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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Telefons und riss Captain Lars Dallmer aus dem Schlaf. Er zuckte zusammen, schlug die Augen auf und trat die Bettdecke beiseite. Erst dann registrierte er, dass er nicht in der Koje der Kaserne lag und sich auf dem Stuhl neben dem Bett zivile Kleidung statt einer Uniform befand. Noch schläfrig tastete er nach dem Telefon auf dem Nachttisch und schaltete den Weckton ab. Als er den Kopf nach rechts wandte, wurde ihm bewusst, dass er einen Fehler gemacht hatte.
    Neben ihm lag nicht seine Verlobte, sondern seine Teamkameradin. Natalie Seeger, Codename Snake, seufzte im Schlaf und drängte sich näher an Dallmers Körper. Ihr kurzes, hellbraunes Haar war mittlerweile gewachsen und wirkte nicht mehr militärisch gestutzt. Unter der Bettdecke war sie nackt. Klein. Drahtig. Mit kleinen Brüsten, weniger als eine Handvoll.
    »Cap, was ist?«, flüsterte sie leise und schmiegte sich an ihn. Ihre Hand wanderte über seine Brust, tiefer zum Bauch.
    Dallmer schob den ersten Gedanken an seine Verlobte, die sich vermutlich mindestens tausend Meilen entfernt darüber Gedanken und Sorgen machte, ob ihr Typ im Irak gefallen war oder nicht, beiseite. Irgendwie hatte sich die Sache mit Snake ergeben, nachdem Dallmer aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Ihr Einsatz in Kanada und der Verlust ihres restlichen Aufklärungsteams hatte sie näher als je zuvor zusammengebracht. Sie waren beurlaubt worden und gönnten sich eine Auszeit. Dallmer hatte nicht einmal zu Hause angerufen.
    Er schloss die Augen und genoss die Wärme von Snakes Hand auf seinem Bauch, die sich langsam einer Stelle näherte, die bereits in Vorfreude anschwoll. Sie würden genau dort weitermachen, wo sie heute Nacht aufgehört hatten.
    Springsteen zerstörte jeden Gedanken an letzte Nacht, als er erneut aus dem Handy plärrte. Es war nicht der Weckton, sondern das Klingelzeichen.
    »Verdammt!« Dallmer drückte Snake einen Kuss auf die Stirn. Sie schnurrte wie ein Kätzchen.
    »Schmeiß es ins Klo«, flüsterte sie.
    Die Idee hatte Dallmer auch, doch ein Blick auf das Display belehrte ihn eines Besseren. Die Rufnummer wurde nicht unterdrückt, denn er sollte sehen, wer anrief. Und in jedem Fall rangehen.
    Er drückte auf Verbinden und hielt sich das Telefon ans Ohr. »Ja?«
    »Captain, hier ist Lieutenant Commander Taylor. Wir haben einen Auftrag.«
    Dallmer richtete sich halb auf. »Guten Morgen, Sir. Sie wissen, dass mein Urlaub übermorgen zu Ende ist. Ich muss mich im Stützpunkt zurückmelden.«
    »Das ist uns bekannt, Captain. Deshalb haben wir die nächste Phase eingeleitet. Gestern Abend sind Captain Lars Dallmer und Corporal Natalie Seeger bei einem Autounfall in Tucson, Arizona, ums Leben gekommen. Die Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, konnten jedoch anhand der Gebissabdrücke und ihrer Hundemarken identifiziert werden.«
    »Was?« Dallmer saß senkrecht im Bett. Neben ihm richtete sich auch Snake auf, rieb sich den Schlaf aus den Augen und starrte ihn an. »Woher zum Teufel haben Sie meinen Gebissabdruck?«
    »Alles eine Frage des Arrangements«, sagte der Anrufer. »Sie arbeiten jetzt für Henderson. Ich bin Ihr Kontakt und werde Sie mit allem Nötigen versorgen. Der Admiral hat vorgeschlagen, Ihren Sold als Anreiz zu verdoppeln.«
    Dallmer stieß überrascht die Luft aus.
    »Was ist denn?«, fragte Snake an seiner Seite und drückte ihre Wange gegen seine, um mithören zu können. Doch Dallmer wechselte das Handy ans andere Ohr.
    »Was sollen wir tun?«
    »Machen Sie sich abreisebereit und fahren Sie nach McCune, Kansas. Wenn Sie die Staatsgrenze überquert haben, rufen Sie mich an. Sie erhalten detaillierte Informationen. Ich schicke Ihnen einen Kurier mit Ausweisen und Ausrüstung.«
    »In Ordnung, Sir.«
    Dallmer seufzte tief, als das Gespräch beendet war, und sah Snake an.
    »Was ist los?«, fragte die junge Scharfschützin.
    »Wir sind tot«, sagte Dallmer tonlos. »Und wir werden dafür besser bezahlt als bei den Marines.«
        
     

Cherokee, Kansas
10:01 Uhr
     
    Sie fuhren ihn zum Schafott. Zu seiner ganz persönlichen Hinrichtung. Reno Spears tröstete sich mit dem Gedanken, dann wenigstens noch einmal seine Frau zu sehen. Falls sie noch lebte. Die Bilder von den Gleisen kurz vor McCune standen noch immer deutlich vor seinen Augen. Amerikanische Soldaten töten grundlos amerikanische Zivilisten auf amerikanischem Boden. Wenn man die Welt von jeher als verrückt bezeichnete, schien sie nun komplett aus den Angeln gehoben

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