlichen Weg.
    So brachte er sie in den Palast, und selbst drinnen setzte er sie nicht wieder ab. Er trug sie die Flure entlang, durch den Wartesaal für das gewöhnliche Volk und direkt ins nächste Zimmer. Es handelte sich nicht um den Thronsaal, wie sie vermutet hatte, sondern um einen geräumigen Flur mit einigen Türen. In der Mitte lag ein Teppich, und am hinteren Ende befand sich eine Flügeltür, die, wie sie mit einiger Sicherheit annahm, direkt zu den Gemächern des Königs führte. Es war früher Nachmittag, und Christoph schien anzunehmen, dass Frederick sich dort aufhielt.
    Alana flehte ihn ein letztes Mal an: »Bitte nicht!«
    »Ich muss es tun!«, war alles, was er erwiderte.
    Er musste nicht anklopfen. Alle Wachen hatten ihm sämtliche Türen sofort diensteifrig geöffnet. Sein Schritt war schnell, sein Gesichtsausdruck von grimmiger Entschlossenheit, zumindest immer dann, wenn sie einen Blick darauf erhaschte. Aber er setzte sie noch immer nicht ab, auch nicht, als sie die letzte Tür passierten. Er bellte Anweisungen, dass das Zimmer geräumt werden sollte. Sie hörte eiliges Füßescharren. Niemand wagte zu widersprechen. Er war der Hauptmann der Palastwache, also schienen seine Angelegenheiten Vorrang vor allem anderen zu haben.
    Alana blickte nicht auf, um zu sehen, wer sich noch in diesem Raum befand. Sie hatte ihr Gesicht an seiner Brust verborgen, sobald die letzten Türen aufgegangen waren. Doch dann setzte er sie ab. Sie sah ihn wutentbrannt an, bis er sie an den Schultern packte und abrupt von sich wegdrehte.
    Er musste sie nicht festhalten. Sie erstarrte und fixierte den Mann, den sie auf dem kleinen Porträt im Wartesaal bereits gesehen hatte. Er war etwas älter als auf dem Gemälde, aber sie hatte es lange genug betrachtet, um ihn jetzt zu erkennen. Er erhob sich auf dem Podest, auf dem zwei Throne standen. Er war königlich gewandet, trug aber keine Krone. Zuerst blickte er Christoph an, in Erwartung einer Erklärung. Doch dieser sagte kein Wort. Dann erst fiel sein Blick auf Alana und

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