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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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insgeheim dafür, dass sie gezögert hatte.
    Die Gelegenheit, seinen Sohn zu retten, war ihm durch die Finger geglitten.
    Aber nur fürs Erste.
    Beim nächsten Mal würde er treffen.

17
    Collin bedeutete dem Wachmann, sich auf einen Stuhl in der Nähe des Feuers zu setzen. Der Mann war halb tot, so wie er aussah, er war blass und zitterte und war unglaublich schmutzig. »Setzt Euch, Sir Dennis, und erzählt mir von meinem Bruder«, forderte ihn Collin auf, als Miranda, verflixt, die Kühnheit besaß, die große Halle zu betreten.
    »Hat es Nachrichten von Devlynn gegeben?«, fragte sie und rang nervös die Hände. »Und Yale? Was ist mit dem Jungen?«
    »Von dem Jungen weiß ich nichts.« Dennis' dunkle Augen lagen tief in ihren Höhlen. »Aber Lord Devlynn reitet mit Sir Lloyd, Sir Rearden und noch einigen anderen. An der Kreuzung gleich nördlich der alten Mühle haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt und haben uns auf die Jagd nach den Banditen begeben.«
    Collin lehnte sich in seinem Sessel zurück, er legte ein Bein auf einen Hocker und seine Stirn in Falten, während Dennis erklärte, was in den folgenden Tagen geschehen war. Miranda lauschte gespannt, schnippte währenddessen zusätzlich mit den Fingern und befahl einem der Pagen, Essen und Wein aus der Küche zu bringen. Während Dennis Devlynns Strategie erklärte, stellte der Page einen Krug Wein und drei Becher auf den Tisch und eine Dienerin ein Tablett mit Käse, geräuchertem Fleisch und Brot.
    »Weiß Devlynn denn nicht, dass es besser ist, die Armee zusammenzuhalten? Ihre Kraft liegt in ihrer Anzahl.« Collin goss Wein in die drei Becher und reichte jedem einen davon und nahm einen großen Schluck. »Unser Bruder mag ja ein Krieger sein, aye«, schnaufte er dann, »dafür gibt es genügend Beweise durch die Schlachten, die er gewonnen hat, aber er ist kein General.«
    »Lass doch Sir Dennis ausreden«, fuhr Miranda ihn an. Sie saß auf der Bank und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab, während sie begierig jedem Wort lauschte, das Sir Dennis von sich gab. Sie wünschte sich sehnlichst, mit ihrem Bruder durch die dunklen Wälder und über die steilen Klippen zu reiten, um den Feind zu stellen. Collin vermutete sowieso, dass seine Schwester lieber als Mann auf die Welt gekommen wäre. Oh, sie war wirklich eine gute Frau, nahm er zumindest an. Selbst wenn sie dem alten Brummbär von einem Ehemann nicht treu ergeben war, so war sie doch ihrem Kind eine gute Mutter. Und wann immer es Gerüchte über eine Schlacht gab, begannen Mirandas Augen zu leuchten. Sie stellte dann verwickelte
    Fragen und verlangte Einzelheiten zu erfahren, die die meisten Frauen ihres Standes entweder langweilig oder abstoßend fanden. Aber nicht Miranda. Oft fragte sich Collin, ob seine Schwester wohl lieber die Kleidung eines Kriegers tragen und selbst in die Schlacht reiten würde.
    »... als also Lady Apryll von Serennog erneut in die Falle gegangen ist, war der Lord erst schrecklich wütend. Er hat mich geschickt, um Euch zu warnen, dass es Verräter innerhalb der Mauern von Black Thorn gibt. Jemand hat dem Feind bei seinem Eindringen in das Schloss geholfen, und jemand hat sie aus der Zelle befreit.« Dennis betrachtete das Tablett mit dem Fleisch und dem Käse und eifrig schob Miranda es näher zu ihm. »Esst, bitte.« Dennis nahm ein Stück von dem Brot und schnitt sich eine dicke Scheibe Käse ab.
    Collin musterte ihn nachdenklich. »Der oder die Verräter müssten doch zu finden sein.«
    »Lord Devlynn wird Lady Apryll zum Reden zwingen«, erklärte Dennis, während er hungrig kaute.
    »Aber wie?«, bohrte Miranda nach.
    »Das weiß ich nicht, aber er hat mir gesagt, dass er sie selbst befragen würde, dass er herausfinden würde, wer ihn betrogen hat. Wenn er zurückkehrt, wird sein Urteilsspruch schnell sein.«
    »Und tödlich«, murmelte Collin, während er in seinen Becher blickte. Bildete er sich das nur ein, oder hatte er wirklich ein leises Husten hinter einem der Vorhänge gehört? Er warf einen prüfenden Blick hinter sich, doch konnte er keine Bewegung erkennen, kein Anzeichen dafür, dass jemand im Schatten lauschte, und dennoch richteten sich die Härchen in seinem Nacken auf.
    »Was ist mit den anderen - mit Rudyard und Spencer?«, fragte Miranda und versuchte, ihre Stimme unbeteiligt klingen zu lassen. Collin nahm allerdings an, dass sie wesentlich interessierter war, als sie tat. Er hatte sie in Begleitung von Spencer gesehen, bei dem sie sich von

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