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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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von ihnen als ich“, bemerkte Kathryn. „Ich hoffe, sie ist nicht auch krank. Denn wenn die Kekse für mein Unwohlsein verantwortlich sind, muss es ihr viel schlechter gehen als mir.“
    „Wo ist sie heute Nachmittag?“
    „Sie stattet Isabella einen Besuch ab.“
    „Das ist seltsam. Ich bin mir sicher, dass Adriana mir erzählte, Isabella und ihr Vater wären heute den ganzen Tag über bei ihr.“
    Kathryn fühlte sich zu elend, um darüber nachzudenken. Vielleicht hatte sie einen Fehler gemacht? Um sie herum drehte sich alles, und sie war kaum in der Lage, einen Fuß vor den anderen zu setzen, als Elizabeta sie in ihr Zimmer brachte. Als sie dort angekommen war, übergab sie sich in eine Schüssel. Danach brach sie auf dem Bett zusammen. Sie fühlte sich zu schwach, um zu erkennen, was um sie herum vor sich ging. Sie lag mit geschlossenen Augen da, ohne die besorgten Gesichter der Dienstboten wahrzunehmen oder zu bemerken, dass Elizabeta bei ihr saß und ihr die Stirn kühlte, bis der Arzt kam.
    Elizabeta erzählte ihm von ihren Befürchtungen. Er untersuchte Kathryn sorgfältig und suchte nach Zeichen für eine Vergiftung. Dann verkündete er, nach gründlicher Überlegung, sein Urteil.
    „Es könnte sein, dass sie etwas gegessen hat, was sie nicht verträgt“, erklärte er. „Aber ich glaube nicht, dass es Gift war, sonst wäre sie jetzt wahrscheinlich tot. Und manche Gifte hinterlassen einen Geruch im Atem oder verfärben den Mund – auch das konnte ich nicht feststellen. Ich vermute, sie hat eine kleine Dosis von etwas zu sich genommen, was in größeren Mengen vielleicht gefährlich gewesen wäre. Es wird ihr jedoch wieder gut gehen, wenn das, was ihre Übelkeit verursacht hat, aus ihrem Körper ist. Möglicherweise hat sie etwas verspeist, was nicht mehr ganz frisch war.“
    „Kathryn sagte mir, sie habe nur Käse, Brot und Obst gegessen.“
    „Es könnte der Käse gewesen sein“, sagte er. „Die Qualen waren außerordentlich unangenehm für sie, aber ich habe ihr etwas gegeben, das ihren Magen beruhigen wird. Ich denke, sie wird jetzt schlafen.“
    Elizabeta dankte ihm, aber sie war mit seiner Erklärung nicht zufrieden. Das Erbrechen war ihr ungewöhnlich heftig erschienen, und sie hatte den Verdacht, dass jemand absichtlich etwas in die Kekse getan hatte, um Kathryn krank zu machen. Vielleicht hatte sie nicht genug davon gegessen, um daran zu sterben, aber der Effekt war in jedem Fall verheerend. Maria war boshaft genug, um Derartiges zu tun. Das hatte sie bewiesen, als sie ihr Getränk umstieß und ihr in den Schoß schüttete – aber hatte sie Kathryn wirklich töten wollen?
    Es musste sich um irgendetwas Ungenießbares handeln, das sie im Garten gefunden hatte, denn es war unwahrscheinlich, dass sie Zugang zu den gefährlichen Giften hatte, die Ärzte und Apotheker manchmal in kleinsten Mengen zur Heilung benutzten. Das erschwerte es natürlich, genau die Dosierung abzuschätzen, die nötig war, um den Tod herbeizuführen – sofern das überhaupt Marias Absicht gewesen war. Vielleicht hatte sie Kathryn auch nur aus einer böswilligen Laune heraus krank machen wollen.
    Im Augenblick ruhte Kathryn. Elizabeta stand von ihrem Stuhl neben dem Bett auf und trat auf den Flur hinaus. Sie wusste, dass sich Marias Raum am anderen Ende befand, und sie zögerte nur einen Augenblick, bevor sie entschied, ihn aufzusuchen. Vielleicht stand ihr das nicht zu, aber sie benötigte Beweise, wenn sie das Mädchen des Versuches beschuldigen wollte, es auf das Leben seiner Gastgeberin abgesehen zu haben. Immerhin war es möglich, dass sie in Marias Sachen fündig wurde. Und aus diesem Grund schob Elizabeta ihre Bedenken beiseite, dass es nicht richtig sein könnte, die verschiedenen Truhen und Kommoden in Marias Zimmer zu durchsuchen.
    Sie brauchte dazu nur wenige Minuten, und am Ende fand sie nichts Belastendes. Allerdings verwirrte sie das fast durchsichtige Haremsgewand, das am Boden einer Truhe versteckt war, und ein wertvolles Halsband, dessen Anhänger ein riesiger, mit Perlen gefasster Rubin zu sein schien. Sie drehte ihn in ihrer Hand, und sie fragte sich, ob man ihn irgendwie öffnen konnte, denn die Rückseite aus Gold barg möglicherweise ein Geheimnis. Als sie ein Geräusch hinter sich hörte, wandte sie sich um und stellte fest, dass Maria im Raum stand.
    „Was macht Ihr damit?“ Das Mädchen kam auf sie zu und riss ihr die Kette aus den Händen. „Das gehört mir! Ihr habt kein Recht, es

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