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Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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vorübergehend bei sich aufzunehmen und sich ansonsten Sorgen um sie gemacht hätte. Doch ihrem despotischen, jähzornigen Onkel war sie stets aus dem Weg gegangen.
    Der hielt sich nicht mit unnötigen Vorreden auf, bezichtigte Annalisa, die Mätresse des neuen Königs zu sein und durch dieses skandalöse Verhältnis Schande über die Familie gebracht zu haben. Besonders, da sie nun auch noch einen königlichen Bastard erwarte! Eine Ungeheuerlichkeit, für die er Tahir zur Verantwortung ziehen wolle, sobald er seiner habhaft würde.
    Völlig erschlagen ließ Annalisa seine Schimpftirade über sich ergehen und gab sich selbst die Schuld daran, weil sie so dumm gewesen war, den positiven Schwangerschaftstest auf ihrem Bett im Haus ihrer Tante liegen gelassen zu haben. Natürlich hatte ihre Familie längst von ihrem Wüstenabenteuer erfahren, und dass sie dabei Qusays neuem Monarchen das Leben rettete. Das hatte sie in ihren Augen vorübergehend sogar zur Heldin gemacht.
    Aber damit war es jetzt offensichtlich vorbei.
    Wie betäubt duckte sich Annalisa unter den nicht enden wollenden Anschuldigungen und Beleidigungen ihres Onkels. Erst als er sie brutal am Arm fasste und mit sich ziehen wollte, kam endlich wieder Leben in sie, und sie wehrte sich nach besten Kräften.
    Und dann gab es plötzlich einen schrecklichen Tumult um sie herum. Wie aus dem Nichts tauchte Tahir in dem prunkvollen Saal auf, packte ihren Onkel beim Kragen, und während Annalisa kraftlos auf einen Diwan sank, expedierte er den ungebetenen Besucher nach draußen.
    Dann eilte er an Annalisas Seite zurück und versicherte ihr, dass er sich persönlich um ihren Onkel kümmern würde, und sie ihn nie wiedersehen müsse. „Vertraust du mir?“, fragte er rau, und zu ihrer eigenen Überraschung nickte Annalisa. Doch das Angebot, ihr den Leibarzt zu schicken, damit er sie untersuche, lehnte sie mit Bestimmtheit ab.
    Und jetzt stand sie hier am Strand, schaute mit brennenden Augen aufs Meer hinaus und schaffte es immer noch nicht, die zitternde Panik zu unterdrücken, die der unerwartete Überfall ihres Onkels in ihr ausgelöst hatte.
    Was sollte sie nur tun? Bleiben oder fortgehen?
    Womöglich zurück in ihren Geburtsort? Heimisch war sie dort nie wirklich gewesen. Und als alleinlebende schwangere Frau würde man ihr sicher mit noch mehr Vorurteilen gegenübertreten als in der Vergangenheit. Damals hatte sie wenigstens den Schutz des Vaters genossen … und sich trotzdem von klein auf wie ein ruheloser Wanderer zwischen zwei Welten gefühlt. Zu Hause war sie weder in der einen, noch in der anderen.
    Annalisa seufzte verhalten und drängte die aufsteigenden Tränen zurück. Sie musste einen sicheren Platz für sich und ihr Kind finden, wo man ihnen nicht mit Misstrauen begegnen und ihnen wehtun konnte.
    â€žAnnalisa?“
    Nervös fuhr sie herum und sah Tahir auf sich zukommen. Der Kloß in ihrem Hals wurde größer und schmerzte höllisch. Wider jede Vernunft schlug ihr Herz vor Sehnsucht und unerfüllten Hoffnungen.
    Das ist nur, weil er mich aus einer misslichen Situation gerettet hat, versuchte sie, sich einzureden.
    Doch während sie seinen Anblick wie eine Süchtige in sich aufsog, wusste sie, es war eine Lüge. Mit dem ungebärdigen schwarzen Haar, der markanten Nase und den funkelnden Augen unter den schweren Lidern, war er – ganz sicher leider nicht nur ihrer Meinung nach – der attraktivste und begehrenswerteste Mann auf der Welt …
    Und daneben auch noch König! Daran musste sie sich immer wieder erinnern.
    â€žDanke, dass du …“, begann sie stockend, als er bei ihr war, doch unter seinem forschenden Blick versagte ihr die Stimme.
    â€žSchon gut, es ist vorbei, Annalisa. Er ist fort und wird nie wiederkommen.“
    â€žEs tut mir so leid“, flüsterte sie und senkte den Blick. „Du hättest dich nie …“
    â€žSchau mich an!“, forderte Tahir. Sein brüsker Befehlston ließ ihren Kopf förmlich hochschnellen. „Du musst dich für gar nichts entschuldigen, hörst du? Mit tut es leid, dass ich nicht früher da war, um dir diese unangenehme Begegnung zu ersparen. Und jetzt sag mir lieber, wie es dir geht. Brauchst du wirklich keinen Arzt?“
    Stumm schüttelte sie den Kopf.
    â€žAber deine Gynäkologin sagt, dass du dich besonders in dieser Phase der

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