Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
nur langsam, wenn man auf einige Sinne verzichten musste. Melanies Füße wurden langsam taub, da sie so lange in einer Position in ihren hochhackigen Schuhen gestanden hatte. Aber das Kribbeln in ihren Füßen war nicht so schlimm wie das bedrohliche Knurren ihres Magens, der heute außer Kaffee und Champagner noch nichts bekommen hatte. Wenn Nathan daran dachte, Zedernholz in seinen Schrank zu legen und ein Feuer anzuzünden, damit sie nicht fror, dann wäre er vielleicht auch so nett, sie zu füttern.
Gerade als ihre Knie unter ihr nachgeben wollten, kam Nathan und hob sie hoch. Er trug sie zum Bett (wobei sie das Bild von King Kong, der Jessica Lange trug, nicht aus dem Kopf bekam) und legte sie auf die harte Matratze. Die Schlittenglöckchen klingelten wild.
»Du machst das sehr gut, mein kleines Kätzchen«, meinte er und nahm ihr die Glocken ab. »Vielleicht machen wir ja doch noch eine richtige Sub aus dir.«
Es musste eine Kampagne ausgerufen worden sein, um Melanie zum Sub zu machen, denn jeder in der Stadt schien es neuerdings auf sie abgesehen zu haben. Es war ja gut und schön, hin und wieder mal den Bottom zu spielen, aber sie war nicht bereit, ihre Selbstbeherrschung ohne Widerrede aufzugeben. Als Nathan den Knebel entfernte, gab Melanie daher eine ganze Latte an Beschwerden von sich.
»Hör mir mal gut zu, Nathan, ich bin die Sache langsam leid. Ich werde niemals zu einer Sub werden, und ganz bestimmt nicht unter diesen Bedingungen! Ich habe Hunger, mir ist kalt, und meine Füße sind eingeschlafen. Es ist fast schon ein Wunder, dass ich noch sprechen kann, denn mein Mund ist völlig ausgetrocknet von deiner Krawatte, die übrigens die hässlichste ist, die ...«
Nathan steckte etwas in ihren Mund, das so köstlich schmeckte, dass sie ihn sofort wieder schloss. Sie schmeckte kalte Vanille, die von dem sündigen Geschmack dunkler, weicher Schokolade überlagert wurde. Die heiß-kalte Ambrosia glitt ihr die Kehle herunter und ließ ihren ganzen Körper vor Wonne erzittern. Nathan fütterte sie mit Eis und heißer Schokosauce. Wenn das seine Art zu foltern war, dann würde sie es sich noch einmal überlegen, ob sie nicht doch seine Sklavin werden wollte.
Nach drei Löffeln, die ihren Appetit auf diese Leckerei erst so richtig geweckt hatten, hielt er inne. Sie wimmerte.
»Wir haben noch viel vor, Melanie. Keine Sorge, ich werde dich nicht leiden lassen ... zumindest nicht allzu sehr.«
Er hielt Melanie ein Glas an die Lippen, und sie trank einen Schluck Eiswasser, das nach der süßen Leckerei sehr erfrischend schmeckte. Dann arrangierte er ihren Körper auf dem Bett und legte ihr einige dicke Federkissen unter die Knie, damit die Beine höher lagen als der Rest des Körpers. Er spreizte ihre Oberschenkel weit und ließ seine Finger sanft über das Band gleiten, das sich in die Spalte ihrer Muschi presste.
»Ich würde dir ja sagen, dass du wunderschön aussiehst«, raunte er, »aber du bist auch so schon eingebildet genug.«
Melanies Herz schlug schneller. So langsam wurde die Sache interessant. Als sie so ausgestreckt dalag, begann Nathan, einige Dinge auf den Tisch neben dem Bett zu legen. Als er fertig war, hörte Melanie, dass er erneut ein Streichholz entzündete. Augenblicke später roch sie warmes, nach Vanille duftendes Wachs.
»Warum zündest du eine Kerze an? Es ist helllichter Tag, und ich kann die Atmosphäre mit der Augenbinde ohnehin nicht genießen.«
»Ich habe dir den Knebel abgenommen, weil ich deinen Mund benutzen wollte, aber ich kann ihn dir auch gern wieder anlegen. Das willst du doch nicht, oder?«
»Alles, nur das nicht.« Melanie erschauerte, als sie an die schreckliche Krawatte dachte.
»Jetzt kommt der Teil, bei dem du mir vertrauen musst. Kannst du das?«
Melanie nickte.
»Gut. Ich möchte, dass du keine Fragen stellst. Ich möchte, dass du nicht mal an irgendwelche Fragen denkst. Versuche, dein hyperaktives Gehirn zu beruhigen, und genieße die Gefühle, die ich in dir hervorrufen werde.«
Melanie zappelte ein bisschen herum, bis sie es bequemer hatte, dann lag sie still auf der Matratze. Diese Art der Perversion war schon eher nach ihrem Geschmack. Hannah konnte das altmodische, kasteiende Spanking haben, aber Melanie zog es vor, still dazuliegen und sich von geheimnisvollen Freuden in Versuchung bringen zu lassen.
»Oh!«, kreischte sie auf, als etwas Kleines und Kaltes in ihre Halsgrube gelegt wurde.
»Lieg still. Lieg einfach nur still.«
Langsam
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