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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Lady zu verschnüren.
    »Jawohl. Beeil dich!« Wieder glaubte er, das gedämpfte Geräusch von Hufen auf dem Waldboden gehört zu haben. Sein Leithund hatte ebenfalls Witterung aufgenommen. Er hielt die Nase in den Wind nach Süden und knurrte leise, das Fell hinter den Ohren sträubte sich.
    Der Junge tat, wie ihm befohlen. Apryll drehte ihren hübschen Hals so, dass sie Devlynn mit einem Blick erfreuen konnte, der jeden normalen Mann in Staub hätte zerfallen lassen.
    »Gut, du passt jetzt auf sie auf - hier.« Devlynn reichte seinem Sohn sein Schwert. »Wenn sie sich auch nur ein klitzekleines Stückchen von der Stelle rührt, dann rufst du mich.« Er hielt ihrem hasserfüllten Blick stand. »Bewegt Euch nicht«, ermahnte er sie, bevor er erneut in dem Gasthof verschwand.
    Ihr Herz raste. Hatte er die Absicht, sein Wort zu brechen und ihren Bruder umzubringen? Ganz gleich, welche Verbrechen Payton auch begangen hatte, Apryll konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Payton im Schlaf ermordet werden sollte. Obwohl Devlynn sein Schwert dem Jungen gegeben hatte, brauchte er nur ein Messer zu benutzen, das er irgendwo an seinem Körper verborgen hatte, oder sogar Paytons eigene Waffe. Sie machte einen Schritt, um ihm zu folgen, doch Yale verstellte ihr den Weg.
    »Macht nicht, dass ich ihn rufen muss«, warnte der Junge sie. »Das wäre ein Fehler.«
    »Nicht mein erster«, seufzte sie und ignorierte das Schwert in seiner Hand.
    »Vater!«, rief der Junge, als sie in das alte Gebäude eilte und Devlynn mit Paytons Schwert fand, das er ihrem Bruder an den Hals hielt. »Wacht auf«, knurrte er.
    Payton, der auf dem Rücken vor dem Feuer lag, stöhnte im Schlaf.
    Devlynn stieß ihn mit dem Fuß an. »Steht auf, Köter!«
    »Das kann er nicht!« Apryll war durch das Zimmer gelaufen und kniete an der Seite ihres Bruders. »Ich habe ihm ein Schlafmittel in seinen Wein gegossen, das gleiche Mittel, das er Yale gegeben hat in der Nacht, in der er entführt wurde.«
    »Warum?«
    »Weil ich versuchen wollte, den Jungen zu Euch zurückzubringen. Ohne dass es noch mehr Blutvergießen gibt.«
    Yale erschien an der Tür. »Es kommen Reiter.«
    »Verdammt!« Devlynn zog das Schwert zurück, doch Apryll warf sich über ihren Bruder.
    »Bringt ihn um und Ihr werdet niemals erfahren, wer in Eurem Schloss Euch betrogen hat.«
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. Er wandte sich von ihrem Bruder ab. »Beeil dich!«, befahl er Yale. »Lauf auf die andere Seite des Baches. Dort wartet ein Pferd!« Er packte Apryll grob und zerrte sie zur Tür.
    Männer auf galoppierenden Pferden waren durch die kahlen Äste der Bäume und den einsetzenden Nieselregen zu erkennen. Die harten, entschlossenen Gesichter waren nahe genug, so dass Devlynn den Anführer seiner Wache erkennen konnte. Rudyard folgte einem Mann, den Devlynn nicht kannte, einem großen Mann auf einem Rotfuchs.
    Verräter! Ein Mann, dem er seine Männer anvertraut hatte, um seine Familie zu beschützen. Ein Judas mit einem schwarzen Herzen. Und wohl nur einer von vielen.
    »Jetzt«, sagte er und zog Apryll zu den fertig gesattelten Pferden. Er zwang sie auf den Hengst, den sie gestohlen hatte, als er die Rufe über dem Donnern der Hufe hörte, die nun den ganzen Wald erfüllten.
    Mit den Zügeln von Aprylls Pferd in den Händen, sprang Devlynn auf den Rücken des Grauen. Phantom stieg hoch und galoppierte los. Der Hund folgte ihnen. Eisiges Wasser spritzte auf, als das Pferd den Bach durchquerte. Devlynn blickte kurz über seine Schulter und sah, wie Apryll die gefesselten Hände um den Knauf ihres Sattels klammerte. Mit hoch erhobener Nase folgte das Pferd eifrig dem Grauen.
    Wütende goldene Augen begegneten einen Herzschlag lang seinem Blick. Devlynn trieb sein Pferd an. Wenn die Lady von Serennog dumm genug war, sich in das eisige Wasser fallen zu lassen oder auf die harten Steine, dann konnte er das auch nicht ändern.
    Phantom kletterte an dem steilen Ufer empor und Devlynns Arm fühlte sich an, als würde er ihm ausgerissen, weil Aprylls Pferd scheute. Er riss hart an den Zügeln und das Pferd sprang laut wiehernd das Ufer hoch, Lehm spritzte von seinen Hufen auf. Der Hund hatte sie eingeholt und schoss zwischen den dunklen Bäumen entlang. Vögel kreischten und flogen auf, Regen ergoss sich aus dem grauen Himmel, und hinter sich hörte er Rufe.
    Zweifellos waren sie entdeckt worden.
    Er drängte Phantom zu einem noch schnelleren Tempo und entdeckte Yale auf dem schwarzen Hengst.

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