Gegenschlag Kopernikus
hochliegenden Platz habe ich in der Eile nicht gefunden. Könnten Sie vielleicht den Chef der Meilerstation V anrufen und ihn ersuchen, er sollte mit der vorgesehenen Zusatzschaltung noch etwas warten? Zur Zeit führen die Schienen nämlich keinen Saft.«
»Das habe ich mir beinahe gedacht«, meinte ein Hochfrequenzingenieur der BAPURA-Besatzung. »Dieser Mensch hat vielleicht Nerven. Hallo, Sie da, klettern Sie schleunigst herunter und verlassen Sie die Überschlagzone.«
»Erst einmal können, Sir. Unter mir marschieren vielleicht zweihundert Kampfroboter hindurch. Sie beschädigen aber nichts. Erstaunlich, wie die sich um die Ecken herumschlängeln.«
»Warum haben Sie denn vorher behauptet, sie würden alles zusammentrampeln?«
»Ich habe dabei mehr an unsere Leute gedacht, Sir.«
Ich richtete mich auf und kehrte an meinen Platz zurück. Kenonewe hatte die Hände in den Schoß gelegt. Schulterzuckend sah er mich an.
Als ich mich gerade einigermaßen beruhigt hatte, setzte das wildgewordene Zentralgehirn von Tophtar den Geschehnissen die Krone auf.
Wir konnten nun den Raumhafen von Tophtar in voller Ausdehnung überblicken. Die ausgezeichnete Vergrößerungsschaltung erlaubte außerdem das Heranholen von allen gewünschten Geländepunkten.
Was wir auf diesen Bildausschnitten sahen, raubte uns den Atem. Panzerforts über Panzerforts waren aus dem sandverschütteten Gelände rechts und links der gesäuberten Landebahnen hervorgebrochen.
Der Begriff »Forts« war untertrieben. Es handelte sich um halbkugelige Festungen aus meterdicken MA-Metallwänden und zusätzlichen Energieglocken, die wohl nur dann zerstört werden konnten, wenn gleichzeitig der Planet in eine Atomfackel verwandelt wurde.
Jede Kuppel besaß den Umfang einer terranischen Kleinstadt von siebentausend Einwohnern.
Das wäre aber – abgesehen von dem überwältigenden Eindruck – nicht furchteinflößend gewesen, wenn die Halbkugeltürme nicht Energiesäulen ausgeschickt hätten, wie ich sie noch nie gesehen hatte.
Wir wurden natürlich nicht angegriffen; aber den Hypnos wurde gezeigt, daß andere Leute auch etwas von Technik verstehen.
Während die TORNTO und wir nahe den Haupteingängen so erschütterungsfrei auf den Boden gesetzt wurden, daß wir von der Landung kaum etwas bemerkten, erlebten die Hypnos Höllenqualen.
Aus etwa dreißig Abwehrfestungen schossen rosarote Strahlungsbahnen hervor. Sie umspielten die beiden Hypno-Schiffe, hielten sie fest und zwangen sie in eine so schnelle Rotation, daß ich schaudernd an die Besatzungen dachte.
Die Drehzahl war so hoch, daß unsere Augen keine Einzelheiten mehr unterscheiden konnten. Beide Schiffe glichen plötzlich irrlichternden Metallwolken mit hohem Lichtbrechungsvermögen.
Ich fühlte meine letzten Hoffnungen auf einen guten Ausgang unseres Vorhabens schwinden.
Die Wissenschaftler der BAPURA hatten sich ebenfalls mit dem Problem beschäftigt. Dr.-Ing. Snofer rief mich an.
»Ich sehe noch keine Gefahr für die Fremden, Sir. Sie verfügen fraglos über hervorragende Andruckabsorber, die auch die Drehbewegung neutralisieren können. Ich traue es der Marsautomatik zu, daß sie berechnen kann, wie hoch sie mit dem Rotationseffekt gehen kann. Schätzungsweise wird er etwas höher sein als die Absorbtionsfähigkeit der Antiandruck-Geräte. Wir werden die Hypnos bewußtlos einsammeln können.«
»Hoffentlich haben Sie recht«, erwiderte ich. »Achtung, an al le! Das Schiff wird planmäßig verlassen, egal, in welchem Zustand die Hypnos auf dem Boden ankommen. Nehmen Sie
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