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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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wie ein schwaches Echo vor, ganz im Gegensatz zu seinem Körper: Er wirkte wie eine strahlende Goldader.
    Dean zog etwas von diesem Licht in sich hinein, molk die gestohlenen Stränge des Lichts, wob sie tiefer und tiefer in sein Herz. Er konnte sich nur auf seinen Instinkt stützen, doch als er die Fäden schmolz und verwob, schien er sich irgendwie zu erinnern, als würde sich etwas wiederholen, als hätte er schon einmal solche Dinge gemacht, viel häufiger sogar. Die Begeisterung darüber rang mit seiner Furcht um Miri; es war ein Rausch, den die Erinnerung auslöste. Dennoch blieben es Fragmente, kleine Stücke, die Löcher in sein Herz bohrten, die es aussogen und gleichzeitig mit Augenblicken aus einem anderen Leben füllten.
    Dann jedoch spürte er plötzlich etwas in sich, ein Objekt, das er geschaffen hatte, das funkelte und glänzte; er nannte es eine Brücke, legte seine Seele darauf. Er bewegte sich ...
    ... und fand sich an einem dunklen Ort wieder, schwebte inmitten einer wogenden Wolke, durch die grüne Blitze zuckten.
    »Hallo«, sagte jemand. »Willkommen in meinem Zuhause.«
    Dean drehte sich um. Ein Mann stand vor ihm, vielmehr, er schwebte wie er selbst in der Luft. Er hatte eine dunkle Haut und grüne Augen, sein Gesicht wirkte gelassen und strahlte ... nichts aus. Kein Gefühl, kein Ausdruck. Dennoch kam Dean der Mann sehr vertraut vor, und plötzlich erinnerte er sich an ihn; es war der Mann aus der Gasse, und er griff nach seiner Waffe.
    »Sparen Sie sich die Mühe.« Die Stimme des Mannes klang tief, grollend. Er hielt die Pistole hoch. »Ich finde es faszinierend, dass jemand, der sich so weit entwickelt hat, dass er den Raum mit seinem Geist zerteilen kann, sich aber in der Not lediglich auf eine Schusswaffe verlässt.« Er warf Dean die Pistole zu. »Ein hübsches Spielzeug. Ehrlich gesagt, überrascht mich das. Angesichts Ihres Rufs hätte ich eigentlich erwartet, dass Sie mit Raketenwerfern bewaffnet sind. Und eine Bazooka um den Schwanz geschnallt hätten.«
    »Der Rückstoß ist einfach zu stark«, erwiderte Dean. »Ich liebe meine Eier.«
    Kein Muskel rührte sich im Gesicht des Mannes. »Sie haben diese Tat vollbracht ... diese Fortbewegung durch den Raum, wegen Miri. Und Sie vermochten es, weil das Zusammensein mit ihr Sie aufgeweckt hat.«
    »Ich habe nie geschlafen.«
    Der Fremde lächelte. Es war ein eisiges Lächeln. »Wir schlafen alle, Mr. Campbell. Worauf es ankommt, sind unsere Träume.«
    »Dann sagen Sie mir, wie ich von Miri träumen kann«, antwortete Dean. Er war verzweifelt. »Sagen Sie mir, wie ich sie finden kann.«
    »Sie sind schon fast bei ihr. Wenn Sie diesen Ort hier verlassen, werden Sie sie finden. Sie überqueren die Brücke, die Sie zwischen Ihre Seelen gebaut haben. Ich habe Sie nur kurz aufgehalten, weil Sie etwas erfahren müssen. Es steht mehr auf dem Spiel, als Ihnen klar ist.«
    »Mich interessiert nur Miri.«
    »Mirabelle ist der Schlüssel«, sagte der Mann. »Genauso, wie Sie der Schlüssel sind. Nicht die Jade, auch wenn sie dazugehört, sondern Sie beide. Sie sind die Resultate. Sie sind beides, die Bedeutung und das Mysterium.«
    »Hören Sie mit dem Mist auf«, sagte Dean. »Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Der Freund eines Freundes. Mein Name ist Rictor. Artur und Elena kennen mich.«
    »Ah, jetzt erinnere ich mich. Artur sagte, man könnte Ihnen nicht trauen.«
    »Und was sagt Elena?«
    »Mit ihr rede ich nicht so viel.«
    »Kluge Frau.« Er legte den Kopf auf die Seite. »In diesem Spiel mischen viele Leute mit, aber Sie müssen nur vor dem Drachen auf der Hut sein. Nicht vor dem So hn , sondern vor dem Vater. Während wir hier plaudern, hat er Mirabelle in seiner Gewalt.«
    »Warum zum Teufel stehen wir dann noch hier herum?«
    »Weil ich keine zweite Chance mehr bekommen werde, um mit Ihnen zu reden, und ich muss Ihnen bestimmte Dinge begreiflich machen. Es ist wirklich wichtig, Mr. Campbell. Und zwar ist das, was ich Ihnen jetzt sage, das Wichtigste, das Sie jemals in Ihrem Leben werden tun müssen.«
    »Was meinen Sie?« Dean hatte langsam die Nase voll.
    »Sie müssen sie umbringen«, sagte Rictor leise und schwebte näher an ihn heran. »Wenn die Zeit gekommen ist, müssen Sie Mirabelle töten. Sollten Sie es nicht tun, wird aus dieser Welt ein sehr, sehr unangenehmer Ort werden.«
    Dann berührte er Dean, und alles um ihn herum verschwand.
    Die Welt schien sich um ihn zu drehen, und als Dean die Augen aufschlug, hatte er das Gefühl,

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