Gegenschlag Kopernikus
Ihre Positionen ein.«
»Ach du meine Güte!« rief Kenonewe aus.
Die bisher unsichtbaren Schlünde der Marsstadt hatten sich geöffnet. Überall bewegten sich Sanddünen unter dem Druck ausfahrender Turmschleusen.
Was daraus hervorquoll, war nichts anderes als die vielen tausend Kampfroboter, die ich mir noch wenige Tage zuvor als Bundesgenossen gewünscht hatte, die wir jedoch nicht hatten betriebsklar machen können.
Sie schlugen ein schnelles Marschtempo ein. Schließlich erhoben sie sich sogar in die Luft und flogen auf den Raumhafen hinaus.
Dort, wo sie landeten, verfärbte sich der MA-Metallbelag des Geländes. Rote Ringe entstanden. Sie besaßen einen Durchmesser von etwa einem Kilometer. Es sah danach aus, als sollte eine bestimmte Zone markiert werden.
Ehe ich diesen Gedanken in Worte kleiden konnte, schossen energetische Strahlungen aus dem Boden hervor. Sie wiesen ebenfalls einen rosaroten Farbton auf.
Als ich wieder auf die Fernbeobachtung blickte, bemerkte ich, daß die Rotation der Hypno-Schiffe langsamer wurde. Die Fahrzeuge wurden von den Strahlbahnen, die sie wabenförmig umhüllten, zum Zentrum des Hafens hinübergezogen. Gleich darauf begann ein Landemanöver, bei dem mir der Atem stockte.
Ich verstand plötzlich alles!
In den bereits entzifferten Berichten der Marsianer war von einer neuen Waffe, dem »Zug-Rotator«, die Rede gewesen. Es handelte sich um einen Saug- oder Gravitationsstrahler, mit dem man feste Körper heranholen konnte, gleichgültig aus welchem Material sie bestanden.
Die Färbung der Energiestrahlung verwandelte sich. Plötzlich leuchtete sie in einem blassen Blau. Über den Hypno-Schiffen entstand je eine Energieglocke.
Der Vorgang hatte etwa fünfzehn Minuten gedauert. Die Marspositronik hatte unsere Planung endgültig umgeworfen. Jetzt gelang uns aber auch gar nichts mehr!
»Wie sieht es in der Stadt aus? Alles in Ordnung?« fragte ich Hannibal.
»Wenn du unseren Gesundheitszustand meinst – ja! Wir sind den Robotern glücklicherweise entgangen. Scheuning schätzt die Anzahl der wachgewordenen Maschinen auf etwa zwanzigtausend. Sie scheinen den Befehl erhalten zu haben, die beiden Landungskreise abzusperren. Jetzt frage ich mich nur, mit welchen Tricks wir die Hypnos aus ihren Schiffen herausholen sollen.«
Darauf wußte ich keine Antwort. Natürlich hatte ich keine Ahnung, auf welche Schalter man in einer solchen Situation zu drücken hatte.
»Aha!« meldete sich Hannibal erneut. »Das haben wir uns auch schon überlegt. Das Gehirn handelt – von seiner Warte aus gesehen – vollkommen richtig. Es macht den Gegner erst einmal handlungsunfähig. Die Roboter haben unsere Leute nicht angegriffen. Dr. Beschter meint nun doch, wir wären als befehlsberechtigt anerkannt worden. Außerdem glaubt er, daß wir, also du und ich, den Untergang der terranischen Marsdivision verhindert haben. Da staunst du, was?«
Ich staunte tatsächlich.
»Das ist gar nicht so verwunderlich. Erinnere dich an unseren Mondeinsatz vor drei Jahren, Tarnbezeichnung ›Diagnose negativ‹. Unser Intelligenzquotient wurde durch ein gefährliches Experiment gesteigert. Ich habe seitdem 51,3 Neu-Orbton-Einheiten anstatt wie vorher nur 37,4. Du bist von 38,2 Einheiten auf 52,4 aufgestockt worden. Die Intelligenzsteigerung war erforderlich, um das Kommandogehirn auf Luna beherrschen zu können. Eine Geisteskapazität unter fünfzig Neu-Orbton-Einheiten wurde nicht anerkannt. Fällt dir etwas auf?«
»O ja!« gab ich bestürzt zurück. Wieso waren wir nicht früher darauf gekommen?
»Aus diesem Grunde ist Dr.
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