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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Klingen in Anspielung auf Dämonen, die einen der neun Kreise der Hölle bewohnten. Manchmal übernahm Dante die Bezeichnung aber auch ironisch als seinen Nachnamen, dann, wenn er sich unter Menschen aufhielt. Das war aber auch der einzig poetische Zug, den seine Seele aufwies; alles andere in seinem Inneren war ungerührte, kalte, düstere Bedrohung.
    Das bewunderte Lucan an ihm und musste zugeben, dass eine besondere Schönheit von Dantes Kampfkunst in seinem Umgang mit diesen erbarmungslosen Klingen lag.
    „Gute Arbeit, letzte Nacht“, sagte Lucan, sich dessen wohl bewusst, dass Lob – auch ein verdientes Lob – aus seinem Munde selten vorkam. „Du hast mir da draußen den Arsch gerettet.“
    Er meinte nicht den Kampf mit den Rogues, sondern das, was nachher geschehen war. Lucan hatte schon zu lange keine Nahrung mehr zu sich genommen. Unterernährung war für seine Art fast so gefährlich wie die süchtig machende Blutgier der Rogues. Dantes Blick ließ erkennen, dass er die Bedeutung von Lucans Worten verstanden hatte, doch überging er Lucans Lob gewohnt lässig.
    „Scheiße“, entgegnete er, indem er das Wort so in die Länge zog, dass es ein tiefes Kichern enthielt. „Nach all den Malen, in denen du mir den Rücken gedeckt hast? Vergiss es, Mann. Ich revanchiere mich nur.“
    Die Glastüren des Labors glitten mit einem leisen Geräusch auf, als zwei weitere von Lucans Vampirbrüdern hereinkamen. Sie waren ein bemerkenswertes Paar. Nikolai war groß und athletisch, mit sandfarbenem Haar, auffallend kantigen Gesichtszügen und durchdringenden blauen Augen, die eine Nuance kälter waren als der Winter in seinem sibirischen Heimatland. Als bei Weitem Jüngster der Gruppe war Niko zurzeit des sogenannten Kalten Krieges der Menschen aufgewachsen. Er war schon immer von Technik besessen gewesen und war ständig auf der Suche nach dem nächsten Nervenkitzel. Daher stand er beim Stamm in vorderster Front, wenn es um Dinge wie Schusswaffen, technische Geräte und so weiter ging.
    Conlan dagegen war freundlich, sanft und ernsthaft, ein perfekter Taktiker. Neben Niko mit seiner dreisten Angeberei wirkte er so geschmeidig wie eine Raubkatze – eine Mauer aus massigen Muskeln, sein kupferfarbenes Haar kurz geschoren. Er war ein Angehöriger einer jüngeren Generation – nach Lucans Maßstäben ein Jugendlicher –, und seine menschliche Mutter war die Tochter eines schottischen Clanoberhauptes gewesen. Conlans Haltung, sein ganzes Gebaren strahlten eine durchaus majestätische Würde aus.
    Zum Teufel, selbst seine geliebte Stammesgefährtin Danika bezeichnete den Highlander sehr oft liebevoll als Mylord – und die ein Meter achtzig große Frau war alles andere als unterwürfig.
    „Rio ist unterwegs“, verkündete Nikolai, und sein Mund verzog sich zu einem verschmitzten Grinsen, das zwei Grübchen in seinen schmalen Wangen zum Vorschein kommen ließ. Er nickte Lucan zu. „Eva meinte, ich soll dir sagen, dass wir ihren Mann haben können, wenn sie mit ihm fertig ist.“
    „Wenn dann noch was übrig ist“, meinte Dante gedehnt und streckte seine Hand aus, um die anderen zu begrüßen, indem er seine Handfläche über ihre zog und anschließend mit seinen Fingerknöcheln kurz gegen ihre stieß.
    Lucan grüßte Niko und Conlan mit ähnlichem Respekt, aber er verspürte leichten Ärger über Rios Verspätung. Er gönnte jedem Vampir seine erwählte Stammesgefährtin, aber Lucan persönlich sah keinen Sinn darin, sich den Forderungen und der Verantwortung zu unterjochen, die es mit sich brachte, wenn man mit einer Frau im Blut verbunden war. Von dem Durchschnittsvolk des Stammes wurde erwartet, dass sie sich eine Frau nahmen, sich mit ihr verbanden und die nächste Generation hervorbrachten, aber für die Klasse der Krieger, die wenigen auserwählten Männer, die die Zuflucht der Dunklen Häfen bereitwillig mieden und ihr Leben dem Kampf widmeten, sah Lucan die Blutsverbindung bestenfalls als sentimental an.
    Schlimmstenfalls war es der Beginn großen Unheils, dann nämlich, wenn ein Krieger in Versuchung geriet, die Gefühle für seine Gefährtin über seine Verpflichtung gegenüber dem Stamm zu stellen.
    „Wo ist Tegan?“, fragte er, als sich seine Gedanken dem Letzten ihrer Gruppe zuwandten.
    „Noch nicht zurück“, antwortete Conlan.
    „Hat er seinen Aufenthaltsort angegeben?“
    Conlan wechselte einen Blick mit Niko, der leicht den Kopf schüttelte. „Kein Wort.“
    „So lange war er noch nie

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