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Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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bedächtig einen Fuß nach dem anderen von der Segeltuchunterlage anhob.
    â€žAusgezeichnet. Jetzt halte ich Ihre Füße fest, und wenn ich es Ihnen sage, treten Sie gegen meine Hände, okay?“
    â€žOkay.“
    Mit einem ebenso behutsamen wie geschickten Griff hob sie seine nackten Füße an und lagerte sie auf ihren Oberschenkeln. Dann stemmte sie ihre Handinnenflächen gegen seine Hacken. Der ungewohnte Kontakt mit seiner warmen Haut irritierte sie. Annalisa blinzelte verwirrt und versuchte, sich zu konzentrieren. Doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Die braun gebrannten …
    â€žAnnalisa?“
    â€žJetzt versuchen Sie, zuzutreten.“ Augenblicklich spürte sie den Druck in ihren Handflächen. „Bestens!“ Sie war ehrlich erleichtert und schaute lächelnd auf. „Sehr gut“, lobte sie ihren Patienten, legte seine Füße sorgfältig ab und rutschte etwas höher und dichter an ihn heran, damit er sich nicht zu sehr anstrengen musste. „Und jetzt nehmen Sie meine Hände“, befahl sie knapp, um einen professionellen Ton bemüht. Doch angesichts des intensiven Blickes aus seinen unglaublich blauen Augen fiel es ihr enorm schwer.
    Es waren schlanke Hände, von Kratzern und Schürfwunden verunziert aber wohlgeformt und vertrauenswürdig. Woran will ich das denn gesehen haben? fragte sich Annalisa errötend und beeilte sich, ihre Hände so zu halten, dass er sie leicht umfassen konnte.
    â€žUnd jetzt bemühen Sie sich, zuzudrücken.“
    Der Druck war auf beiden Seiten gleich stark, was ein gutes Zeichen war. Erleichtert wollte sie ihre Finger aus seinen lösen, doch das ließ Tahir nicht zu. Ihr Herz machte einen aufgeregten kleinen Hüpfer, als sich ihre Blicke trafen.
    â€žWas versuchen Sie eigentlich herauszufinden?“, fragte Tahir heiser, doch diesmal gefiel ihr der Unterton in seiner Stimme gar nicht. Abrupt zog Annalisa ihre Hände zurück und erhob sich.
    â€žIch wollte nur sichergehen, dass Ihre Reflexe normal sind, und die Verletzungen keine gravierenden körperlichen Einschränkungen verursacht haben“, erläuterte sie betont sachlich. „Das sind sie, also gehe ich davon aus, dass Sie bald wieder …“
    â€žGut“, unterbrach er sie unhöflich. „Ich verspüre nämlich ein geradezu brennendes Verlangen, ein Bad zu nehmen. Wir sind hier in einer Oase, sagten Sie?“
    â€žJa, aber …“
    â€žDann ist Wasser ja kein Problem. Es müsste mir nur jemand aus Ihrer Truppe auf die Beine helfen.“
    Verblüfft starrte sie ihn an. „Hier gibt es nur mich.“
    â€žWas soll das heißen?“, fragte er überrascht. „Reisen Sie etwa allein?“
    Sie nickte, und Tahir lachte leise. „Sie sind eine bemerkenswerte Frau, Annalisa!“
    Endlich hörte sie wieder den humorvollen Ton in seiner Stimme mitschwingen, den sie eben vermisst hatte.
    â€žMachen Sie das öfter? Mutterseelenallein mitten in der Wüste zu campen?“
    Jetzt schüttelte sie den Kopf. „Es … es ist das erste Mal, dass ich allein hier draußen bin …“ Als sie heiße Tränen unter den Lidern spürte, wandte sie sich schnell ab. Fast genau auf den Tag vor sechs Monaten war ihr Vater gestorben. Vielleicht drohte ihre Trauer sie deshalb jedes Mal zu überwältigen, sobald sie daran dachte. Schließlich war sie hierhergekommen, um sich an diesem speziellen Tag ihrem Vater besonders nah zu fühlen.
    â€žWenn Sie auch nur ahnten, wie viel Sand ich geschluckt habe, würden Sie mir diese Bitte nicht verweigern“, sagte Tahir gedehnt.
    Annalisa warf ihm einen scharfen Blick zu. Obwohl sie ihm dankbar für den Themenwechsel war, schien sich hier eine neue Hürde anzubahnen, von der sie sich nicht sicher war, sie nehmen zu können oder zu wollen. Als sie das Zwinkern in seinen Augen sah, musste sie unwillkürlich lächeln. Hatte er ihre Bedrängnis erkannt und wollte sie jetzt nur ablenken, oder erwartete er tatsächlich von ihr …
    Tahir schalt sich selbst einen Idioten, als er endlich im Naturpool der Oase saß und das kühle Wasser über seinen geschundenen Körper rinnen ließ. Er hatte geahnt, dass es eine Schnapsidee war, unbedingt aufstehen zu wollen, und bereits reichlich dafür büßen müssen. Doch sich länger als hilfloser Invalide zu fühlen, kam für ihn noch weniger

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