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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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passiert?«, fragte er mich. »Haben wohl eine wilde Party gefeiert?«
    Ich muss den Mann daraufhin mit einem Ausdruck angesehen haben, der ihn davon überzeugte, dass vor ihm ein psychisch schwer gestörter Mann stand.
    »Ist ja auch egal«, meinte er daraufhin scheu.
    Das neue Fenster wurde zügig an Tag fünf montiert. Die Kosten waren astronomisch, aber dafür stellte niemand mehr dumme Fragen und war stattdessen dankbar für den Auftrag.
    »Jetzt kann ich wieder in meinen eigenen vier Wänden schlafen«, sagte ich zu Beverly, als die Arbeiten endlich abgeschlossen waren.
    »Bist du verrückt?«
    »Nein, ehrlich. Ich habe deine Couch lange genug in Anspruch genommen. Es wird nicht wieder passieren. Das hier ist Sicherheitsglas«, sagte ich und klopfte gegen die neue Scheibe.
    Beverly sah mich zweifelnd an. »Wenn du so erpicht darauf bist, wieder hier zu schlafen, dann werde ich dich garantiert nicht alleine lassen.«
    »Aber...«
    »Kein Wort! Darüber diskutiere ich nicht.«
    Beverly sah sich im Wohnzimmer um. »Du würdest nicht wieder hier schlafen wollen, wenn du nicht überzeugt wärst, dass es vorbei ist. Habe ich Recht?«
    »Woher soll ich wissen, dass es vorbei ist?«
    »Und warum willst du dann hier«, sie zeigte auf die Couch, »wieder schlafen? Keine zehn Pferde würden mich hier reinkriegen, wenn ich nicht überzeugt davon wäre, dass es jetzt ein Ende hat.«
    Ich sagte nichts.
    »Ich meine, es muss doch irgendwann vorbei sein, oder? Jeder Spuk hat irgendwann ein Ende. Peter ist tot. All das, was du in deinem Haus erlebt hast, war vielleicht eine Art Vorahnung. Und jetzt ist es vorbei. Sag mir, dass es so ist!« Beverly setzte sich auf einen Stuhl am Esstisch und vergrub das Gesicht in ihren Händen.
    Ich setzte mich neben sie. »Mir ist eines klar geworden: Es spielt keine Rolle, ob das, was hier geschieht, in einem Zusammenhang mit Peters oder Melissa Tod steht. Ob dieser Geist, wenn es denn einer war, mich nur ärgern, bestrafen oder warnen wollte. Jedes Mal wenn er bei mir auftauchte, dann überkam mich, abgesehen von den Schmerzen im Kopf, immer dieses Gefühl, dass ich dagegen völlig machtlos bin. Ich kann es nicht aufhalten. Wenn es wieder passieren wird, dann werde ich nichts dagegen tun können. Vielleicht hast du ja Recht, und es endet jetzt. Vielleicht werde ich aber auch bis zum Ende meiner Tage mit unerklärbaren Phänomenen leben müssen.«
    »Du sprichst so, als hättest du dich damit abgefunden. Als sei das alles ganz normal.«
    »Nein, so war das nicht gemeint. Mit dem Poltergeist kann ich leben. Wenn es nur um den Geist ginge, dann wäre ich bereit, mit den Schmerzen, der Angst und mit kaputten Gegenständen zu leben. Womit ich aber nicht leben kann, ist, dass geliebte Menschen sterben. Ich kann es mir nicht erklären, aber ich fühle mich für den Tod von Peter und Melissa verantwortlich.«
    »Aber du kannst doch nichts dafür!«
    »Und trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass alles, was bisher geschehen ist, irgendwie mit mir zu tun hat.«
    »Wie denn? Das ergibt doch keinen Sinn!«
    »Ich weiß. Aber diese Schuldgefühle, Beverly. Warum habe ich diese furchtbaren Schuldgefühle? Ich verstehe das nicht. Ich weiß nicht, wie ich damit fertig werden soll.«
    Beverly nahm mich in den Arm, und ich ließ es zu. Das wäre jetzt die Stelle gewesen, an der ich geweint und mich hinterher befreit gefühlt hätte. Aber ich konnte es einfach nicht.
    »Deine Schuldgefühle sind ganz normal«, sagte sie. »Man sucht immer die Verantwortung bei sich selbst. Man glaubt, man hätte es verhindern können und macht sich deshalb Vorwürfe. Es wird Zeit brauchen. Viel Zeit.«
    »Warum ausgerechnet Peter?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Wir verharrten eine Weile in Stille und Erschöpfung.
    »Jack?«
    »Ja?«
    »An dem Tag, an dem es passiert ist, da hast du gesagt, Peter hätte dich gerade eben angerufen.«
    »Ich stand unter Schock, Beverly. Ich habe mich geirrt. Er hatte am Abend zuvor angerufen.«
    Beverly war kurz vor einem Zusammenbruch. Ich wollte ihr nicht noch mehr unheimliche Details zumuten.
    Peter hatte angerufen, nachdem er gestorben war. Und er wollte mir etwas mitteilen. Nein, die Sache war noch nicht ausgestanden, das sagte mir jede Faser meines Körpers.
    »Da gibt es noch eine Sache, über die ich mit dir reden wollte«, sagte Beverly und ich merkte, dass es ihr äußerst unangenehm war.
    »Raus damit.«
    »In zwei Tagen ist die Beerdigung.«
    »Sprich weiter.«
    »Ich muss es frei

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