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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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innerer Sammlung in einen Raum mit Sessel und/oder Sofa zurück – ausgenommen Kinder zwischen vier und vierzehn Jahren.
    Wir hatten uns noch nicht entschieden, ob privater Pool oder großer Pool oder überhaupt kein Pool, sondern eine Stunde Bettruhe, als wir Salima und Asmaha buchstäblich in die Arme liefen, denn sie hatten an der großen Treppe auf uns gewartet.
    Wie uns denn der Ritt auf den Kamelen gefallen habe, ob alles zu unserer Zufriedenheit gewesen sei oder ob wir etwas zu beanstanden hätten, und welche Pläne wir denn für den Nachmittag hätten. Reiten käme heute wohl nicht mehr in die engere Wahl, obwohl sie wunderschöne Araber-Pferde anbieten könnten, aber wie wäre es denn mit Bogenschießen? Die Falken würden nachher auch wieder trainiert werden, das sei ja immer wieder interessant, aber natürlich ließe sich auch eine Wüstenrallye organisieren, zwei Geländewagen mit Fahrer stehen zur Verfügung …
    Am liebsten hätte ich jetzt klipp und klar gesagt: »Lasst uns endlich in Ruhe, wir sind schon groß und können uns allein beschäftigen!«, aber das kann man so natürlich nicht rüberbringen, und die höflichere Variante kam in Ermangelung der dazu erforderlichen Vokabeln nicht in Frage.
    Wieder war es Susanne, die den beiden Damen für ihre Vorschläge dankte, auf die wir bestimmt noch zurückkommen würden, nur eben nicht mehr heute, der ungewohnte Ritt auf den Kamelen sei doch etwas anstrengend gewesen (heißt »strenuous« – war aber sowieso geschwindelt!), und überhaupt hätten wir noch gar keine Zeit gehabt, die ganze Anlage und vor allem den herrlichen Pool zu genießen. Genau das hätten wir jetzt vor.
    Asmaha nickte und schenkte uns ein verständnisvolles Lächeln, während Salima auf Susanne einredete, und davon verstand ich nun so gut wie gar nichts: schnell gesprochenes Englisch mit starkem arabischen Akzent hört sich nämlich an wie Halskatarrh.
    Endlich neigten die beiden Schönen leicht den Kopf, huschten davon, und erst dann fing Susanne an zu lachen; lange genug hatte sie es mühsam unterdrückt. »Unsere beiden Feen haben offenbar etwas merkwürdige Vorstellungen von deutschen Touristen. Wir sind nämlich die ersten, denen sie begegnen, und nun entsprechen wir wohl nicht so richtig den Vorgaben. Nach Salimas Ansicht sind die Deutschen vergnügungssüchtig und wollen ständig unterhalten werden.«
    »Aber bestimmt nicht von fliegenden Vögeln!«, knurrte Hannes und wagte den ersten Schritt in die Sonne. »Brrr, ist das heiß! Deshalb habe ich auch soeben beschlossen, mich auf unser privates Planschbecken zu beschränken.«
    »Bis zum Pool wirst du es wohl noch schaffen!«, protestierte Stefanie. »Sei nicht so faul!«
    Ihr Mann schüttelte nur den Kopf. »Mehr als hundert Meter Laufen grenzt an Landstreicherei, und bis da unten ist es fast doppelt so weit!« Er steuerte bereits sein Zelt an. »Man soll seinen sportlichen Ehrgeiz nicht übertreiben …«
    »Recht hat der Mann!«, bekräftigte Susanne, die es schon als Konditionstraining bezeichnet, wenn sie zum Zigarettenautomaten mit dem Fahrrad fährt statt mit dem Auto. »Wozu stehen denn die tollen Liegen auf unserer Terrasse? Die müssen doch mal eingeweiht werden.«
    Das haben wir dann getan. Zwei Stunden lang, eindreiviertel davon schlafend. Bevor sie wegdämmerte, murmelte Susanne etwas vor sich hin, das ich nur bruchstückweise mitbekam, und das hatte sich ungefähr so angehört: »Weiß jetzt, warum wir … gnügungssüchtig sind … Aslima hat … stimmt Filme gesehen … München Oktoberfest … furchba lustig … und Karneval … und Mallorca … Ballermann … immer unnerhalten … will ja ganich …«
    Dann war sie eingeschlafen. Oder ich, so genau ließ sich das später nicht mehr feststellen, als wir gegenseitig gaaanz sanft und gaaanz vorsichtig
After Sun
auf unsere dunkelpinkfarbenen Rücken verteilten.

[home]
    Kapitel 9
    D ritter Tag und zweiter Reinfall – aber nur beinahe!
    Er begann durch schrilles Weckergebimmel, als es draußen noch stockdunkel war. Das war Absicht, denn wir wollten einen Sonnenaufgang mitten in der Wüste erleben. Die Idee stammte von Stefanie, die irgendwann irgendwo mal gelesen hatte, dass »in der Unendlichkeit der Wüste die aus der Dunkelheit empor tauchende Sonnenscheibe« ein unvergesslicher Anblick sei, den zu erleben man nicht versäumen sollte. Oder so ähnlich.
    Es gibt Autoren, die offenbar spezialisiert sind auf Naturschilderungen und für jedes

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