Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Ih­re Po­si­tio­nen ein.«
    »Ach du mei­ne Gü­te!« rief Ke­no­ne­we aus.
    Die bis­her un­sicht­ba­ren Schlün­de der Mar­s­stadt hat­ten sich ge­öff­net. Über­all be­weg­ten sich Sand­dü­nen un­ter dem Druck aus­fah­ren­der Turm­schleu­sen.
    Was dar­aus her­vor­quoll, war nichts an­de­res als die vie­len tau­send Kampfro­bo­ter, die ich mir noch we­ni­ge Ta­ge zu­vor als Bun­des­ge­nos­sen ge­wünscht hat­te, die wir je­doch nicht hat­ten be­triebs­klar ma­chen kön­nen.
    Sie schlu­gen ein schnel­les Marschtem­po ein. Schließ­lich er­ho­ben sie sich so­gar in die Luft und flo­gen auf den Raum­ha­fen hin­aus.
    Dort, wo sie lan­de­ten, ver­färb­te sich der MA-Me­tall­be­lag des Ge­län­des. Ro­te Rin­ge ent­stan­den. Sie be­sa­ßen einen Durch­mes­ser von et­wa ei­nem Ki­lo­me­ter. Es sah da­nach aus, als soll­te ei­ne be­stimm­te Zo­ne mar­kiert wer­den.
    Ehe ich die­sen Ge­dan­ken in Wor­te klei­den konn­te, schos­sen ener­ge­ti­sche Strah­lun­gen aus dem Bo­den her­vor. Sie wie­sen eben­falls einen ro­sa­ro­ten Farb­ton auf.
    Als ich wie­der auf die Fern­be­ob­ach­tung blick­te, be­merk­te ich, daß die Ro­ta­ti­on der Hyp­no-Schif­fe lang­sa­mer wur­de. Die Fahr­zeu­ge wur­den von den Strahl­bah­nen, die sie wa­ben­för­mig um­hüll­ten, zum Zen­trum des Ha­fens hin­über­ge­zo­gen. Gleich dar­auf be­gann ein Lan­de­ma­nö­ver, bei dem mir der Atem stock­te.
    Ich ver­stand plötz­lich al­les!
    In den be­reits ent­zif­fer­ten Be­rich­ten der Mar­sia­ner war von ei­ner neu­en Waf­fe, dem »Zug-Ro­ta­tor«, die Re­de ge­we­sen. Es han­del­te sich um einen Saug- oder Gra­vi­ta­ti­onss­trah­ler, mit dem man fes­te Kör­per her­an­ho­len konn­te, gleich­gül­tig aus wel­chem Ma­te­ri­al sie be­stan­den.
    Die Fär­bung der Ener­gie­strah­lung ver­wan­del­te sich. Plötz­lich leuch­te­te sie in ei­nem blas­sen Blau. Über den Hyp­no-Schif­fen ent­stand je ei­ne Ener­gieglo­cke.
    Der Vor­gang hat­te et­wa fünf­zehn Mi­nu­ten ge­dau­ert. Die Mars­po­sitro­nik hat­te un­se­re Pla­nung end­gül­tig um­ge­wor­fen. Jetzt ge­lang uns aber auch gar nichts mehr!
    »Wie sieht es in der Stadt aus? Al­les in Ord­nung?« frag­te ich Han­ni­bal.
    »Wenn du un­se­ren Ge­sund­heits­zu­stand meinst – ja! Wir sind den Ro­bo­tern glück­li­cher­wei­se ent­gan­gen. Scheu­ning schätzt die An­zahl der wach­ge­wor­de­nen Ma­schi­nen auf et­wa zwan­zig­tau­send. Sie schei­nen den Be­fehl er­hal­ten zu ha­ben, die bei­den Lan­dungs­krei­se ab­zu­sper­ren. Jetzt fra­ge ich mich nur, mit wel­chen Tricks wir die Hyp­nos aus ih­ren Schif­fen her­aus­ho­len sol­len.«
    Dar­auf wuß­te ich kei­ne Ant­wort. Na­tür­lich hat­te ich kei­ne Ah­nung, auf wel­che Schal­ter man in ei­ner sol­chen Si­tua­ti­on zu drücken hat­te.
    »Aha!« mel­de­te sich Han­ni­bal er­neut. »Das ha­ben wir uns auch schon über­legt. Das Ge­hirn han­delt – von sei­ner War­te aus ge­se­hen – voll­kom­men rich­tig. Es macht den Geg­ner erst ein­mal hand­lungs­un­fä­hig. Die Ro­bo­ter ha­ben un­se­re Leu­te nicht an­ge­grif­fen. Dr. Besch­ter meint nun doch, wir wä­ren als be­fehls­be­rech­tigt an­er­kannt wor­den. Au­ßer­dem glaubt er, daß wir, al­so du und ich, den Un­ter­gang der ter­ra­ni­schen Mars­di­vi­si­on ver­hin­dert ha­ben. Da staunst du, was?«
    Ich staun­te tat­säch­lich.
    »Das ist gar nicht so ver­wun­der­lich. Er­in­ne­re dich an un­se­ren Mond­ein­satz vor drei Jah­ren, Tarn­be­zeich­nung ›Dia­gno­se ne­ga­tiv‹. Un­ser In­tel­li­genz­quo­ti­ent wur­de durch ein ge­fähr­li­ches Ex­pe­ri­ment ge­stei­gert. Ich ha­be seit­dem 51,3 Neu-Orb­ton-Ein­hei­ten an­statt wie vor­her nur 37,4. Du bist von 38,2 Ein­hei­ten auf 52,4 auf­ge­stockt wor­den. Die In­tel­li­genz­stei­ge­rung war er­for­der­lich, um das Kom­man­do­ge­hirn auf Lu­na be­herr­schen zu kön­nen. Ei­ne Geis­tes­ka­pa­zi­tät un­ter fünf­zig Neu-Orb­ton-Ein­hei­ten wur­de nicht an­er­kannt. Fällt dir et­was auf?«
    »O ja!« gab ich be­stürzt zu­rück. Wie­so wa­ren wir nicht frü­her dar­auf ge­kom­men?
    »Aus die­sem Grun­de ist Dr.

Weitere Kostenlose Bücher