Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
weiterhin Kitzeln, Guckguck- und „Als ob“-Spiele oder einfach albern sein: „Laufen Sie mal auf allen vieren um Ihren acht Monate alten Säugling herum und bellen wie ein Hund. Er wird lachen und sich nicht mehr einkriegen.“ (S.128)
25 Eltern als Glückskekse im Leben ihrer Kinder
Weil Kinder durch Nachahmung lernen, ist es ebenso selbstverständlich, dass Mama und Papa ihren Kindern Glück vorleben müssen. Aber: „Was ist Glück?“ und „Wie finden wir unser Glück?“
Die Autorin und Filmregisseurin Doris Dörrie beantwortete in einem Interview die Frage: „Die meisten Ihrer Romanfiguren träumen vom großen Glück. Was steht ihnen eigentlich am meisten im Weg, es zu finden?“
„Wahrscheinlich die Suche dazu. … Eigentlich sagt uns das die Intuition. Aber es fällt immer schwerer, nicht auf die unzähligen Glücksversprechen hereinzufallen, die uns von morgens bis abends suggerieren, dass wir glücklich werden könnten, wenn wir reicher und dünner, jünger und erfolgreicher wären. Wir glauben immer mehr, dass das Glück sich wie ein Konsumgut verhält, und wir es durch richtiges Verhalten zwingen können, das unsere zu sein. Die ständige Enttäuschung darüber, dass es nicht so ist, bringt uns nur dazu, es immer mehr zu versuchen, anstatt daraus zu lernen, das zu sein, was wir gerade sind. Mal lustig, mal traurig – mal gelassen. Nur: Gelassen und wunschlos im Hier und Jetzt zu sein, ist eben verdammt schwer. Wir leiden auch unter der Tyrannei der Möglichkeiten, als stünden wir im Kaufhaus und könnten nicht zwischen den verschiedenen Shampoos entscheiden.“
Ich lachte spontan, als ich das Ende las, da ich die Folgen unserer verrückten Konsumwelt auf die Psyche der Menschen ohnehin gerne mit folgender Shampoo-Geschichte beschreibe:
Sieben Meter Shampoo trifft man mittlerweile an, wenn man in einen Drogeriemarkt geht. Sieben Meter Regal mit Shampoos unterschiedlicher Zusammensetzungen, für unterschiedliche Haare von 1,20 bis 14,30 Euro. Wie soll man sich da entscheiden? Welches soll man nehmen? Und man entscheidet sich für eines, das 4,30 Euro kostet in der Hoffnung, es passt. Man hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis erzielt. Dann verlässt man den Drogeriemarkt und es überkommen einen die Zweifel. Hätte ich nicht ein Billigeres nehmen sollen? Warum habe ich kein Besseres gekauft? Früher war das einfacher: Man ging in den Tante-Emma-Laden. Dort gab es drei Shampoos. Man nahm immer das „Mittlere“. Das hat gepasst. Man machte sich keine Gedanken. Heute muss man in der Fülle des Angebots und der Möglichkeiten ständig Entscheidungen fällen. Macht dieses Riesenangebot glücklich?
Antworten auf all diese Fragen finden wir bei der Wissenschaft vom Glück, der Positiven Psychologie. Was ist Glück?
Welche Faktoren beeinflussen unsere Glückseligkeit, d.h. was macht glücklich, was nicht?
In dem Buch „ Glück – The World Book of Happiness“, (Dumont-Verlag 2011) wird das Wissen von 100 Glückforschern zusammengetragen. Ich habe die wichtigsten Fakten zusammengefasst und mit Erkenntnissen einer Pro-Sieben-Sendung zum Thema Glück von 2011 ergänzt:
1. Beziehungsfaktoren sind entscheidend: Unsere Zufriedenheit mit Familie, Freunden und Nachbarn ist ein Kernkriterium für Glück.
Freunde machen einfach glücklicher: Sie gehören zu einem erfüllten Leben. Studien belegen, dass Menschen mit weniger als fünf engen Freunden zu 26 Prozent sehr glücklich sind, bei mehr als fünf zu 38 Prozent.
Selbstverständlich ist auch, dass Menschen, die in festen Partnerschaften leben, glücklicher sind: Liebe macht natürlich glücklich und Sex auch.
2. Größtes Glück ist gekoppelt an Zufriedenheit mit der persönlichen Gesundheit und Fitness. Gemäßigte körperliche Betätigung und der Genuss der freien Natur tragen zu unserem Glück wesentlich bei.
Bewegung hebt die Laune, sie wirkt zudem antidepressiv, Insbesondere gilt das fürs Joggen. Menschen, die Sport treiben, haben mehr Selbstvertrauen, weniger Angst, schlafen besser und haben ein größeres Wohlbefinden. Beim Sport werden mehr
(Glücks-) Hormone wie Serotonin und Endorphine ausgeschüttet.
3. Dass wir unsere Arbeit genießen, ist wichtiger als die Art und/oder Bedeutung der Arbeit. Plötzliche Arbeitslosigkeit führt zu einer dramatischen Abnahme des Lebensgefühls. Am meisten Flow erleben Menschen bei der Arbeit und beim Sport, am wenigsten beim Fernsehen! Eine Arbeit zu haben, in der wir unsere Fähigkeiten
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