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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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Leuten vorbei. Ihm blieb lediglich der Eindruck von vage menschlichen Umrissen in einem diffusen Schwarz – ein sehr bizarres und beunruhigendes Erlebnis.
    »Was zum Teufel haben die an?«
    »Matts«, klärte Phil ihn auf. »Sie nutzen eine ähnliche Technologie wie die der Shimmer-Anzüge beim Militär, sind aber nicht so effektiv. Die Arme-Leute-Version des Originals.«
    Philip kannte Shimmer-Anzüge; ihre Außenbeschichtung bestand aus Abertausenden von miteinander verbundenen Mikroprozessoren und Rezeptoren, die alle konstant miteinander kommunizierten, um eine dauerhafte Illusion aufrechtzuerhalten. Jeder, der eine Person in einem aktivierten Shimmer-Suit anschaute, sah nur, was sich hinter dem Träger befand, ganz gleich, aus welchem Blickwinkel man ihn betrachtete. Das Ergebnis war überzeugend genug, um selbst die menschliche Wahrnehmung von Tiefenschärfe irrezuführen. Stand der Träger eines solchen Anzugs still, war er schlichtweg unsichtbar. Bewegte er sich, war das Resultat weniger befriedigend, da das System immerzu seine optischen Täuschungen adaptieren musste, um mit der ständigen Ortsveränderung Schritt zu halten, aber es war trotzdem verdammt beeindruckend. Meistens war es nur ein leichtes Schimmern der Luft, als würde sie im Hitzedunst flirren, das den Träger verriet – und daher stammte der Name des Anzugs.
    »Wieso haben die sich nicht einfach einen Shimmer-Anzug besorgt und wären total unsichtbar gewesen?«, wunderte sich Philip.
    »Weil Shimmer-Suits seltener sind als Computerscheiße auf dem Gehweg, und sollte doch der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass man einen auftreibt, wäre der mit einem dementsprechenden Preisschild ausgestattet. Matts sind auch nicht gerade billig, aber verglichen mit einem Shimmer-Anzug wesentlich günstiger. Außerdem kommt man viel leichter an sie heran. Und sie erfüllten ihren Zweck; sie machen eine Form oder einen Umriss immerhin so unscharf, dass die meisten Leute erst einmal verwirrt sind, und wenn sich der Träger eines Matts in einen tiefen Schatten stellt, entdeckt man ihn erst, wenn er sich bewegt.«
    »Scheiße!« Philip fluchte, als er merkte, dass die beiden Gestalten nicht fluchtartig von der Bildfläche verschwanden, wie er geglaubt hatte; weit davon entfernt. Sie kamen in seine Richtung, und einer trug etwas, das wie eine ungewöhnlich große Pistole aussah. Vor Philips Augen riss die Person die Waffe hoch und zielte in seine Richtung.
    Abermals umklammerte Philip das Lenkrad und presste den Daumen auf den Beschleuniger, in Gedanken ein Stoßgebet sprechend, das Gerät würde reagieren. Zu seiner Erleichterung machte der Wagen umgehend einen Satz nach vorn, doch die Lenkung schien etwas abgekriegt zu haben. Er krachte in eines der stillstehenden Autos vor ihm, um dann halb hüpfend, halb scharrend, an dessen Seite entlangzuschrammen, ehe er daran vorbeidüste.
    »Entschuldigung«, murmelte Philip überflüssigerweise.
    Völlig unerwartet rann ein Schauer durch seinen Körper, und er spürte, wie sich die feinen Haare an seinem Nacken aufrichteten. Im selben Moment verdunkelte sich seine Windschutzscheibe; nur eine Sekunde lang, doch Philip genügte das, um mit einem Druck seines Zeigefingers die Bremsen zu aktivieren, als er plötzlich völlig blind fuhr.
    Die Scheibe wurde wieder klar, die dunkle Tönung wich schnell an die Ränder zurück und verschwand dann gänzlich. Dafür klaffte jetzt ein riesiges Loch in der Scheibe, von ungefähr der Größe seines Kopfes, ein wenig links von der Mitte, als sei dieser Teil einfach weggeschmolzen – trotz des extra verstärkten Materials.
    Eine flüchtige Prüfung bestätigte, dass sich hinten im Wagen ein ähnliches Loch befand. Schockiert und aufgewühlt vor Angst vergegenwärtigte sich Philip, dass das Geschoss ihn nur um Haaresbreite verfehlt hatte. Wie knapp er dem Tod entronnen war!
    Er gab sich nicht die Mühe nachzusehen, wo die beiden schwarz gekleideten Gestalten jetzt steckten; seine einzige Sorge war, von hier wegzukommen und so schnell wie möglich zu fliehen. Vielleicht justierte der Angreifer gerade die Zielvorrichtung seiner Waffe und machte sie für den nächsten Schuss bereit.
    Philip hämmerte den Beschleuniger nach unten, bis sein Daumen schmerzte. Abermals schoss der Wagen nach vorn, und er wurde in den Sitz zurückgeschleudert, doch fast sofort danach versiegte die Energie und das Vehikel verlor an Fahrt.
    Entsetzt drückte Philip den Daumen immer und immer wieder herunter,

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