Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
gemacht. Aber doch nicht absichtlich!
»Na ja, du kennst doch die Verdächtigen, nämlich die ältere Generation der Bruslans. Sie müssen als Erste verhört werden. Aber ich bin mir sicher, dass ich dir nicht erzählen muss, wie du deine Arbeit zu machen hast. Man kann wohl davon ausgehen, dass die heutigen Ereignisse einiges Licht ins Dunkel bringen, und außerdem , wenn ich das hinzufügen darf, kannst du dich bei Poppie dafür bedanken!«
Sie sah ihn verstohlen an, um zu beobachten, wie er diese Bemerkung aufnahm, aber er schüttelte nur ablehnend den Kopf. »Seine Tat hat zu einem Überfall auf den Palast geführt, das ist Hochverrat.«
Sie stöhnte. »Wie du meinst. Aber er ist ein Ass im Ärmel. Die Bruslans werden merken, dass Frederick nichts mit dem Angriff auf Karsten zu tun hatte und dass sie sich vor jemand anders fürchten müssen. Sie können sich vielleicht sogar denken, dass es der Auftragsmörder war, den sie damals angeheuert hatten. Poppie steht auf eurer Seite, weißt du, nicht auf ihrer, und er wird mit allen Mitteln versuchen, die Wahrheit ans Licht zu befördern. Euch sind die Hände gebunden, denn die Bruslans haben es all die Jahre geschafft, geheim zu halten, wer hinter dem Mordanschlag auf die Prinzessin steckt. Aber Poppie sind die Hände nicht gebunden.«
»Wenn du mit deinen Lobeshymnen fertig bist, lass uns zu Helga zurückgehen.«
»Lieber nicht. Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie dieses Treffen verlaufen ist. Ich brauche etwas Zeit, um darüber hinwegzukommen.«
»Weil du nicht glaubst, dass sie deine Mutter ist?«
Alana schnappte nach Luft. »Natürlich glaube ich das. Deshalb ist es ja …« Sie sprach nicht weiter.
»Was?«
Sie presste die Lippen zusammen, aber sie wusste, er wartete, dass sie ihren Satz beendete, wenngleich sehr geduldig. Schließlich brach sie damit heraus. »Es tut weh. Es fühlt sich so an, als würde sie mich ablehnen.«
Er zog sie an sich. Um sie zu trösten? Auf einmal war ihr zum Weinen zumute, aber das war inakzeptabel.
Deshalb sagte sie, mehr um sich selbst zu beruhigen: »Beim nächsten Mal wird es sicher besser.«
»Wenn ich dir einen nächsten Besuch erlaube.«
»Erlaube?! Muss ich dich erst daran erinnern, dass ich nicht mehr deine Gefangene bin, seit du mir gesagt hast, wer ich wirklich bin?«
»Das stimmt so nicht ganz.«
Alana setzte sich gerade auf, blickte ihn an und ließ die Decke auf ihren Schoß fallen. »Was meinst du damit?«
»Du bist immer noch der Köder bei der Jagd auf Rastibon.«
»Es tut mir leid, aber das ist keine rechtliche Grundlage, um mich weiter festzuhalten.«
Er zuckte mit den Achseln. »Hier schon.«
War das sein Ernst?, fragte sie sich. Die Wut stieg in ihr auf. Christoph zog sie wieder in seinen Arm. Sie wehrte sich, aber er war stärker. So beschloss sie, nie wieder ein Wort mit ihm zu reden. Wie zum Teufel war es nur dazu gekommen, dass sie neben diesem Barbaren in einem Schlitten saß?!
Kapitel 42
D ie Reise bergab ging um einiges schneller, und auch ein Schneesturm blieb ihnen erspart. Alana nahm die atemberaubende Aussicht in den höheren Lagen wahr, aber sie war zu verärgert, um sie zu genießen. Die Sonne kam nicht durch die dicke Wolkendecke, die die hohen Berggipfel umgab, sie schien jedoch unten in den Tälern.
Christoph überließ Alana für die restliche Zeit ihrem Schweigen. Er hätte versuchen können, sich zu rechtfertigen, warum er sie gegen ihren Willen in Lubinia festhielt, oder sich dafür zu entschuldigen, dass er es für notwendig hielt. Aber das tat er nicht. Stattdessen schwieg er ebenfalls.
Als sie beim Schlittenverleih angekommen waren, wo ihre Reise damals begonnen hatte, hob er sie auf sein Pferd, um zum Palast zurückzureiten. Erst als er seine Arme um sie geschlungen hatte, fragte er tonlos: »Ist dir aufgefallen, dass Helga dich kein einziges Mal beim Namen genannt hat? Wie heißt denn ihre Tochter?«
Nein, jetzt fiel Alana auf, dass sie das nicht bemerkt hatte. Guter Gott, sie kannte nicht einmal ihren richtigen Namen! Sie war viel zu enttäuscht von Helgas Reaktion darauf gewesen, dass sie noch am Leben war. Helga hatte sie nicht einmal umarmt! Man sollte doch meinen, dass eine Mutter wenigstens das gern getan hätte.
Aber Alana war noch immer wütend auf Christoph, weil er Poppie eine Falle stellen wollte, und so murmelte sie nur: »Sie war eben noch nicht überzeugt.«
Er schnaubte. Sie fuhr fort: »Ich weiß, du kannst nichts für deine argwöhnische
Weitere Kostenlose Bücher