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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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sich, als ihm ein Licht aufging. „Du hast das Zeug in jener Nacht aus dem Feuer geholt, oder, Max? Und deshalb musste ich dir helfen, an diesen Soldaten vorbeizukommen, die damals aufgetaucht sind.“
    „Jetzt hast du es. Und es wird noch besser, Lou. Noch jemand außer dir hat gesehen, wie ich damals herumgeschnüffelt habe.“
    „Wer?“
    „Der Typ, dem dieser Ausweis gehört, nehme ich an.“
    „Heilige Mutter …“
    „Du darfst jetzt noch nicht durchdrehen, das war erst der glaubwürdige Teil der Geschichte. Komm mit. Wenn ich dir den Rest nur erzähle, bin ich auf halbem Weg in die Irrenanstalt, ehe ich fertig bin. Du musst dir das Zeug selber ansehen.“
    Sie öffnete die Beifahrertür, stieg aus und schob ihre Handtasche höher auf ihre Schulter.
    Lou stieg ebenfalls aus, aber ihm war schwindelig. Er konnte nicht glauben, dass Maxine geheimes Material von irgendeinem Zweig der Regierung gestohlen haben sollte. Mein Gott, Leute waren schon für weniger ins Gefängnis gekommen.
    Er nahm ihren Arm und führte sie die Treppe zu seiner Wohnung im ersten Stock hinauf. „Ich weiß nicht, wo zum Teufel du dieses Mal wieder hineingeraten bis, Max“, sagte er leise. „Ich hoffe nur bei Gott, dass du auch wieder herauskommst.“

Keith
    10. KAPITEL
    Morgan arbeitete ununterbrochen, bis weit in die Nacht. Sie tippte an ihrem Computer oder ging im Zimmer auf und ab und sprach mit sich selbst, während Dante sie bei jeder ihrer Bewegungen beobachtete.
    Er sah nie, wie sie etwas aß. Sie trank allerdings die ganze Zeit. Wodka, vermischt mit irgendeinem Softdrink, den sie gerade zur Hand hatte. Was auch immer sie da schrieb, sie war besessen davon. Und er spürte, es hatte mit ihm zu tun. Aber dass es etwas damit zu tun hatte, wie seine Geheimnisse in die Hände seiner Feinde geraten waren, das wollte er nicht glauben.
    Sein nächtlicher Besuch hatte die Sache anscheinend nur noch verschlimmert. Vielleicht wäre es nicht dazu gekommen, hätte sie den Beweis für seinen Kuss nicht mit eigenen Augen gesehen. Am nächsten Tag waren alle Spuren verschwunden. Dann hätte sie weiter an ihrem Traum festgehalten.
    Aber offensichtlich war sie sich nicht mehr sicher.
    Er konnte nicht in das verdammte Arbeitszimmer kommen, um herauszufinden, woran sie arbeitete – nicht, ohne den Alarm auszulösen, der sowohl sie selbst als auch die Polizei auf ihn aufmerksam machen würde. Selbst wenn er einen Zugang fände, würde es schwierig, das Gesuchte auch zu finden. Er hatte ihr Nacht für Nacht dabei zugesehen, wie sie wie im Fieberwahn schrieb. Sie speicherte alles auf CDs ab und verschloss sie in einem großen Safe, den sie hatte einbauen lassen und der hinter einem falschen Bücherregal verborgen lag. Seine Tür öffnete sich in Richtung des Fensters, durch das er jede ihrer Bewegungen beobachtete, also hatte er nicht sehen können, was sich noch darin befand.
    Heute Nacht beobachtete er wieder, wie sie wie wild auf die Tastatur einhämmerte. Er hatte auch noch einmal versucht, seine Hand auf den Boden unter ihr zu legen, um sich leichter mit ihren Gedanken verbinden zu können und zu sehen, was sie sah, aber der Versuch blieb erfolglos. Sie hatte irgendeine Art von Barriere errichtet. Zumindest während sie wach war. Während sie schlief, würde sie diesen Schutz nicht aufrechterhalten können. Aber verdammt, er hatte Angst davor, sich ihr noch einmal im Schlaf zu nähern. Angst, die Kontrolle zu verlieren.
    Letztes Mal hatte er das fast …
    Sie arbeitete bis spät in die Nacht, und wenn sie aufhörte, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück, als wäre sie vollkommen ausgelaugt.
    Unbeschreiblich, wie schön sie war. Haut wie Alabaster, langes, glattes Haar in der Farbe von Kupfer, das leuchtete, als wäre es eine eigene Lichtquelle. Sie war so dünn. Es war drei Tage her, seit er im selben Raum mit ihr gewesen war, sie berührt hatte – und er war entschlossen, es niemals wieder zu tun. Er würde sie beobachten, und früher oder später würde sie vergessen, abzuschließen oder den Alarm anzuschalten, oder vielleicht würde sie das Haus verlassen. Seine Gelegenheit würde kommen.
    Aber nicht heute Nacht. Sie stand endlich auf und sah auf ihre Armbanduhr. Der Sonnenaufgang näherte sich, das spürte er instinktiv; es musste also fast zwei Uhr morgens sein. Sie stand auf unsicheren Beinen. Ihr Zustand hatte nur eines zu bedeuten: Morgan war krank. Tatsächlich schien sich die Schwäche, die er in jener ersten Nacht wahrgenommen

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