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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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den Armen haltet, Sir. Ich könnte den Gedanken, daß ihr etwas Schlimmes zustoßen könnte, nicht ertragen.«
    »Sie ist kein Kind«, widersprach er.
    Nora lächelte. »Nein, aber ich betrachte sie noch als Kind«, sagte sie. »Sara ist so unschuldig und voller Vertrauen. Sie gerät ganz nach ihrer Mutter.«
    »Ihr seid keine Winchester, oder?«
    Nora lächelte erfreut, weil er mit ihr sprach. »Nein«, sagte sie. »Ich bin Saras Tante mütterlicherseits. Mein Mädchenname ist Turner.« Sie warf wieder einen Blick auf Sara. »Ich glaube, daß sie in ihrem ganzen Leben noch nicht ohnmächtig war. Die letzten zwei Wochen müssen sie arg mitgenommen haben. Sie hat dunkle Schatten unter den Augen, offensichtlich hatte sie nicht genügend Schlaf. Die Sorge um mich, wißt Ihr«, setzte sie mit einem leisen Stöhnen hinzu. »Trotzdem, sie muß etwas Schreckliches gesehen haben, daß sie das Bewußtsein verloren hat. Was glaubt ihr …?«
    Sie brach ab, als sie sein Lächeln sah. Dieser Mann war wirklich äußerst seltsam, er schien über die verrücktesten Dinge lachen zu können. »Sie hat mich gesehen«, erklärte er schließlich.
    Sara bewegte sich. Sie fühlte sich benommen und durcheinander, aber wundervoll warm. Sie rieb ihre Nase an der warmen Haut, sog den sauberen männlichen Duft ein und seufzte zufrieden.
    »Ich glaube, sie kommt zu sich«, flüsterte Nora. »Gott sei Dank.«
    Sara richtete den Blick auf ihre Tante. »Zu sich kommen?« fragte sie und gähnte wenig damenhaft.
    »Du warst ohnmächtig, Liebes.«
    »Das kann nicht sein«, hauchte Sara entsetzt. »Ich bin noch nie in Ohnmacht gefallen. Ich …« Sie hielt in ihrer Erklärung inne, als sie gewahr wurde, daß sie auf jemandes Schoß saß. Nicht auf irgendeinem Schoß – auf seinem Schoß. Plötzlich kam die Erinnerung zurück.
    Nora tätschelte ihre Hand. »Es ist schon in Ordnung, Sara. Dieser nette Gentleman hat dich vor Schaden bewahrt.«
    »Ist das der Mann mit der Peitsche?« raunte sie und betete gleichzeitig, daß sie sich irrte.
    Nora nickte. »Ja, Liebes, es ist der mit der Peitsche. Du mußt ihm danken, Sara, aber falle, um Himmels willen, nicht wieder in Ohnmacht. Ich habe mein Riechsalz nicht bei mir.«
    Sara neigte den Kopf. »Ich werde nicht ohnmächtig«, versprach sie. Um nicht Gefahr zu laufen, dieses Versprechen zu brechen, nahm sie sich vor, ihn lieber nicht anzusehen. Sie versuchte vorsichtig von seinem Schoß zu rutschen, aber in dem Moment, in dem sie sich auch nur einen Zentimeter bewegte, festigte sich der Griff um ihre Taille.
    Sie beugte sich ein wenig vor und flüsterte Nora ins Ohr: »Wer ist er?«
    Nora hob die Schultern. »Er hat es mir nicht gesagt. Vielleicht verrät er uns seinen Namen, wenn du dich bei ihm bedankst.«
    Sara war sich bewußt, wie unhöflich es war, sich über den Mann zu unterhalten, als ob er gar nicht anwesend wäre. Sie raffte ihren ganzen Mut zusammen und drehte langsam den Kopf, um ihm ins Gesicht zu schauen. Vorsichtshalber richtete sie ihren Blick aufsein Kinn, als sie sagte: »Danke, Sir, daß Ihr mich in der Taverne vor den Schurken beschützt habt. Ich stehe für immer in Eurer Schuld.«
    Er legte den Daumen unter ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Sein Blick war unergründlich. »Du schuldest mir mehr als Dank, Sara.«
    Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. »Ihr wißt, wer ich bin?«
    »Ich habe es ihm gesagt, Liebes«, schaltete sich Nora ein.
    »Ich habe kein Geld mehr«, gestand Sara. »Ich habe alles, was ich noch hatte, für die Schiffspassage ausgegeben. Bringt Ihr uns zum Hafen?«
    Er nickte.
    »Ich habe eine goldene Kette, Sir. Würdet Ihr die als Bezahlung akzeptieren?«
    »Nein.«
    Die barsche Antwort irritierte sie, und sie warf ihm einen mißbilligenden Blick zu. »Aber ich habe sonst nichts, was ich Euch anbieten könnte.«
    Die Kutsche hielt, und Nathan öffnete die Tür. Er bewegte sich unglaublich schnell für seine Größe. Er sprang aus der Droschke und half Nora auszusteigen, bevor Sara noch ihr Kleid glattziehen konnte. Er hatte sie geradezu auf den Sitz geschleudert, als die Kutsche zum Stillstand gekommen war.
    Plötzlich schlangen sich seine Arme um ihre Taille, und Sara hatte kaum Zeit, ihr Retikül und die Handschuhe an sich zu nehmen, bevor er sie wie einen Mehlsack aus dem Gefährt zerrte. Er wagte es sogar, den Arm um ihre Schultern zu legen und sie an seine Seite zu ziehen.
    Sara war empört, daß er sich solche Freiheiten herausnahm und

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