Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheime Macht

Geheime Macht

Titel: Geheime Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
Vom Netzwerk:
Jungfrau mehr bin.«
    Er grinste. »Damit wäre es eine geschäftliche Verabredung.«
    »Aha.«
    »Absolut prrofessionell«, sagte Roman und schaltete wieder seinen russischen Akzent ein.
    Er war charmant, witzig und ein bisschen unheimlich, was bei mir immer gut ankam. Aber mir tat immer noch jeder Nerv meines Körpers weh. Wenn ich eins gelernt hatte, dann war es die Erkenntnis, dass es eine sehr schlechte Idee war, von einer Beziehung in die nächste zu springen.
    Trotzdem … Ich musste nicht mein ganzes Leben auf Raphael ausrichten. Die Welt beschränkte sich nicht auf einen Bouda-Idioten. Hier war ein Mann, ein witziger, gut aussehender Mann, der mich wahrscheinlich recht sexy fand. Ich könnte mich für jemanden wie ihn entscheiden. Aber ich konnte mich auch für niemanden entscheiden. Ich würde bestens allein zurechtkommen.
    »Ich untersuche den Mord an vier Gestaltwandlern«, erklärte ich ihm. »Hast du irgendetwas darüber gehört?«
    »Nein. Aber ich kann mich umhören.«
    »Siehst du, ich nütze dir nichts, weil ich keine Jungfrau bin, und du nützt mir nichts, weil du nichts über den Mordfall weißt. Vielleicht ein andermal?«
    Er streckte mir eine Hand entgegen. Eben noch war sie leer, und im nächsten Moment erschien darin wie durch Magie eine kleine schwarze Karte mit weißer Telefonnummer. »Nimmst du meine Karte an?«, fragte er augenzwinkernd. »Na komm, nimm sie.«
    »Werden ihr Fangzähne wachsen, wenn die Magie zurückkehrt?«
    »Das wirst du nur erfahren, wenn du sie annimmst. Oder hast du Angst?«
    Ich nahm die Karte an. »Damit du vorgewarnt bist: Wenn sie sich in irgendetwas Böses verwandelt, werde ich es erschießen.«
    Roman lachte leise.
    »Willst du auch eine von mir?«
    »Fünf, fünf, fünf, einundzwanzig, dreizehn.«
    Die Telefonnummer des Büros. Er musste sie von Kate bekommen haben.
    »Gut, ich muss jetzt gehen«, sagte ich.
    Roman blickte auf und sprach in verschwörerischem Tonfall. »Wenn ich jetzt in einer dramatischen schwarzen Rauchsäule verschwinde, glaubst du, dass dann die Sprinkleranlage losgeht?«
    Ich beugte mich vor und antwortete leise. »Wahrscheinlich. Aber ich bin bereit, für eine Sekunde die Augen zu schließen und mir einzubilden, du hättest genau das getan.«
    Ich schloss die Augen eine Weile, und als ich sie wieder öffnete, war er verschwunden.
    Als ich zu den Terminals zurückkehrte, reichte Ascanio mir einen Block mit Notizen. »Ich habe ein paar Artikel gefunden. Und der Wolchw mag dich«, sagte er, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden.
    »Stimmt.« Ich überflog die Notizen. Er hatte eine Liste der Auktionen zusammengestellt, die Jamar besucht hatte.
    »Heißt das, die Sache mit Raphael ist endgültig vorbei?«
    Ich bedachte ihn mit meinem Scharfschützenblick. »Wenn du jemals wieder außerhalb des Büros arbeiten möchtest, solltest du aufhören, dich für mein Liebesleben zu interessieren. Es geht dich nichts an.«
    Er drehte sich um und sah mich mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck an, der selbst Engel zum Weinen gebracht hätte. »Ja, Ma’am.«
    Welch ein Sprung von Baby Rory zu Ascanio! Ich hatte tatsächlich geglaubt, eines Tages vielleicht Kinder zu haben, aber wenn ich bedachte, dass ich eine halbe Bouda war, würden sie wahrscheinlich genauso werden wie er. Diese Vorstellung ließ mich schwindeln.
    »Hier steht, dass Jamar einen Toilettensitz für fünfzigtausend Dollar gekauft hat«, sagte Ascanio.
    Ich blickte auf den Bildschirm. »Er soll aus Amarna stammen, aus der achtzehnten Dynastie des alten Ägypten.«
    »Es ist ein Toilettensitz«, sagte Ascanio.
    »Er ist viertausend Jahre alt.«
    Er sah mich ungläubig an. »Irgendein alter Ägypter hat sich draufgesetzt und sein Geschäft verrichtet.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Der Kerl hat fünfzigtausend Dollar für eine gebrauchte Klobrille bezahlt.«
    »Vielleicht ist das Ding vergoldet«, mutmaßte ich.
    »Nein, hier steht, dass der Sitz aus Kalkstein gemacht ist. Das heißt, wenn man ihn benutzt, friert man sich den Arsch ab.«
    »In Ägypten ist es nicht kalt, sondern heiß. Deine Geografiekenntnisse lassen zu wünschen übrig, mein Freund.« Ich setzte mich an den zweiten Computer und tippte »Jamar Groves« ins Suchfenster ein.
    »Für fünfzigtausend Dollar könnte man ein Auto kaufen. Ein richtig gutes Auto.« Ascanios Augen leuchteten. »Einen Hummer. Damit könnte man einen umgebauten Hummer kaufen.«
    »Du brauchst keinen Hummer«, sagte ich.
    »Die Mädels fahren auf Hummer

Weitere Kostenlose Bücher