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Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Titel: Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulfing von Rohr
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überliefert: „Du, großer König, hättest dich fragen müssen, ob dein eigenes Reich oder das des Kyros gemeint war. Du hättest dich noch einmal beraten lassen sollen.“
    Erinnern wir uns, was in den Marmor über dem Orakeltempel eingemeißelt war: „Mensch, erkenne dich selbst.“
    Seit Menschengedenken versuchen Herrscher und Priester, Kaufleute und Krieger, Landwirte und Handwerker, Männer und Frauen aus allen Schichten und Berufen, dem Dunkel der unseren sterblichen Augen verhüllten Zukunft etwas zu entreißen. Wer möchte nicht gern wissen, ob und wie eine Krankheit geheilt werden darf, ob man ein Examen bestehen kann, ob eine erste Bekanntschaft wirklich die große Liebe wird, ob ein Geschäft den erhofften Erfolg bringt, ob ob ob ...
    Falls Zukunftsorakel hundertprozentig „stimmten“, würde das bedeuten, daß die Zukunft hundertprozentig festgelegt ist. Das scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Nicht nur wegen der Zweideutigkeit vieler Weissagungen und weil sie gar keine Ereignisse, sondern Entwicklungsmöglichkeiten beschrieben, vielmehr auch angesichts der Tatsache, daß die überwiegende Mehrheit von Zukunftsprognosen einfach unzutreffend sind. Das gilt sowohl für antike wie für moderne, für visionär empfangene, okkult errechnete, „medial“ erfühlte oder „wissenschaftlich“ kalkulierte Prognosen. Wir werden einige Beispiele dafür noch kennenlernen.
    Unbestreibar ist jedoch die Faszination, die jeder Zukunftsschau zu eigen ist, komme sie in einem schlichten Gewande daher wie Kindervisionen von Fatima oder undurchschaubar wie die indischen Palmblattoffenbarungen.
    „Das erste historisch greifbare und exakt datierbare Orakel erteilte (der ägyptische) Amun am 1. Mai 1490 v.Chr. Das Datum ist deshalb so genau zu bestimmen, weil zeitgenössische Inschriften gleichzeitig zwei Neumonddaten nenne, mit deren Hilfe Astronomen den Tag errechneten. An diesem Tag führten die Amun-Priester von Theben, wenige Kilometer von der heutigen Stadt Luxor entfernt, einen Staatsstreich durch. Und dazu mißbrauchten sie eine offenbar schon damals anerkannte Institution, das Orakel.“
    (Zitiert aus Das Geheimnis der Orakel von Philip Vandenberg, S.82; siehe Literaturhinweise.)
Prophezeiungen im alten Griechenland
    Die interessantesten und bedeutendsten Orakel der Antike befanden sich jedoch im griechischen Kulturraum. Vandenberg nennt mehr als ein Dutzend. Unter ihnen waren Delphi, Didyma und Klaros dem Sonnengott Apollo geweiht, der dort für die Orakelsprüche verantwortlich zeichnete, während sich in Dodona Göttervater Zeus höchstselbst vernehmen ließ.
    Manly Palmer Hall, der große amerikanische Philosoph, Esoteriker und Begründer der „Philosophical Research Society“ geht in seinem Buch The Secret Teachings of All Ages (Die geheimen Lehren aller Zeitalter; siehe Literaturhinweise) auf esoterische Hintergründe der berühmtesten griechischen Orakel näher ein.
    Das Orakel von Delphi soll möglicherweise deshalb so geheißen haben, weil die Höhle und der Zutritt zu ihr einem Schoß ähnelte und Schoß griechisch „delphos“ heißt. Der ursprüngliche Name dieses Orakels soll „Pytho“ gewesen sein, nach der Pythonschlange, einem Ungeheuer, das als einziges die große Flut überlebt hatte, die alle Menschen bis auf Deukalion und Pyrrha verschlan g. Apollo erstieg den Berg Parnassus, kämpfte und erschlug die Schlange und warf ihren Körper hinunter in die ™ffnung des späteren Orakels. Mit Dionysos teilte sich Apollo die Ehre, Schutzpatron des delphischen Orakels zu sein. Dort saßen Priesterinnen, die Pythien, über der ™ffnung, umweht von möglicherweise halluzinogenen Dämpfen und sprachen wie von einer anderen Wesenheit besessen. Zunächst ließ sich der Gott durch sie nur an jedem siebten Geburtstag vernehmen; der Ansturm von Fragestellern wuchs jedoch so stark, daß jeden Monat einmal die Himmelsmächte bemüht werden mußten. Das alles machte sich übrigens bekanntlich für die Bevölkerung und das Stadtwesen von Delphi sehr bezahlt.
    Da gab es die „wispernden Eichen“ und die „sprechenden Kessel“ von Dodona, das Zeus-Jupiter unterstand. Auch durch eine berühmte Taube soll Gott bisweilen gesprochen haben, in griechischer Zunge übrigens, und es ging nicht nur um Antworten für Ratsuchende, sondern auch um allgemeine philosophische und religiöse Fragen. Die Rituale in Dodona sollen jenen der bretonischen und gallischen Druidenpriester stark geähnelt haben.
    Da kannte

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