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Geheimnisse einer Sommernacht

Geheimnisse einer Sommernacht

Titel: Geheimnisse einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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kann sie das“, stimmte Daisy zu und wechselte jäh die Farbe, als sie sah, wer auf sie zusteuerte.
    „Oh je! Mr. Hunt nähert sich. Ich sterbe vor Durst. Ich gehe mal zum Getränkebüffet und lasse euch zwei … ähm …“
    „Lillian hat es dir also gesagt“, meinte Annabelle grimmig.
    „Ja, und wir sind dir alle ganz schrecklich dankbar, dass du dich für uns opfern willst.“
    „Opfern …?“, wiederholte Annabelle. Der Ausdruck gefiel ihr überhaupt nicht. „Ist das nicht ein bisschen übertrieben? Schließlich ist doch ein Mund wie der andere, wie Lillian gesagt hat.“
    „Hat sie das behauptet?“, fragte Daisy lachend. „Zu mir und Evie hat sie gesagt, dass sie lieber sterben würde, als einen Mann wie Hunt zu küssen.“
    „Wie bitte …?“, begann Annabelle. Aber Daisy war schon kichernd davongezogen.
    Simon Hunts tiefe Stimme erklang ganz dicht hinter Annabelle, die sich auf einmal wirklich wie ein Opferlamm vorkam, das gleich zur Schlachtbank geführt werden sollte. „Guten Abend, Miss Peyton. Wie ich sehe, sind Sie zur Abwechslung ja mal wieder … richtig angezogen.“ Der leise Spott traf sie bis ins Innerste.
    Mit zusammengebissenen Zähnen drehte sich Annabelle langsam um. „Ich muss gestehen, Mr. Hunt, ich war erstaunt, wie sehr Sie sich während des Essens zurückgehalten haben. Eigentlich hatte ich eine Flut von Beleidigungen erwartet …, aber nein, Sie haben es wahrhaftig fertiggebracht, sich eine ganze Stunde lang wie ein Gentleman zu benehmen.“
    „Eine Qual“, bekannte er mit ernster Miene. „Aber ich dachte, ich überlasse das schockierende Benehmen lieber Ihnen …“ Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Sie können das ja viel besser.“
    „Wir haben nichts Verbotenes getan!“
    „Habe ich etwa gesagt, dass ich Ihr harmloses Schlagballmatch missbillige?“, fragte er mit Unschuldsmiene. „Nein, im Gegenteil, Miss Peyton, ich befürworte diese Art der körperlichen Ertüchtigung von ganzem Herzen. Sie sollten ihr täglich nachkommen.“
    „So harmlos war es aber nicht“, flüsterte Annabelle gereizt. „Wir haben in Unterwäsche gespielt…“
    „So?“, fragte er gedehnt.
    Sie wurde blutrot. Er hatte also bemerkt, wie zerschlissen ihre Unterwäsche war. „Haben Sie jemandem erzählt, dass Sie uns auf der Wiese gesehen haben?“, fragte sie nervös.
    Auf diese Frage hatte er wohl die ganze Zeit schon gewartet. Er verzog den Mund zu einem süffisanten Lächeln.
    „Noch nicht.“
    „Und? Wollen Sie es jemandem erzählen?“
    Hunt sah sie nachdenklich an. Es war offensichtlich, dass ihm die Situation großen Spaß machte. „Nein …, eigentlich nicht …“ Er zuckte bedauernd die Schulter. „Aber Sie wissen ja, wie das so ist. Im Laufe einer Unterhaltung verspricht man sich manchmal …“
    Annabelle sah ihn streng an. „Womit kann man Sie zum Schweigen bringen?“
    Hunt tat, als sei er über ihre Direktheit geschockt. „Meinen Sie nicht, Miss Peyton, Sie sollten sich angewöhnen, solche Dinge mit etwas mehr Diplomatie zu handhaben? Ich hätte wirklich gedacht, eine gebildete, gut erzogene Dame wie Sie würde mit etwas mehr Takt und Feingefühl vorgehen …“
    „Für Diplomatie habe ich keine Zeit“, unterbrach sie ihn wütend. „Sie kann man ja offensichtlich nur mit Bestechung zum Schweigen veranlassen.“
    „Bestechung! Das Wort klingt so verwerflich. Anreiz, das würde mir schon eher gefallen.“
    „Nennen Sie es, wie Sie wollen. Kommen wir zur Sache“, sagte sie ungeduldig.
    „Gut, Miss Peyton.“ Hunts Miene war ernst, aber seine kaffeebraunen Augen blitzten fröhlich. „Vielleicht könnte ich mich tatsächlich überreden lassen, über Ihr skandalöses Herumtoben Stillschweigen zu bewahren, bei genügendem Anreiz.“
    Annabelle sah betreten zu Boden und überlegte genau, was sie darauf antworten sollte. Waren die Worte einmal heraus, so konnte sie sie nicht zurücknehmen. Oh je, warum war eigentlich die Wahl ausgerechnet auf sie gefallen, Hunts Schweigen zu erkaufen? Für ein Schlagballmatch, das sie anfänglich gar nicht hatte mitspielen wollen?
    „Wenn Sie sich wie ein Gentleman benähmen, dann wäre dies hier alles gar nicht notwendig“, murmelte sie.
    „Nein, ich bin kein Gentleman.“ Seine Stimme klang heiser, da er sich bemühte, nicht schallend zu lachen. „Aber ich muss Sie wohl noch einmal daran erinnern: Nicht ich bin heute Nachmittag halbnackt über die Lichtung gerannt.“
    „Psst! Nicht so

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