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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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nicht gekonnt.
    Nicht vor dieser Nacht. Bevor er sie verloren hatte.
    Dean konnte diesen Gedanken einfach nicht fassen, er wollte es nicht. Er näherte sich ihr, kniete sich neben sie, berührte ihr Haar.
    »Miri«, flüsterte er. »Mirabelle.«
    Sie wischte sich die Augen, sah ihn jedoch nicht an und sagte auch nichts, als sie sich von der Toilettenschüssel abstieß. Sie nahm den Waschlappen, den er ihr hinhielt, aber sie benutzte ihn nicht. Stattdessen starrte sie ihre Hände an, klein und honigbraun, die sie flach auf den Boden drückte.
    Ihr Schweigen schmerzte. Es erstickte das Dröhnen seines Herzens, das Rauschen des Blutes in seinen Ohren. Er wollte in das Schweigen eintauchen, seine Stirn auf ihre Knie legen, sie um ein Wort anflehen.
    Dann streckte sie unvermittelt die Hand aus, näherte sich ihm mit ihrem kleinen Finger. Es war nur ein winziges Zucken, aber Dean hielt die Luft an, berührte mit seinen Fingern den ihren. Tatsächlich hatte er erwartet, dass irgendwo ein Feuerwerk losging oder dass Engel sangen. Aber nein, es war nur Haut an Haut. Warme, entzückende Haut. Miri seufzte, dann drehte sie die Hand um und glitt mit den Fingern über seine Handfläche, umschloss sie so sanft wie ein warmer Flügel; sie begegneten sich, streichelten sich, hielten sich fest.
    »Miri«, flüsterte er.
    »Nein«, murmelte sie. »Ich will es nicht wissen. Noch nicht.«
    Dean verstand sie. Er konnte auch nicht mehr davon ertragen. Er nahm den Lappen vom Boden und wischte ihr das Gesicht ab, wischte ihre Tränen weg, das Blut um ihren Mund. Miri berührte seine Brust, die Stelle über seinem Herzen. Dean packte ihre Hand.
    »Ich habe mir das nicht so vorgestellt«, sagte sie.
    »Nein«, antwortete er. Ihm wurde bei dem Gedanken beinahe schlecht.
    Beide hörten sie das Stöhnen. Miri sprang auf und blickte zur offenen Badezimmertür. Ein Zittern durchlief ihren Körper, aber nach einer Weile presste sie die Lippen zusammen - und war wieder wie früher. Er erkannte das störrische Funkeln in ihren Augen. Dann richtete sie ihren durchdringenden Blick auf ihn. Er hatte das Gefühl, als würde er, alle viere von sich streckend, unter ein Skalpell und eine gleißende Lampe gelegt.
    »Du bist genau wie er«, sagte sie. Ihre Stimme klang brüchig. Die Falte zwischen ihren Augen verstärkte sich, und sie legte sich die Fäuste auf die Schenkel. Sie sah ihn an. Er erkannte nur Schmerz in ihrem Blick, helle, heiße Tränen. »Du kannst nicht wirklich da sein. Du kannst nicht mein Dean sein. Das ist irgendein Trick.«
    Mein Dean. Geräuschvoll atmete er aus. »Ich bin nicht wie der Mann da draußen, Miri. Wirklich nicht. Und was das andere angeht? Vielleicht. Vielleicht bist du ja auch nicht real.« Aber wenn es eine Illusion war, würde er sich ihr wahrhaftig nicht verweigern.
    »Aber du warst tot«, flüsterte sie erstickt.
    »Du warst tot.« Er berührte seine Stirn. »Du warst tot, Miri, hier. Und überall.«
    Sie wusste, was er meinte, das merkte er an ihrem Blick. Dean stand auf und half ihr hoch. »Pack alles zusammen, was du von deinen Sachen benötigst. Jetzt gleich.«
    »Wohin gehen wir?« Sie sah sich hastig um, aber ihre Stimme blieb ruhig, ebenso wie ihre Hände.
    »Wir müssen aus diesem Hotel weg«, erklärte Dean. »Hier sind wir nicht sicher. Im Foyer warten noch mehr Männer auf dich, Miri. Ich weiß nicht, in was du da hineingeraten bist...«
    »Ich bin Archäologin. Ich bin in überhaupt nichts hineingeraten!«
    »Ach nein? Jedenfalls ist jemand hinter dir her, und er gibt sich alle Mühe, dich zu erwischen. Dafür muss es doch einen Grund geben. So was passiert nicht einfach so.«
    Genauso wenig, wie ihm gefiel, dass ein Gestaltwandler und Brandstifter frei herumlief, der Leute zu Asche verwandelte, nachdem er ihre besten Stücke gefressen hatte, Leute, die zufällig ein Foto von Miri besaßen und wussten, wo sie sich aufhielt. Männer, die es jeden Moment überdrüssig sein konnten, da unten im Foyer auf eine Frau zu warten, die sehr wahrscheinlich gar nicht mehr auftauchen würde.
    Dean steckte seinen Kopf aus der Badezimmertür, aber Miri packte seinen Arm und zog ihn an sich. Er fühlte, wie ihre Wärme seinen Körper überflutete, sich in seinen Eingeweiden sammelte und jeden zusammenhängenden Gedanken schlicht aus seinem Kopf verscheuchte. So dicht neben ihr zu stehen, ihre Hand durch seinen Jackenärmel hindurch zu spüren, das war praktisch eine Einladung für ein Feuerwerk. Sein Hirn tat weh.
    »Der

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