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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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verlassen, dass er gleich bei seinem Erscheinen höchste Leistungsstärke erreicht hatte.
    »Ich bin mir noch nicht sicher. Aber ich arbeite daran, es herauszufinden. Das System besteht aus einer Unzahl von Elementen und genauso vielen vollkommen legitimen Input-Quellen – das muss so sein, damit es flexibel bleibt. Eine Quelle aufzuspüren, die eigentlich nicht da sein sollte, oder völlig zu Recht besteht, sich allerdings ungewöhnlich verhält … hat mich ein bisschen Zeit gekostet.«
    »Aber du hast sie gefunden?«
    »Selbstverständlich.« Phil besaß nicht den umfassenden Charakter-Download wie Mal, aber er befand sich auf einem guten Weg, und er war auf jeden Fall wesentlich fortschrittlicher als das standardmäßige »Protokoll-Partial«, das die meisten Menschen schufen und in ihre Dienste stellten. Phil war Philips engster Verbündeter, imstande, sich Zugang zu Örtlichkeiten und Informationen zu verschaffen, an die der Kaufman aus Fleisch und Blut niemals herangekommen wäre. Obendrein vermochte er sich im Nu kämpferischer Mittel zu bedienen, die Philip nur unter einem hohen Aufwand an Zeit und Mühe hätte organisieren können. Der perfekte Assistent – absolut loyal, und er wusste immer, worauf es Philip ankam.
    »Es ist, als würde sich das ganze System verweigern, indem es dieses unregistrierte Fahrzeug in sich hineinlässt, sich jedoch scheut, die Tatsache zuzugeben«, murmelte Philip.
    »Der Vergleich mag treffender sein, als dir klar ist. Jemand hat sich tief in das System hineingehackt, bis an einen Punkt, an dem sie es nicht nur manipulieren können, sondern sogar in der Lage sind, laufend ihre eigenen Spuren und die Aufzeichnungen über das Vehikel zu löschen. Wirklich genial.«
    Das bewies immer noch nicht, dass das aufsichtslose Fahrzeug etwas mit Philip zu tun hatte, aber im Grunde hatte er noch nie an Zufälle geglaubt. Angenommen, es war tatsächlich hinter ihm her, dann wusste er immer noch nicht, was die Leute, die den Wagen steuerten, dadurch bezwecken wollten. Wegen der unvermeidlichen geringen Verzögerung, die eintrat, nachdem Philip die Spur gewechselt hatte und das fremde Vehikel nachzog, war dieses Fahrzeug jetzt drei Wagen weiter zurückgefallen, und beide befanden sich nun in der schnellsten Spur. Wie wollte der andere ihn jemals einholen?
    Vielleicht handelte es sich bloß um jemanden, der sich einen Spaß daraus machte, das System zu überlisten? Nach seiner nur knapp geglückten Flucht in der vergangenen Nacht reagierte Philip überempfindlich. Falls ja, dann musste dies die teuerste und komplizierteste Vergnügungsfahrt sein, die je stattgefunden hatte.
    Nervös behielt er die Dinge im Auge und wartete darauf, dass mit dem unregulierten Fahrzeug irgendetwas passierte.
    Lange brauchte er nicht zu warten.
    Der verdächtige Wagen scherte aus und besetzte beide Fahrspuren – die, in der sie sich gerade befanden, und die langsamere, die sie kürzlich verlassen hatten. Die Wagen davor rückten alle ein wenig zur Seite, beide Fahrzeugschlangen entfernten sich voneinander, und gaben den Weg zwischen Philip und dem fremden Wagen frei.
    »Ob wir das auch könnten?«, überlegte er.
    »Auf gar keinen Fall«, verneinte das Partial. »Ich verfüge nicht über diese Art von Zugriff auf das Verkehrssystem, geschweige denn die Steuerung. Mit ausreichend Zeit zur Verfügung finde ich vielleicht einen Weg, abe …«
    »So viel Zeit haben wir nicht«, beendete Philip an seiner Stelle den Satz. Er sah, wie das unkontrollierte Fahrzeug beschleunigte und langsam aufholte. »Könnten wir wenigstens das, was sich hier abspielt, an die Verkehrszentrale weitergeben und denen da zeigen, was wirklich hier draußen los ist?«
    »Das dürfte mir gelingen.«
    »Und mir besorgst du bitte einen Seitenspiegel, ja? Damit ich mich selbst davon überzeugen kann, was hinter mir abgeht.«
    Der Wagen befolgte die Anweisung, und an der glatten Außenfläche bildete sich ein Seitenspiegel. Nach draußen schauend, konnte Philip diesen Ausgeflippten jetzt deutlich sehen. Eine glänzende silberne Kapsel auf Rädern schob sich stetig vorwärts durch den Korridor, der sich bequemerweise in dem Verkehrsfluss geöffnet hatte, um dieses rücksichtslose Vehikel durchzulassen. Der Korridor reichte exakt bis zu seinem eignen Wagen. Der Umstand, dass die anderen Autos vor ihm weiterhin mitten in ihren jeweiligen Spuren dahinbrausten, beseitigte auch die letzten Zweifel.
    Er, Philip Kaufman, war das Ziel. Und wie die Dinge

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