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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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geht um so viel mehr als die Jade.
    »Miri«, flüsterte Dean, »Miri, du glühst.«
    Sie sah an sich herab und schnappte nach Luft. Unter ihrer Haut erstrahlte ein weiches goldenes, rot gerändertes Licht. Sie berührte sich und stellte sich einen Moment lang vor, dass es etwas anderes sei als Haut oder Knochen, das da empordrang.
    Aber für mehr blieb keine Zeit. Dean schrie und griff nach seiner Waffe unter dem Hemd. Doch es war zu spät. Eine geballte Klaue traf ihn ins Gesicht und schleuderte ihn zu Boden. Miri rannte zu ihm, stolperte aber, als ihr ein Schwanz die Füße unter dem Körper wegschlug. Sie stürzte mit dem Gesicht voran auf den Felsen. Ihr Körper schmerzte, und im nächsten Augenblick presste sich etwas Schweres auf ihren Rücken. Dann wurde sie umgedreht wie ein Pfannkuchen. Lysander hockte über ihr. Sein Atem war heiß, seine Augen wild und glühend.
    »Sie haben Ihren Sohn umgebracht!«, stieß Miri hervor, indem sie sich an den Rest von Bai Shens Vater in dieser Kreatur wandte. »Sie haben ihm ein Loch in den Bauch gerissen, Sie Hundesohn, und Sie haben ihn umgebracht. Sie haben Ihr eigenes Baby ermordet.«
    Das Licht in den Augen des Drachen flackerte, aber nur einen Moment lang; dann wurde sein Blick von Finsternis verschluckt - und er hob die Faust. Miri wappnete sich gegen den Schlag, aber stattdessen sah sie, wie der Drache die Faust öffnete und die beiden Jadestücke in seiner Klaue enthüllte.
    »Träume und Illusionen«, wisperte er und starrte Miris glühenden Körper an. »Jetzt begreife ich meinen Irrtum. O meine clevere Partnerin, o meine Liebe.«
    Dann rammte er seine Faust in Miris Brust.
    Sie schrie, sie schrie so lange, bis ihre Stimme versagte, bis sie nur noch den grauenvollen Schmerz ertragen konnte, der in ihrem Oberkörper tobte, während Lysander mit der Kralle ein Loch in ihre Haut riss. Sie spürte, wie sie über die Knochen kratzte, um ihre Brüste herumtanzte ... und dann hörte sie, wie er wisperte: »Ja.«
    Miri bemühte sich hinzusehen, aber sie bemerkte nur Blut, so viel Blut, dass sie gegen eine Ohnmacht ankämpfen musste. Aber sie hielt durch, starrte immer noch hin, und unter dem feuchten Gemisch aus Blut und Fleisch sah sie das Glühen, sah sie etwas Rotes. Sie sah ... den Stein.
    »Nein!«, stieß sie hervor.
    »Ich hätte dich kennen müssen!«, zischte Lysander. »Ich hätte dich schon beim ersten Mal erkennen müssen. Ich hätte diesen Geist sehen müssen, der unter deiner Haut schlummert.«
    »Was ist das?«, fragte Miri. »Was bin ich?«
    »Ein Schatz, süße Mirabelle.« Der Drache beugte sich vor und fletschte die Zähne. »Hab keine Angst. Es wird schnell gehen. Du musst nur Ja sagen. Sag Ja zu mir, Mirabelle, sag Ja, und wir können zusammen sein; ich gebe dir Macht, und wir beide zusammen, oh, wozu wir fähig sein werden!«
    »Wozu sind wir fähig?«, flüsterte Miri.
    »Ah«, er lächelte immer noch. »Ah, Mirabelle, wir werden die Pforten öffnen. Wir suchen meine Brüder. Wir werden die Welt neu erschaffen.«
    Wir werden die Welt neu erschaffen, hörte sie, aber diesmal war es nicht Lysanders Stimme, sondern eine ältere, die der Frau, die sie in einem anderen Leben gewesen war. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass dies nur ein weiterer Kreislauf war, dass dieses Versprechen der Macht schon einmal gegeben worden war und dass alles, was sich daraus ergeben würde, wenn es einmal akzeptiert worden war, der Tod war, noch viel, viel mehr Tod.
    »Ich brauche dich nicht«, erklärte Miri Lysander. »Du brauchst mir nichts zu geben.«
    »Nein!«, erwiderte Lysander. Seine Augen waren schwarz, und seine Zähne blitzten scharf. »Nimm mich, Mirabelle, und achte mich.«
    Scher dich zum Teufel!, dachte sie.
    Der Drache beugte sich vor. Dunkelheit sickerte in seine hellen Wangen, schien in der Luft zu schweben, so leicht wie Schmetterlinge aus Rauch, die zu ihrem Gesicht hintanzten. Schlechte Träume, schlechte Erinnerungen. Miri versuchte zurückzukrabbeln, aber der Schmerz war zu groß, und sie brach zusammen. Eine starke Klaue packte sie an der Schulter, drückte sie zu Boden. Krallen bohrten sich in ihre Haut. Ich lasse mich nicht anketten, dachte Miri. Ich lasse mich nicht nehmen! Aber die Dunkelheit strömte von ihm aus und überzog sie wie eine schreckliche Maske, eine ölige Kapuze.
    In diesem Augenblick bemerkte sie eine Bewegung hinter Lysander. Dean. Sein Gesicht war blutüberströmt, als er aufstand und mit ausgestreckten Händen auf den

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