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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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waren entweder von der Bundespolizei geschlossen oder vom Sinaloa-Kartell niedergebrannt worden. Das Monarch gehörte jedoch dem Juárez-Kartell und wurde von der Polizei gut geschützt, deren Beamte laut Bericht dort häufig auch als Gäste verkehrten. Moore nahm an, dass Corrales die junge Schönheit dort kennengelernt hatte, als sie sich im bunten Disco-Licht an der Metallstange rekelte. Ihre Liebe war wahrscheinlich zwischen verwässerten Drinks und dichtem Zigarettenrauch aufgeblüht.
    Als er schließlich mit dem Bericht fertig war, schaute Moore nach, was die anderen Taskforce-Mitglieder gera de trieben.
    Fitzpatrick war nach seinem »Urlaub« in den Vereinigten Staaten in das Sinaloa-Landhaus zurückgekehrt. Er und sein »Boss« Luis Torres bereiteten einen Angriff auf das Juárez-Kartell vor. Dieser sollte eine Rache für die Explosion vor dem Landhaus werden, bei der mehrere von Zúñigas Männern getötet worden waren und am Haupttor und dem elektronischen Sicherheits- und Überwachungssystem ein Schaden von mehr als 10 000 US -Dollar entstanden war.
    Gloria Vega begann gerade ihren ersten Tag als Kommissarin der Bundespolizei in Juárez. Sie würde heute wohl eine Menge Neues zu sehen und zu hören bekommen, nahm Moore an.
    Dann rief ihn Ansara an, um ihm mitzuteilen, dass er bereits in Calexico, Kalifornien, eingetroffen war und jetzt mit Zollbeamten an den wichtigsten Grenzübergangsstellen zur mexikanischen Nachbarstadt Mexicali zusammenarbeitete, um Drogenschmuggler aufzuspüren und einen davon für ihr Team zu rekrutieren.
    ATF -Agent Whittaker war zurück in Minnesota und kundschaftete bereits einige Mietlager aus, die die Kartelle als Waffenverstecke nutzten.
    Die Maklerin war in ihr Büro zurückgekehrt und führ te einige Telefonate, die von Analysten in Langley abgehört und interpretiert wurden.
    Moore wollte sich zurück aufs Bett legen, an seinem Kaffee nippen und sich ein wenig entspannen, bevor sie ihn abholen würden …
    Als er gerade versonnen den Kaffeesatz auf dem Boden seines Styroporbechers betrachtete, erhielt er eine SMS von einer höchst ungewöhnlichen Quelle: Nek Wazir, dem alten Mann und Informanten aus Nord-Waziristan. Die Botschaft schreckte Moore auf. Sie lautete ganz einfach: BITTE ZURÜCKRUFEN .
    Moore wählte sofort die Nummer von Wazirs Satellitentelefon. Er nahm auch keine Rücksicht auf den Zeitunterschied, der nach seiner Berechnung mehr als zehn Stunden betrug. Wazir hatte ihm die SMS also um etwa 23 Uhr seiner Zeit geschickt.
    »Hallo, sind Sie das, Moore?«, meldete sich Wazir.
    Nur wenige Leute kannten Moores richtigen Namen, aber angesichts der besonderen Fähigkeiten und Kontakte Wazirs hatte er ihm diese heiligste Information anvertraut, teilweise um zu zeigen, wie sehr er ihm vertraute, teilweise aber auch um dem alten Mann zu beweisen, dass er ihn wirklich und wahrhaftig zum Freund haben wollte.
    »Wazir, ich bin es. Ich habe Ihre Botschaft bekommen. Haben Sie etwas für mich?«
    Der Alte zögerte, und Moore hielt den Atem an.
    D ie ganze nächste Stunde telefonierte Moore mit Slater und O’Hara. Erst als er seinen ganzen Ärger und seine Wut an seinen Chefs ausgelassen hatte und danach lange stumm aus seinem Zimmerfenster geschaut hatte, füllten sich seine Augen endlich mit brennenden Tränen.
    Diese Hurensöhne hatten den armen Rana umge bracht. Er war doch nur … nur ein kluger Junge, der eine große Dummheit gemacht hatte: Er war bereit gewesen, mit Moore zusammenzuarbeiten. Und das nicht einmal wegen des Geldes. Seine Eltern waren ja reich genug. Er war ein Abenteurer, der das Leben ein wenig würzen wollte. Irgendwie steckte ein Stück Moore in ihm. Jetzt trugen sie seine Leiche in alte Decken gehüllt aus den Bergen des Stammesbezirks Bajaur in die Stadt hinunter. Aus dem wenigen, was er wusste, ging hervor, dass er voller Stich- und Brandwunden war. Wazir hatte gemeint, es habe wahrscheinlich höchstens zehn bis fünfzehn Stunden durchgehalten, bevor er gestor ben war. Gerüchte von der Folterung hatten Wazirs Männer erreicht, die dann zu den Höhlen hinaufgestiegen waren und den Leichnam gefunden hatten. Die Taliban hatten Rana dort als Botschaft an alle anderen Pakistani liegen lassen, die den »falschen« Weg zur Gerechtigkeit wählten.
    Moore saß auf dem Bett und ließ die Tränen fließen. Er fluchte und fluchte, dann stand er auf, wirbelte herum, zog seine Glock aus dem Schulterholster und zielte auf das Fenster, wobei er sich vorstellte,

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