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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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blieb, war mein Gehör.
    Doch was meine Ohren meinem Gehirn meldeten war auch nicht besser, als das was meine Augen berichtet hatten.
    Ich hörte ein Geräusch, als ob ein Stuhl über den Holzboden gezogen wurde. Sehr langsam, aber unbestritten in meine Richtung.
    Das knarrende Geräusch von Holz auf Holz endete vor dem Panoramafenster. Ich vermutete, dass der Stuhl direkt hinter der Scheibe stand, erkennen vermochte ich ihn jedoch nicht.
    Banges Warten folgte. Der Schmerz in meinem Kopf pendelte sich auf ein Niveau ein, das mich zumindest wieder zu Atem kommen ließ. Dafür setzte wieder das Jucken auf meiner Linken Seite der Brust ein.
    Aber dann glaubte ich grob eine Bewegung vernommen zu haben.
    »Nein! Nein!«, schrie ich. Eine Sekunde später explodierte die Scheibe. Reflexartig hielt ich mir schützend die Arme über den Kopf. Zum Glück: Denn im nächsten Augenblick krachte der Gartenstuhl auf mich nieder, und mit ihm ein Regen aus Tausenden von Glassplittern.
    Eine massive Kältewelle überrollte mich. Ich stieß den Stuhl von mir und stemmte mich gegen den Schmerz und die lähmende Kälte ankämpfend auf die Beine. Glassplitter fielen von mir herab. Für einen Sekundenbruchteil verlor ich die Orientierung. Wo war die Wohnzimmertür? Ehe ich die Orientierung zurückerlangte, hörte ich einen wütenden Schrei in meinem Kopf.
    Eiskalte Wellen gingen von oben auf mich nieder. Ich blickte zur Decke. Direkt über meinem Kopf schwebte dieses grauenhafte schwarze Ding. Entsetzt fiel ich auf die Couch und kletterte über die Lehne, bis ich dahinter auf den Boden knallte. Ich schaute nach oben und musste mit ansehen, wie sich das Ding auf mich zubewegte. Der Kopfschmerz nahm sprunghaft zu. Es war nicht mehr auszuhalten.
    Ich erinnere mich noch, wie ich die Arme zur Abwehr in die Höhe reckte, kurz bevor mich die schwarze Masse berührte. Mir war, als würde mir das Ding jegliches Leben aus dem Körper saugen. Ich röchelte und bekam keine Luft mehr.
    Dann verlor ich das Bewusstsein.
     
     
    3
     
    Ein Trommeln holte mich aus der Bewusstlosigkeit zurück. Es fiel mir schwer, die Augen zu öffnen, da mir sämtliche Tränenflüssigkeit abhanden gekommen zu sein schien.
    Es war bereits Tag, als ich mich auf dem Boden aufsetzte. Das Trommeln, welches mich geweckt hatte, entpuppte sich als prassender Regen auf das Dach meines Hauses.
    Schade um das Hafenfest , war mein erster Gedanke.
    Ich schaute durch das große Loch, wo früher mal ein Fenster gewesen war. Um mich herum waren überall Splitter. Der Stuhl von der Veranda lag auf der Couch in einem Meer aus Scherben.
    Jegliche Hoffnung, ich hätte alles nur geträumt, war vergebens, als ich mich im Wohnzimmer umsah, das einem Schlachtfeld glich.
    In meiner linken Schläfe pochte es drohend. Der wahnsinnige Schmerz war aber dahin.
    Mir war kalt. Ich hatte die ganze Nacht hinter der Couch auf dem Teppich gelegen. Durch das zerstörte Fenster hatte die nächtliche Herbstkälte leichtes Spiel gehabt, mich einzuhüllen.
    Das Telefon klingelte, aber ich hörte es gar nicht richtig. Ich suchte nach meiner Brille, bis mir einfiel, dass sie gestern Nacht zerbrochen war. Also ging ich unsicher in den Flur zur Kommode, um mir ein Reserveexemplar zu holen. Weiß der Kuckuck, warum ich damals mir so viele als Ersatz gekauft hatte. Zwanzig Sekunden nach dem ersten Läuten des Telefons erschallte, schaltete sich der Anrufbeantworter ein.
    Während ich die Schublade der Kommode öffnete, erklang Peters Stimme. Ich horchte auf. Ich hatte ihn völlig vergessen. War er nicht der Erste, an den ich nach dieser Nacht hätte denken müssen?
    »Hallo Jack«, sagte Peter. Aber seine Stimme klang irgendwie merkwürdig. Als ob er weiter weg vom Hörer aus sprechen würde.
    »Tja, also ich wollte dir nur etwas sagen.
    Also ich... Also...«
    Pause. »Dieser Regen gefällt mir überhaupt nicht. Es ist so kalt heute. Findest du nicht auch? Es ist viel zu kalt.«
    Ich wurde stutzig. Was zum Teufel war denn mit Peter los? Ich vermutete, dass er letzte Nacht wieder getrunken hatte. Wenn es nur das war, dann sollte ich froh sein. Das vorletzte Mal als ich Besuch von dem schwarzen Ding bekommen hatte, war Melissa in derselben Nacht gestorben. Ich holte eine neue Brille aus einem grünen Etui und setzte sie mir auf, während ich Peters Gestammel weiter zuhörte.
    »Tut mir leid, Jack. Es fällt mir irgendwie schwer, mich zu konzentrieren. Ich wollte dir noch was Wichtiges sagen, aber ich habe es wohl

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