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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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ohne daran zu denken, sich vor dem Verlassen des Hauses seine braune Igelfrisur zu kämmen. Sein Haar war kür zer, als Diane es in Erinnerung hatte. Immerhin hatte er es geschafft, sich zu rasieren, was er immer tat, egal zu welch un christ licher Stunde er zu einem Tatort gerufen wurde. Diane hatte noch nie auch nur den Anflug eines Bartschattens auf Efirds Gesicht gesehen. Wahrscheinlich
wegen seines hübschen kleinen Grübchens auf dem Kinn, das er zweifelsohne gern zur Schau stellte. Er hielt eine fast volle Flasche Dr Pepper in der Hand. Diane stand neben ihm in dem schmalen, dunklen Flur vor dem Schlafzimmer, während Lewis es mit seiner Kamera und dem Fingerabdruck-Set bewaffnet betrat.
    »Schon identifiziert?« Efird riss mit den Zähnen ein kleines Erdnusstütchen auf, stopfte den kleinen Plastikstreifen in seine Anzugtasche und kippte die Erdnüsse mit akribischer Sorgfalt in die Dr-Pepper-Flasche.
    »Sieht so aus, als wäre sie Rick Churchpins Mutter. Juanita Churchpin.«
    Efird presste seinen Daumen auf die Flaschenöffnung und schüttelte die Flasche behutsam, sodass die Erdnüsse im Kreis herumwirbelten. »Verdammt merkwürdig, knapp ein halbes Jahr, nachdem ihr Scheißkerl von Sohn im Todestrakt gelandet ist.«
    »Sehr merkwürdig. Oder vielleicht macht es auch absolut Sinn, keine Ahnung.« Diane verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf mehr von Efird. Er ließ sei nen Blick durch den Raum schweifen, nahm Eindrücke auf.
    »Da drinnen auf dem Schreibtisch liegt ein Stapel Briefe von ihm. Sieht so aus, als ob sie jemand durchgesehen hätte.«
    »Diese Bruchbude macht nicht den Eindruck, als gäbe es hier irgendwas, das sich zu klauen lohn te. Hast du geteilte Schicht?« Er sah den Flur hinunter in Richtung Wohnzimmer, nahm einen Schluck Dr Pepper und kaute ein paar Erdnüsse.
    »Abendschicht. Hab’ um elf Feierabend.« Diane folgte Efirds Blick. Die Wohnung war klein und befand sich im armen Teil der Stadt, aber Churchpins Mutter hatte sich ihr Zuhause nett eingerichtet.
    »Ich auch. Ein paar von uns gehen nachher noch einen trinken. Ins Chase. Kommst du mit?«

    »Ich kann nicht.« Diane wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schlafzimmer zu.
    »Ich dachte, du wolltest Detective werden«, bemerkte Efird.
    »Genau«, entgegnete Diane. »Ich will Detective werden und nicht mit einem Detective ausgehen.«
    »Oh.« Efird grinste. »Ich vergaß. Du bist ja schon vergeben.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Erzählt man sich auf den Fluren des Polizeipräsidiums.« Er lächelte sie an. »He, sei doch nicht so emp findlich. Renfro ist ein netter Kerl.«
    »Stimmt«, entgegnete Diane. »Aber ich bin definitiv nicht vergeben.«
    »Heißt das, du kommst doch mit?«
    »Das bezweifele ich.«
    Efird bedeutete ihr, mit ins Wohnzimmer zu kommen. Sie sahen sich um. Efird wirkte besorgt. Diane fragte sich, ob er Dinge sah, Hinweise vielleicht, die ihr entgingen.
    »Du kanntest ihn?«, fragte sie vorsichtig.
    »Churchpin? Ja. Ist schon Jahre her. Ein fieses kleines Arschloch.«
    »Wie ich gehört habe, ist er irgendwann auf die schiefe Bahn geraten.«
    »Kann man wohl sagen«, entgegnete Efird.
    »Hast du sie auch gekannt?« Diane nickte in Richtung Schlafzimmer.
    »Nicht wirklich. Hab’ sie einmal gesehen, als sie ihn am Präsidium abgesetzt hat. Er war mal Polizeischüler, weißt du. Ist ein paar Mal mit mir gefahren.«
    »Hab’ ich gehört.«
    Efird schien überrascht. »Tatsächlich? Von wem?«
    »Erzählt man sich auf den Fluren des Präsidiums.«

    »Tja.« Er lächelte und schüttelte dann den Kopf. »Hätte ein guter Cop werden können. Hat nach der Highschool die Orientierung verloren.«
    »Ich habe mit den Nachbarn gesprochen«, sagte Diane vorsichtig.
    »Lass mich raten. Niemand hat etwas gesehen.«
    »Ein Mann von gegenüber hat gesagt, ihm sei ein schwarzer Kleinwagen aufgefallen, der vor ein paar Tagen bei Einbruch der Dämmerung hier im Viertel herumgekurvt ist.«
    »Oh, wie hilfreich! Meine Mutter fährt auch einen schwarzen Kleinwagen. Wie Tausende andere Leute. Keine Marke, kein Kennzeichen?«
    Diane schüttelte den Kopf. »Er hat gesagt, er habe nicht besonders auf den Wagen geachtet. Sei auf sei ner Veranda eine rauchen gewesen und habe zu fällig bemerkt, dass das Auto ein paar Mal vorbeifuhr.«
    »Hat er dir auch verraten, was er geraucht hat?«
    »Sonst hat niemand etwas gesagt«, überging Diane die Bemerkung.
    »Gut.« Efird schien aufbrechen zu wollen. »Bleibst du hier, bis

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