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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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noch Stunden dauern, oder länger.“
    „Das habe ich befürchtet.“
    „Mach dir keine Sorgen, Sweetheart “, riet Leo betont locker. „Wir haben doch alles, was wir brauchen: Nahrung, Wasser und einen Unterschlupf.“
    „Das ist es nicht, was mich beunruhigt.“
    „Sondern?“ Sie sagte nichts, aber ihr Blick sprach Bände. „Anna, du kannst dir nicht ein Leben lang Gedanken darüber machen, was die Presse-Fuzzis über dich denken.“
    „Was wissen Sie denn schon davon!“, fuhr sie ihn unerwartet an, und ihre grünen Augen schossen Blitze. „Sie sind ein Mann oder ein Halbgott , dem die Paparazzi eine Art Heldenverehrung entgegenbringen. Ich bin für sie nur ein peinlicher Schandfleck. Und wenn herauskommt, dass ich mit Ihnen allein auf einer einsamen Insel …“
    Am liebsten hätte er sie einfach in seine Arme gezogen, doch das hätte fatale Auswirkungen. „Willst du etwa dein ganzes Leben nach der Presse und der öffentlichen Meinung ausrichten?“, fragte er deshalb fast grob. „Glaubst du etwa, sie lassen dich in Ruhe, wenn du nur brav genug bist?“
    Empört starrte sie ihn an. Wütend und verunsichert zugleich. „Ich … ich …“
    Leo verspürte den kaum bezwingbaren Drang, nach irgendetwas zu schlagen. An Annas Stelle, um zu demonstrieren, dass sie einen Dreck darauf gab, was man über sie dachte. Aber das war sein Stil, nicht ihrer.
    Ob seine Mutter genauso gelitten hatte? Höchstwahrscheinlich. Hätte sie sonst die Zeitungsartikel aufgehoben? Aber sie hatte es überlebt. Und auch er hatte die Pressehatz überlebt, später, nach ihrem Tod.
    „So funktioniert es nicht, Anna. Es zählt nur, was die Auflage der Klatschmagazine erhöht, und das sind nun mal die Fehler und Unzulänglichkeiten der Menschen, die im Fokus der Öffentlichkeit stehen. So wie Allegra, Alessandro und du momentan. Und in ihren Augen wirst du immer nur die arme, verlassene Braut sein. Wichtig ist allein, wie du damit umgehst. Was du tust, um sie zu entwaffnen.“
    Anna schluckte. „Aber wie?“
    Was für eine absurde Situation! Sie fragte ausgerechnet ihn, der sich noch nie um die verdammte Presse geschert hatte, um Rat.
    Auch sein Vater hatte sich nie darum gekümmert. Hauptsache, er schaffte es auf die Titelseite. Solange über einen berichtet wird, macht man irgendetwas richtig, lautete Bobby Jacksons zweifelhafte Devise. Aber was sollte Anna damit anfangen?
    Leo holte tief Luft. „Sei einfach glücklich. Lebe dein Leben, ohne immer darüber nachzudenken, was Hinz und Kunz davon halten. Du bist Anna Constantinides, eine wunderschöne, intelligente Frau und mit einem freien Willen ausgestattet. Vergiss, worauf du seit Ewigkeiten deine Erwartungen ausgerichtet hast, denn nichts davon wird eintreffen. Ist dir das überhaupt bewusst?“
    „Natürlich … So naiv bin ich nun auch wieder nicht!“
    Wieder musste er sich beherrschen, um sie nicht wild in die Arme zu reißen. Seltsam war nur, dass er dabei nicht wie gewohnt in erster Linie an heißen Sex dachte, sondern daran, Anna Trost zu spenden und ein Lächeln auf ihre verkrampften Züge zu zaubern. Vielleicht lag es daran, dass ihm momentan andauernd seine Mutter in den Kopf kam. Ob sie die peinigenden Zeitungsartikel im Laufe der Jahre immer wieder hervorgeholt und erneut gelesen hatte? Oder war das verschnürte Päckchen die ganze Zeit über unberührt geblieben?
    Er würde es nie erfahren, aber die Vorstellung, dass Annas zukünftiges Leben davon bestimmt sein sollte, was die Presse über sie sagte oder schrieb, brachte sein Blut in Wallung.
    „Dann tu endlich, was du willst!“ Es klang wie ein Befehl. „Hör auf, jedem gefallen zu wollen, und folge nur noch deinem Herzen. Sei die mutige Drachen-Lady , die sich tief in deinem Innern verbirgt, wie ich weiß.“
    Anna senkte den Blick. „Wusstest du, dass meine Mutter Königin Zoes beste Freundin ist?“, fragte sie leise und merkte gar nicht, dass auch sie plötzlich zu der vertrauten Anrede überging. Leos vehemente Ratschläge waren wie eine Brücke, die es ihr leichter machte, ihm näherzukommen und sich ihm anzuvertrauen.
    „Nein.“ Er hatte es nicht gewusst, und es machte die ganze verfahrene Sache noch unangenehmer und komplizierter.
    „Sie haben diese Hochzeit geplant, kaum dass Alessandro und ich auf der Welt waren, in der Hoffnung, so eine noch engere Verbindung zwischen unseren Familien zu schaffen. Ich war schon Alex’ Braut, als ich zu laufen anfing und meine erste Puppe geschenkt bekam.“
    Die

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