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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Hämmern einer Maschinengewehrsalve. Wie Geisterfinger strichen mehrere Dutzend Leuchtspurgeschosse über die Plattform hinweg und tauchten Konsolen und Tische in einen blitzenden und funkelnden Glanz. Callahan hatte nicht den Hauch einer Chance. Selbst mit seiner veränderten Wahrnehmungsfähigkeit hatte er sich in dem Moment nur auf Eileen konzentriert. Den anfliegenden Hubschrauber hatte er völlig ignoriert und sich in Sicherheit gewogen.
    Der Projektilhagel verwandelte Callahans Leib innerhalb eines Lidschlags in ein Sieb, schob ihn durch die Wucht seines Ansturms über die Plattform und schleuderte ihn über eine Tischplatte gegen eine Schrankwand in der Nähe des Geländers. Callahan fiel zu Boden, stolperte und glitt über die Reling. Sein gellender Schrei übertönte das Rattern der Tandemrotoren des Sea Knights, der nur knapp drei Meter vor der Glaskuppel in der Luft hing. Wenn sie denn überhaupt aus Glas bestand. Das Sperrfeuer war direkt durch den Dom gejagt, ohne eine Beschädigung an der Kuppel zu verursachen. Eine der Seitentüren des Hubschraubers war geöffnet, und hinter der rauchenden Mündung eines auf Lafette montierten MGs hockte Amadeus »Rockme« Brown mit Schutzbrille.
    »Hab ich ihn erwischt?«, echote es in Eileens Kopfhörer.
    Sie erhob sich langsam und blickte hinter sich. Callahans abgefeuerter Schuss hatte sich hinter Eileen in einen Sessel gestanzt, während die von ihr verschossene Kugel irgendwo in der Nähe von Callahans ursprünglichem Standort in dem Membranfeld einer Tischplatte steckte. Eileen atmete tief durch und blickte zum Helikopter hoch.
    »Ja«, sagte sie. »Callahan ist tot. Woher wussten Sie, wo er war? Können Sie mich jetzt sehen?«
    Brown lachte. »Negativ. Vor uns ist nur offenes Meer. Ich sehe nicht das Geringste, nicht mal Wellenbrecher. Sie sind immer noch auf Sendung, Ghost. Wir haben Ihre Position genommen und dann über Callahans Stimme seine Position trianguliert. War allerdings eher ein Schuss ins Blaue. Kommen wir mit dem Heli rein?«
    »Warten Sie.«
    Eileen nickte anerkennend über den Blindschuss des Söldners und ging zu einer der Konsolen. Sie hockte sich in den davorstehenden Sessel, der sich sofort um ihren Körper schmiegte. Vor ihr befanden sich drei Membranfelder. Sie probierte sie der Reihe nach durch, berührte sie und wartete, bis sie zum Leben erwachten. Die vertraute Stimme, die sie bereits im Bahnhof in Palmyra gehört hatte, meldete sich wieder direkt in ihrem Kopf. Eileen formulierte eine Frage, in der die Begriffe Schleuse und Öffnen vorkamen. Kurz darauf begann die Membran unter ihrer Hand zu pulsieren und zu kribbeln.
    Der Dom öffnete sich. Die transparente Kuppel teilte sich wie bei einem Observatorium, fuhr zu beiden Seiten ihre Schalen bis zur Hälfte zurück.
    »Meine Fresse!« Amadeus Brown konnte sie jetzt offenbar sehen. »Sie hängen da direkt in der Luft.«
    »Nicht wirklich«, sagte Eileen. »Der Pilot soll nahe der Plattform reinkommen und längsseits gehen. Ich komme an Bord. Sehen Sie den Schacht? Gut, er ist breit genug für den Sea Knight. Wir gehen mit dem Heli runter, das ist einfacher.«
    »Wen haben wir noch unten?«, fragte eine andere Stimme, die Eileen nicht zuordnen konnte.
    »Captain Dallmer und Meryem Taha. Und ich weiß nicht, wie es um diese G-Dawn-Schlampen steht.«
    Eileen stand auf und verfolgte den Anflug des Transporthubschraubers. Sie versuchte, Dallmer und Meryem über Funk zu erreichen. Ergebnislos.
        
     

Östliches Mittelmeer
Irgendwo auf halber Distanz zwischen Syrien und Zypern
14. Dezember, 15:10 Uhr
     
    Der Sea-Knight-Hubschrauber setzte auf seinen Rädern auf der Plattform im zweiten Bahnhof auf. Noch ehe die Reifen den Boden berührten, rissen Brown und Cycle die Seitentür auf und sprangen ins Freie. Das TEC -Team, das Parsley zur Unterstützung geschickt hatte, bestand aus denselben Männern, die ihnen bereits in Springfield geholfen hatten. Allerdings waren nur drei von ihnen dabei: Brown, Cycle und Pendejo. Dazu hatte sich Snake gesellt. Während die Jungs von Trigger One mit MP7 und Schalldämpfern ausgestattet waren, trug Snake ihr HK SL9SD Sniper-Kompaktgewehr und eine Pistole zur Selbstverteidigung. Eileen ließ sich von Brown eine MP7 reichen.
    Der Landeplatz war gesichert, keine feindlichen Aktivitäten. Sie fanden lediglich die Leichen des Generals sowie der G-Dawn-Amazone mit dem hüftlangen Zopf vor. Von Meryem, Dallmer und der anderen Frau fehlte jede Spur.
    Eileen

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