Gegenschlag Kopernikus
Reichweite lagen.
Was hatte das aber zur Folge? Jetzt, wo die Anlagen von Stunde zu Stunde besser funktionierten, weil die Reparaturroboter unermüdlich tätig waren! Was bisher noch nicht in Ordnung gewesen war, wurde von den Wartungsmaschinen mit größtem Eifer repariert. Das bedeutete, daß die Nebenschaltstellen des Hauptgehirns immer mehr komplettiert wurden. Anlagen, von deren Funktion wir keine Ahnung hatten, nahmen den Betrieb wieder auf. Kommandostationen erwachten. Die uralten Raumschiffwerften begannen zu fabrizieren und zu reparieren.
Meine Knie begannen zu zittern.
Ein gewaltiges Tosen, dem ein Heulton folgte, ließ mich auf meinem Sitz herumfahren. Der Fahrer bremste.
»Nein, nicht das!« stöhnte ich.
Ein Abwehrfort hatte auf das kleinere der beiden Hypno-Schiffe das Feuer eröffnet. Der bläuliche Energieschirm war durchschlagen worden. Ein Teil der oberen Schiffshälfte leuchtete in Weißglut. Die Einschußöffnung war beachtlich. Ich konnte nicht erkennen, ob der thermische Energiestrahl die Zelle durchschlagen hatte und ob er auf der anderen Seite wieder ausgetreten war.
Auf alle Fälle hatte er aber einen hohen Prozentsatz seiner Energie im Schiffsinnern abgegeben. Was das bedeutete, brauchte mir niemand zu sagen.
Mein tragbares Bildsprechgerät läutete. Captain Jim Dogendal, Chef unserer Ortungs- und Funkstation, meldete sich.
»Der Gegner versucht zu funken, Sir. Beim ersten Impuls hat das Fort das Feuer eröffnet. Die Hypnos schweigen wieder. Das war eine bittere Lehre. Ich weiß aber jetzt, wie genau und schnell die robotgesteuerten Peilgeräte arbeiten. Kaum hatte ich das erste Rotzeichen gesehen, da knallte es schon. Die Differenz zwischen dem ersten Funkversuch und dem Feuerstoß betrug nicht einmal eine Millisekunde. Das nenne ich Schnelligkeit, Sir.«
Das Kommandogehirn von Tophtar wurde mir unheimlich. Wenn dieser Automat so schnell und folgerichtig reagierte, würde es uns sehr schwerfallen, ihn unschädlich zu machen – selbst wenn wir es gewollt hätten. Die Techniker wären noch keine zehn Meter weit gekommen. Beim ersten Schuß oder beim ersten Aufflammen eines Schneidbrenners in wichtigen Schaltsektoren wären wir fraglos von den überall eingebauten Abwehrgeschützen in Energie verwandelt worden.
Nachdem wir die Schleusen passiert hatten, fuhren wir die Serpentinenstraße hinunter. Ich war so müde, daß ich kaum noch die Augen offenhalten konnte. Das Denken fiel mir schwer. Was sollte nun geschehen?
7.
Die Hypnos hatten uns während der letzten Stunden dreimal angerufen. Zuerst hatten sie eine Aussprache gefordert, dann darum gebeten, und beim letzten Gespräch hatten sie gefleht.
Sie hatten ihr Verhalten nicht grundlos geändert. Ihnen war übel. Körperliche Mattigkeit stellte sich ein. Unsere telepathische Überwachung ergab, daß sie die Wahrheit sagten.
Wären es Menschen gewesen, hätten wir radioaktive Verbrennungen vermutet. Unsere Messungen bewiesen aber, daß die Schirmglocken nicht radioaktiv strahlten. Warum also erkrankten die Hypnos?
Ich war der Verzweiflung nahe. In der marsianischen Untergrundstadt war alles zum Empfang der Fremden vorbereitet.
Artisten, Soldaten und Schauspieler hatten längst ihre Positionen eingenommen. Die Fremden brauchten nur noch zu erscheinen, dann konnte die Schau beginnen. Sie konnten aber nicht kommen, weil wir nicht wußten, wie man einen Energieprojektor abschaltete.
Vor einer Stunde hatten wir es gewagt, drei erfahrene Hochenergie-Ingenieure in die Hauptschaltzentrale zu schicken. Diese Zentrale war erst
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