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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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mit dem Bösen in Berührung zu kommen, das wie ein Heuschreckenschwarm über ihm in der Luft hing.
    Aber sie tat es trotzdem. Das Schutzzeichen auf ihrer Stirn strahlte lichterloh, und die Runen in ihren Tätowierungen ließen in ihrem Kopf den reinsten Feueralarm losgehen.
    Sie zuckte zurück. »Er trägt einen Geist in sich.«
    »Was?«
    »Schau mal.« Sie zwang sich, ihn erneut zu berühren, ignorierte den stechenden Schmerz und drehte seinen Kopf so, dass Lauren den silbernen Schimmer auf dem einen geöffneten Auge erkennen konnte. Blut klebte ihr an den Händen und raubte ihr mit seinem Gestank den Atem.
    Lauren, die bis jetzt hinter ihr gestanden hatte, beugte sich herunter, um den Hexer besser betrachten zu können. »Wie zur Hölle ist dieser Typ mit seinem Geist meinen Psychopomps entkommen? Scheiße, ich klingel gleich noch mal durch und bereite unsere Leute darauf vor.«
    »Klar, hilf mir bloß nicht, ihn zu binden«, murmelte Chess. Zum Glück war die Ausrüstung, die sie vorhin zusammengerafft hatte, immer noch griffbereit in ihrer Tasche. Sie bestäubte den schwer verletzten Lamaru mit Teufelsdreck und Friedhofserde und legte noch etwas Salz und einen Hauch magische Energie drauf, um das, was in ihm steckte, dort festzubannen, bis es bei der Kirche ausgetrieben werden konnte. Hier im Schweineblut neben einem erbärmlichen Stück Scheiße — und Lauren — zu hocken, war auch so schon schlimm genug, ohne dass sie auch noch ihren Psychopomp beschwören und die Sache selbst in die Hand nehmen musste.
    Das war zwar ein bisschen faul, aber in Anbetracht der Untersuchung, die sie gerade durchführten, würde die Kirche sich das Ding wahrscheinlich sowieso selbst ansehen wollen.
    Sie musste ihn bewegen, um an seine Taschen heranzukommen, und er kreischte, als sie ihn auf die Seite wälzte. Sein rechter Arm ruderte durch die Luft und verfehlte nur knapp ihr Gesicht.
    Lauren packte ihn und drückte ihn brutal zu Boden, was einen weiteren Schrei zur Folge hatte, während Chess die speckige Brieftasche öffnete. Der Führerschein war auf den Namen »Erik Vanhelm« ausgestellt. Darunter stand eine Adresse in Cross Town. Erik war ziemlich weit weg von zu Hause - falls er wirk-lieh an der angegebenen Adresse wohnte - aber das war auch nicht weiter verwunderlich. Solche Aktionen würde niemand in den besseren Stadtvierteln durchziehen, wo das Black Squad regelmäßig patrouillierte und den Nachbarn nicht alles scheißegal war.
    Sie holte ihr Notizbuch hervor und kritzelte die Angaben hinein. Es konnte nie schaden, wenn man seine eigenen Aufzeichnungen machte, besonders dann, wenn man für das Squad arbeitete. Oder eigentlich egal, für wen. Einer der Gründe, warum Chess sich für das Debunken entschieden hatte, war, dass sie alleine arbeiten konnte.
    Lauren streckte die Hand nach der Brieftasche aus; Chess klatschte sie ihr in die Hand, während ihr klar wurde, dass sie immer noch beobachtet wurden. Und dass sie dringend nach Hause musste. Er würde sich blicken lassen, da war sie sich ganz sicher. Wenn es stimmte, dass Bump irgendwo hier in der Nähe Immobilien besaß - und da war sie sich ziemlich sicher -, tja. Mit einer Angehörigen des Black Squad aufzutauchen und herumzuschnüffeln würde ihr bei Bump ganz sicher keine Bonuspunkte bei der Wahl zur besten Freundin einbringen.
    Ob er mit ihr sprechen würde, wenn er sie abholte?
    Sie wusste nicht genau, ob sie es eigentlich herausfinden wollte. Aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie in dieser Frage keine große Wahl hatte.

6
    Mach dir klar, dass du mit Haut und Haar der Kirche gehörst, wenn du für sie arbeitest. Niemand kann zwei Herren dienen. Karriere machen in der Kirche.
    Ein Leitfaden für junge Leute von Praxis Turnip
    Auf und ab gehen, auf und ab gehen. Ihr Körper vibrierte noch immer, so wuschig war sie vom Speed. Sie hätte am liebsten irgendetwas eingeworfen, um wieder runterzukommen, traute sich aber nicht. Sie durfte nicht einschlafen. Sie musste hellwach sein, wenn er kam.
    Die nächste Zigarette. Das machte sie nur noch nervöser, aber was sollte sie denn bitte machen? Sie hatte sich schon zum zweiten Mal in dieser Nacht im Eiltempo geduscht, sich das Haar geföhnt, Make-up aufgelegt und ein rotes Top übergestreift, von dem sie wusste, dass es ihm gefiel, obwohl die leise Stimme in ihrem Kopf ihr zuflüsterte, dass es sowieso keinen Zweck hatte. Sie nahm noch ein paar Cepts, um sie zum Schweigen zu bringen, und tigerte weiter auf und

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