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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zwei Spezialeinheiten zur Verfügung stellen, ohne dass ihre eigene Regierung etwas davon erfährt. Diese Jungs sind wirklich große Klasse, und sie würden nichts lieber tun, als einen schmutzigen Drogenhändler aus dem Verkehr zu ziehen. Wenn danach etwas nach draußen dringt, ist es eben die mexikanische Marine gewesen. Unser Präsident kann sich dann vor die Presse stellen und behaupten, dass wir mit der Sache überhaupt nichts zu tun hatten.«
    Towers lächelte. »Wir machen also nur ihre Spezialtruppen zu unseren Söldnern.«
    »Ich versichere Ihnen, dass sie mitmachen werden. Sie werden behaupten, sie hätten wegen der Korruption in ihrer Regierung auf eigene Faust handeln müssen. Wir gehen also auf Einladung dieser Jungs dort runter, wir stürmen Rojas’ Villa und holen uns den Bastard. Slater wird der Marine etwas zahlen, und die kann alles andere konfiszieren.«
    »Aber wir müssen zuerst Sonia dort herausholen.«
    »Selbstverständlich.«
    »Und was ist mit Rojas? Was machen wir mit ihm, wenn wir ihn tatsächlich gefangen nehmen können?«
    »Was meinen Sie mit gefangen nehmen ?«
    Towers hob die Hände in die Höhe. »Hey, langsam, langsam. Er hat als Einziger den Überblick über das gan ze Imperium.«
    »Lassen Sie mich eine Frage stellen: Bekommen wir genug Informationen von Corrales, um damit das Kartell zu zerschlagen?«
    Towers blinzelte, während er kurz darüber nachdachte. »Der kleine Wichser weiß viel mehr, als ich erwartet habe. Wir haben zumindest genug, um dem Kartell schweren Schaden zufügen zu können.«
    »Dann zur Hölle mit Rojas! Ich möchte ihn nicht gefangen nehmen. Ich will ihn umlegen.«
    »Er wäre zwar lebend wertvoller, aber ich gebe zu, dass es ein Sicherheitsrisiko und ein logistischer Albtraum wäre, ihn am Leben zu lassen. Übergeben wir ihn jedoch der mexikanischen Marine, müssen die ihn sowieso eliminieren, weil er sonst vermutlich freikommt.«
    »Zermartern Sie sich nicht zu sehr den Kopf deswegen …«
    Fünf Minuten später klingelte Moores Handy. Es war Slater. »Gute Nachrichten«, sagte er. »Wir haben gerade eine Spezialeinheit der mexikanischen Marine gemietet. Hooyah.«

38
    Nur auf Einladung
    Villa Rojas
    Cuernavaca, Mexiko
    90 km südlich von Mexico City
    A lle Finanznachrichten, die an diesem Morgen Jorge Rojas an seinem Schreibtisch erreichten, hätten eigentlich seine Stimmung verbessern sollen. Der Dow Jones, der NASDAQ und der S & P 500 waren alle gestiegen, und auch der IPC der Bolsa Mexicana de Valores sah gut aus. Immerhin berücksichtigte der IPC fünfunddreißig Aktienwerte und war der wichtigste Indikator der Gesamtsituation der BMV. Für Rojas war er besonders wichtig, weil 43 Prozent der von ihm erfassten Werte Unternehmen waren, die ihm gehörten. Tatsächlich erzielten seine Investitionen gute Erträge, und seine Firmen meldeten höhere Quartalsgewinne.
    Warum starrte Rojas dann mit einem so bitteren Gesichtsausdruck in seinen Morgenkaffee?
    Das hatte viele Gründe … die Lüge, die er seinem Sohn aufgetischt hatte … der Verlust seiner Frau, der ihn jeden Tag von Neuem schmerzte … und diese neue Bedrohung des Geschäfts, das er ebenso sehr liebte, wie er es hasste …
    Was war nur mit ihm los? Er hatte doch sein Imperium nicht mit Tränen, sondern mit Schweiß errichtet. Er hatte seine Gegner doch nicht dadurch vernichtet, dass er zu weinen anfing, wenn sie ihn angriffen. Er hatte doch immer mit zehnfacher Energie zurückgeschlagen.
    Er hatte Geld. Er hatte Waffen. Aber eigentlich war er nicht besser als diese Drecksäcke, die Drogen auf Kin derspielplätzen verkauften, oder als diese Gangster, die ihre Großmütter bestahlen, um ihren Süchten frönen zu können. Er war bereits ein Leichnam in einem kugelsicheren Anzug, der in seiner hochherrschaftlichen Villa saß und den Verlust seiner Seele beklagte. Obwohl er seine Geheimnisse nie mit Alexsi teilte, erfühlte diese doch seinen Schmerz und drängte immer wieder, er solle sich professionelle Hilfe suchen. Rojas lehnte das natürlich kategorisch ab. Er musste die Brust durchdrücken und kerzengerade voranschreiten, wie er es immer getan hatte, seit er in die erloschenen Augen seines Bruders geblickt hatte.
    Er schaute noch einmal auf seinem Smartphone nach. Nichts. Rojas hatte versucht, zu Mullah Rahmani Kontakt aufzunehmen, aber dieser hatte auf seine Anrufe bisher nicht reagiert. Samads Nummer war abgeschaltet. Castillo hatte Rojas erzählt, dass die Polizeifahrzeuge in Calexico von

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