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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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junges Mädchen. »Aber nein, das ist doch wirklich nicht nötig.«
     »Doch, ich bestehe darauf.«
     Er gab der Kellnerin ein großzügiges Trinkgeld und ging leise pfeifend hinaus. Die Frau seufzte und sagte zu der Kellnerin: »Kommt heute nicht oft vor, daß man einem so guterzogenen jungen Mann begegnet.«
     Das Mädchen nickte. »Stimmt. Ein richtiger Gentleman, nicht? Das sieht man auf den ersten Blick.«
     Draußen ließ Vaughan den Motor seines Spitfire an und brau­ ste rasch davon.

    Die Tachometernadel des alten Viehtransporters weigerte sich hartnäckig, über fünfundsechzig zu klettern, und als sie Bamp­ ton erreichten, war es schon kurz vor halb drei.
     Chavasse klopfte Youngblood auf die Schulter und deutete aus dem Fenster. Am Straßenrand stand Molly neben dem alten Ford. Youngblood hielt an. Sie strahlte übers ganze Gesicht, als er ausstieg und auf sie zuging.
     »Na, Mädchen, wie ist’s gegangen?«
     »Prima«, sagte sie. »Keinerlei Schwierigkeiten.«
     Er wandte sich zu Chavasse, der um den Lastwagen herum­
    kam. »Wie hieß noch diese Adresse?«
     »Alma Cottage. Am besten, Molly fährt erst mal allein hin und sieht sich ein bißchen um. Wir dürfen uns nicht verdächtig machen.«
     Youngblood nickte, zog Crowthers Brieftasche hervor und nahm fünf Pfund heraus. »Du hast sicher nicht mehr viel Benzin. Du könntest unterwegs gleich tanken und mir Zigaret­ ten und eine Zeitung mitbringen.«
     Sie fuhr schnell durch den strömenden Regen davon, und die beiden Männer stiegen wieder in den Laster.
     »Bis jetzt sind wir auf keine Straßensperren gestoßen. Ein gutes Zeichen«, sagte Youngblood.
     Chavasse zuckte die Achseln. »Wir sind über dreihundert Kilometer von Fridaythorpe weg. Begreiflich, daß sie uns hier noch nicht suchen.«
     »Warum haben wir dann eigentlich diesen alten Karren ge­ nommen?« sagte Youngblood. »Wir hätten das Mädchen dortlassen und den Ford nehmen sollen.«
     Chavasse bemühte sich, seine Wut zu unterdrücken. »Möch­ test du durch ganz Bampton rennen und alle möglichen Leute nach Alma Cottage fragen?« sagte er. »Ich nicht. In ein paar Tagen sind unsere Fotos garantiert in sämtlichen Zeitungen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin froh, daß wir sie mitgenom­ men haben.«
     »Na ja, vielleicht hast du recht«, sagte Youngblood mürrisch.
     Chavasse lehnte sich zurück, zündete sich eine seiner letzten Zigaretten an und dachte nach. Bis jetzt war alles gutgegangen. Daß Crowther ihnen die Adresse in Bampton, wohin die anderen »Klienten« gebracht worden waren, verraten hatte, war ein Riesenglück. Sonst wären sie wahrscheinlich keinen Schritt weitergekommen und alle bisherigen Bemühungen und die langen, furchtbaren Monate im Zuchthaus wären umsonst gewesen.
     Noch wichtiger jedoch war, wie sie weiterkommen würden. Er fragte sich, wieviel ihnen Rosa Hartman, diese Blinde, von der Crowther gesprochen hatte, wohl sagen konnte. Vielleicht nur sehr wenig.
     Der Ford bog vor ihnen um eine Kurve und hielt neben ihnen. Molly stieg aus, in der Hand einen Karton Zigaretten und eine Zeitung. »Alma Cottage ist ganz in der Nähe«, sagte sie. »Ich bin eben dran vorbeigefahren. Rechts von der Straße, etwa zweihundert Meter hinter der Kurve, zweigt ein schmaler Weg ab, an dem das Haus steht. Es ist sehr hübsch.«
     Youngblood schlug die Zeitung auf, und sein Gesicht sprang ihm daraus entgegen. Das Foto war nicht im Zuchthaus aufge­ nommen worden, sondern während seines Prozesses auf der Treppe des Gerichtsgebäudes. Er lächelte darauf freundlich in die ihn umringende Menschenmenge und winkte mit der Hand. »Nicht schlecht, was?« sagte Youngblood, und aus seiner Stimme war ein gewisser Stolz herauszuhören. »Wir geben den Hunden allerhand zu knacken auf.«
     Da war er, dieser krankhafte, fast selbstzerstörerische Drang nach Anerkennung und Berühmtheit, doch Chavasse sagte nichts. Unter Youngbloods Foto war ein Bild von ihm, doch ein viel kleineres.
     Youngblood lachte. »Das ist aber ein schlechtes Foto von dir, Drum. Du bist ja darauf kaum zu erkennen.«
     Chavasse schüttelte den Kopf. »Meinetwegen kannst du mir ruhig die Schau stehlen. Mir wär’s lieber, wenn sie bloß drei Zeilen auf der letzten Seite über uns bringen würden.«
     »Da wirst du wohl mindestens eine Woche warten müssen.
    Wenn diese Zeitungsleute auf eine gute Story stoßen, dann schlachten sie sie erst mal richtig aus.« Youngblood faltete die Zeitung

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