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Gefürchtet

Titel: Gefürchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Bekanntheit profitieren.«
    »Wie bei Frank Sinatra junior oder Ringo Starrs Sohn.«
    »Genau. Es ist schwer, aus dem Schatten eines Stars zu treten.«

    »Wie viele Künstler hat sie denn schon produziert?«, fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Fünf oder zehn. Demos, keine ganzen Alben. Schließlich hat sie keine eigene Plattenfirma. Sie bringt die Demoaufnahmen zu den Plattenfirmen, um ihren Künstlern Verträge zu besorgen.«
    »Und ist schon mal ein Plattenvertrag dabei rausgesprungen?«
    »Das dauert. Dazu braucht man die richtigen Kontakte.«
    Ich nickte. »Wer fi nanziert eigentlich Shauns Plattenprojekt?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Ich vielleicht?«
    Er ging hinter seiner Gitarre in Deckung.
    »Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt: Finanziert Evan Delaney das Projekt? Du weißt schon, der Mann, der bei der Allied Pacific Bank unter falschem Namen ein Konto eröffnet hat.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Der Kerl, der ein paar Gau ner von ei ner Band namens Avalon übers Ohr gehauen und ihnen er zählt hat, ich würde für den Schaden aufkommen.«
    »Ich weiß nicht, was du …«
    »Du willst mir doch nicht erzählen, dass du dich für Shaun in solche Unkosten gestürzt hast.«
    Er sagte gar nichts.
    »Hat Sinsa ganz lieb gebeten, weil sie nicht flüssig war und dringend zusätzliches Bargeld brauchte? Da habt ihr beide euch wohl diese idiotensichere Methode ausgedacht.« Ich trat auf ihn zu. »Ich fürchte nur, das hat irgendwie mit Brittanys Tod zu tun.«

    Er presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Die Polizei von Santa Barbara denkt, Brittany könnte zu einem Betrügerring gehört haben. Schaut so aus, als wären du und Miss Jimson auch beteiligt gewesen.«
    Er schüttelte immer noch den Kopf.
    Ich stutzte. »Moment mal! Sinsa produziert doch nicht etwa ein Album für die Mings, oder?«
    Plötzlich stakste Patsy mit einer Marlboro zwischen den Fingern ins Zimmer. »Patrick? Ich hab euch über das arme Mädchen reden hören.« Sie sah Brian an. »Patrick war ganz verstört deswegen.«
    PJ erhob sich. »Lass uns nach draußen gehen, Evan.«
    »Willst du denn keinen Nachtisch?«, fragte Patsy.
    PJ nahm Kurs auf die Haustür. Brian und ich folgten ihm.
    »Keine Frage, wer hier der Lieblingssohn ist«, flüsterte Brian mit Blick auf die Familienfotos.
    Ich legte einen Finger auf den Mund.
    »Jesse scheint gar nicht zu existieren. Schämen sie sich etwa für ihn?«
    Draußen verschränkte PJ die Arme und tigerte in einem Kreis in der Einfahrt herum.
    »Hat Jesse euch auf mich angesetzt?«, fragte er.
    »Hast du Bohnen in den Ohren? Das hat mit Jesse nichts zu tun.«
    »Tut mir leid, dass Shaun über ihn hergefallen ist, aber davon dürft ihr euch nicht beeinflussen lassen. Ihr versteht das alles ganz falsch.«
    »Dann hilf uns auf die Sprünge.«
    »Sinsa arbeitet echt schwer. Sie ist nicht nur Produzentin, sondern schreibt auch selbst Songs. Das ist ein harter Job.
Musiker engagieren, Stücke komponieren, Studiozeit buchen und so.«
    Ich bekam allmählich eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was es mit Sinsas neuer Produktionsfirma auf sich hatte. Sie produzierte nichts als leere Versprechungen, und zwar zu ei nem gesalzenen Preis. Statt Plattenverträge herauszuschlagen, gab sie lieber Geld für sich selbst und Schwitze-Shaun aus.
    Moment mal. Musiker. »Engagiert sie auch Musiker für Shauns Album?«
    Er nickte in glückseliger Verliebtheit. »Sie ist gerade bei der Organisation. Er zählt es bloß nicht weiter, aber es sieht so aus, als würde ich Leadgitarre spielen.«
    Es fiel mir schwer, keine Miene zu verziehen. »Wow.«
    »Das wird einfach irre. Sie schreibt tolle Sachen.«
    Mit dem selbstvergessenen Eifer eines Welpen nickte er noch immer, als das Zivilfahrzeug vor uns stoppte und Detective Zelinksi und Rodriguez ausstiegen.
    Rodriguez steuerte auf uns zu. »Patrick John Blackburn?«
    PJ antwortete nicht. Er rührte sich nicht von der Stelle. Wieder einmal erinnerte er mich an ein Streifenhörnchen im Scheinwerferlicht.
    »Wir würden Ihnen gern ein paar Fragen stellen«, sagte sie zu ihm.
    Er sprintete los in Richtung Veranda. Offenbar wollte er sich im Haus in Sicherheit bringen. Er war schnell, aber die Beamten waren schneller. Sie fingen ihn an der Tür ab. Zehn Sekunden später hatten sie ihm Handschellen angelegt und führten ihn zum Auto. Der Lärm rief die Abendgesellschaft auf den Plan.
    Patsy legte sich die Hand auf die Brust. »Oh, mein Gott!«
    Detective

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