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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Chavasse fühlte sich plötzlich entspannt und geborgen.
     Er zündete eine seiner russischen Papirossy an. Katja schnup­ perte in den Rauch und seufzte. »Nichts gleicht diesem Geruch! Er erinnert mich mehr als alles andere an zu Hause.«
     »Darf ich Ihnen eine anbieten?«
     Sie schüttelte den Kopf. »Lieber nicht. Was soll ich dann tun, wenn Sie wieder fort sind?« Sie goß den fertigen Kaffee in hauchdünnes Porzellan und reichte ihm eine der Tassen. »Wie sieht es eigentlich in Moskau aus?«
     Er zuckte gleichmütig die Achseln. »In den Vororten wird eine Menge gebaut, aber sonst ist alles beim alten geblieben. Um ganz ehrlich zu sein: Ich bekomme Mütterchen Moskau nur selten zu sehen. Die meiste Zeit verbringe ich im Ausland.«
     »Das Leben eines Auslandskorrespondenten muß sehr inter­
    essant sein«, meinte sie nachdenklich. »Immer wieder neue Gesichter, neue Eindrücke.«
     »Es hat etwas für sich, aber unglücklicherweise kann ich an keinem Ort lange genug bleiben, um ihn richtig kennenzuler­ nen.«
     »Was war denn der eigentliche Grund für Ihre Reise nach Tibet?«
     »Viele Leute in Rußland interessieren sich für die Vorgänge hier. Außerdem hat ein Zeitungsmann immer da zu sein, wo etwas passiert und wo er sich eine gute Reportage erwarten darf.«
     »Und – haben Sie eine gefunden?«
     »Für den Anfang reicht mir mein gestriges Erlebnis«, sagte er. »Außerdem hoffe ich, aus dem Doktor etwas herauszube­ kommen.«
     Hoffner hatte ihrer Unterhaltung schweigend zugehört und sich dabei in aller Ruhe seine Pfeife angezündet. Jetzt hob er die Augenbrauen. »Es überrascht mich, daß sich überhaupt noch jemand an mich erinnert und sich sogar für mich interes­ siert.«
     »Sie sind einfach zu bescheiden, Doktor!« sagte Katja und wandte sich an Chavasse: »Er ist vierundsiebzig und kümmert sich trotzdem noch täglich selbst um seine Klinik. Hat man Ihnen das in Lhasa auch erzählt? Er hat sein ganzes Leben diesem Land geopfert, obgleich er jederzeit an irgendeiner europäischen Universität einen Lehrstuhl hätte bekommen können.«
     »Lassen Sie doch, meine Liebe«, wehrte Hoffner ab. »Versu­ chen Sie nur nicht, mir einen Heiligenschein aufzusetzen, der steht mir nämlich nicht!« »Aber das sehen die Leute doch in Ihnen: den großen Missionar«, sagte Chavasse.
     Hoffner seufzte. »Ich fürchte, für diese Seite meiner Aufgabe habe ich seit Jahren nichts mehr getan.«
     »Darf ich fragen, warum nicht?«
     »Das ist ganz einfach.« Hoffner beugte sich vor und blickte in die Flammen. »Ich bin als eine Art von Arzt-Missionar herge­ kommen. Ich wollte Seelen und Körper retten. Aber dann mußte ich erkennen, daß diese Leute schon tief religiös waren, daß sie in einer Weise an das Gute glaubten, die für einen Europäer unfaßbar ist. Was hatte ich diesen Menschen in geistlicher Hinsicht noch zu bieten?«
     »Das kann ich verstehen«, sagte Chavasse. »Und die Lö­ sung?«
     »Ich habe versucht, ihnen medizinische Hilfe zu leisten, wo sie nötig war. Abgesehen davon bemühte ich mich, sie zu verstehen und ihr Freund zu werden.«
     »Verzeihen Sie mir bitte eine Frage, die Sie vielleicht in Verlegenheit bringen könnte, aber ich möchte mir ein mög­ lichst vollständiges Bild machen. Haben die Chinesen Ihre Arbeit in irgendeiner Weise behindert?«
     »Im Gegenteil, sie haben mich in jeder Weise unterstützt«, entgegnete Hoffner. »Meine Klinik war noch nie so gut be­ sucht. Sehen Sie, ich darf mich zwar nicht außerhalb der Stadtmauern bewegen, aber das ist lediglich eine Maßnahme zu meinem eigenen Schutz. Sie haben am eigenen Leib erfahren, daß wir uns in einem recht unruhigen Land befinden.«
     »Sie würden also sagen, daß der Regierungswechsel für Sie
    von Vorteil war?«
     »Ganz entschieden! Nehmen Sie als Beispiel nur die Versor­ gung mit Medikamenten. Früher mußte ich alles, was ich brauchte, mit Karawanen aus Indien hereinschaffen lassen.«
     »Und jetzt?«
     »Oberst Li beschafft mir ohne Schwierigkeiten alles, was ich brauche. Als die Chinesen dieses Land betraten, befand es sich in einem fast mittelalterlichen Zustand. Das ändert sich jetzt.«
     Chavasse zeigte ihm ein zufriedenes Lächeln, aber in Wirk­
    lichkeit machte er sich Sorgen, weil der alte Mann das ernst zu meinen schien. Er wollte schon fortfahren, da stand Katja auf. »Reden Sie weiter und entschuldigen Sie mich bitte, ich muß mich um meine Küche kümmern.«
     Die Tür

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