Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
bei Ihnen sein. Können Sie Eil… Ghosts Standort ausmachen?«
Dallmer blickte nach oben. Er sah den Schacht, jedoch keine Spur von den Luftstämmen. »Negativ.«
»Gwen, nimm meine Peilung. Der Schacht mündet in einem Bergmassiv. Ich sehe Tageslicht.«
Eine Pause. Dann kam Stylez’ Stimme durch den Äther. »Das ist völlig unmöglich, es gibt keine Insel oder einen Berg, der an eurer Position aus dem Wasser ragt.«
Erneut knackte es in der Leitung, als sich jemand in den Funkverkehr schaltete, dieses Mal eine tiefe, männliche Stimme. »Hier spricht Rockme. Bestätige, keine Landmassen im Umkreis von zehn Meilen. Sind Ihre Positionsangaben richtig, Ghost?«
Dallmer schüttelte den Kopf und seufzte. Irgendetwas stimmte da nicht. Entweder erlag Hannigan einem Irrtum oder die Peilsender sendeten falsche Signale. Wie auch immer, er musste noch einen Job erledigen. Mit Schmerzen im Hals wandte er sich um und hinkte auf den Durchgang zu, in dem zuvor die beiden G-Dawn-Frauen erschienen waren.
14:52 Uhr
Eileens Luftstamm schoss senkrecht nach oben die Schachtwand entlang. Callahan war nur knapp zwanzig Meter vor ihr. Er drehte sich immer wieder um und versuchte sogar, sie mit seiner Pistole zu treffen. Die Kugeln flogen jedoch an Eileen vorbei oder prallten dicht vor ihrem Fahrzeug einfach mitten in der Luft ab und schlugen in das Gemäuer des Schachtes.
Weiter vorn kam der Lichtkreis immer schneller näher. Doch außer einem hellen Fleck konnte Eileen keine Einzelheiten erkennen. Das Gespräch mit den anderen beunruhigte sie. Was, wenn ihre Positionssignale von einer Apparatur der Antaradim verfälscht wurden und sie sich ganz woanders befand? Ganz gleich, sie musste da jetzt durch.
Callahans Vehikel verschwand aus ihrer Sicht, als es in das Licht eintauchte. Eileen schob die Hand auf der Feldmembran weiter nach vorn und spürte die steigende Beschleunigung. Dann durchbrach auch sie die Lichtwand und hätte vor Schreck beinahe aufgeschrien. Der Luftstamm katapultierte sie in einen gigantischen, gläsernen Dom. Eine riesige Sphäre, einer Kugel gleich, schwebte direkt über dem Mittelmeer. Sie sah unter sich die See und den mit Wolken bedeckten Himmel über sich – und sie konnte sogar den Sea-Knight-Helikopter erkennen, der sich im Sinkflug ihrer Position näherte.
»Rockme, ich sehe Sie!«
»Was? Ghost, wiederholen Sie!«
Eileen stieß die Luft aus und hielt weiter auf Callahans Luftstamm zu, der noch immer senkrecht nach oben stob. Im Zentrum der Glaskuppel befand sich eine weitere achteckige Plattform, von der eine Reihe von Streben und Trägern die Sphäre wie ein Fabergé-Ei einfassten. Unterhalb der Plattform befand sich ein kleineres Pendant mit vier Anlegestegen für Luftstämme, von denen nur einer belegt war.
»Sie befinden sich etwa drei Meilen nordwestlich von mir. Sie müssten ein transparentes Gebilde genau dort sehen, von wo sie mein Funksignal bekommen.«
Callahan war auf halbem Wege zur Anlegestelle. Eileen glaubte nicht, dass sie ihn noch einholte, ehe er die Plattform erreichte. Die Luftstämme besaßen offenbar alle die gleiche Leistung. Wer einmal einen Vorsprung hatte, war nicht mehr einholbar, solange er seine Geschwindigkeit nicht verringerte.
»Verflucht noch eins!« Amadeus »Rockme« Browns Stimme bellte durch Eileens Ohrstöpsel. »Ich orte Ihre Position genau dort, wo Sie sie angegeben haben, aber der visuelle Kontakt ist gleich null. Wir sehen dort nur offenes Mittelmeer.«
»Verdammt!« Eileen sah den Hubschrauber deutlich. Wenn er die Position beibehielt, würde er unweigerlich in den Glasdom krachen. »Die Antaradim müssen eine Art Tarnfeld entwickelt haben, so wie bei dem Zugang in Palmyra. Offenbar ist der Glasdom nur von Hazardern wahrnehmbar.«
»Bitte was?«
»Schon gut.« Eileen konzentrierte sich auf Callahans Verfolgung. Er hatte die Plattform fast erreicht. »Halten Sie einfach den Kurs. Ich werde Sie reinlotsen.«
Zumindest hoffte Eileen, dass sie einen Weg fand, aber sie war auch in der Lage gewesen, Dallmer und Inga in die unterirdische Basis zu bringen, warum dann nicht auch einen Hubschrauber? Im schlimmsten Fall würde die Besatzung von Übelkeit und Würgeanfällen heimgesucht werden. Sie musste den Heli nur im Auge behalten.
Callahans Luftstamm legte am Steg an. Der Hazarder machte sich nicht die Mühe, das Fahrzeug zu sichern, sondern sprang von Bord und hetzte über die Plattform. Dann verschwand er aus Eileens Sicht. Nur wenige Sekunden
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