Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
durchschneiden.«
    Nora strahlte ihn an. Sie schätzte, daß er etwa im gleichen Alter wie sie selbst war, und er schien ein netter Mann zu sein. Seit Jahren hatte sie nichts mehr in Verlegenheit gebracht, aber jetzt spürte sie, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg, und sie war sicher, daß sie feuerrot wurde. »Danke, Sir«, stammelte sie und nestelte an ihrem Haarknoten herum. »Euer Angebot ist sehr freundlich.«
    Sara war verblüfft über das Betragen ihrer Tante. Warum nur klimperte sie derart mit den Wimpern, als wäre sie ein junges Mädchen, das auf seinem ersten Ball mit einem Mann flirtet? Sie sah dem ungleichen Paar nach, bis es außer Sicht war, und merkte erst dann, daß sie plötzlich mit ihrem Beschützer allein war.
    »Wird meiner Tante auch nichts geschehen?« wollte sie wissen.
    Er brummte.
    »Heißt dieses Brummen ja oder nein?« fragte sie.
    »Ja.« Er stöhnte, als sie ihm einen Rippenstoß versetzte.
    »Bitte, laßt mich los.«
    Er kam ihrer Bitte sofort nach, und Sara war so überrascht, daß sie fast das Gleichgewicht verlor. Vielleicht, schoß es ihr plötzlich durch den Kopf, konnte sie mehr bei ihm erreichen, wenn sie sich seinen Anordnungen fügte. Es war sicherlich einen Versuch wert.
    »Bin ich bei Euch in Sicherheit?« flötete sie einschmeichelnd.
    Saras Versuch, freundlich zu ihm zu sein, erzielte nicht die gewünschte Wirkung – im Gegenteil, er schien nur noch grimmiger zu werden. »Ja, Sara, solange ich in deiner Nähe bin, wird dir nichts passieren«, entgegnete er mürrisch.
    »Aber ich möchte nicht in Eurer Nähe in Sicherheit sein«, kreischte sie und merkte im selben Augenblick, in dem sie die Worte ausgesprochen hatte, wie töricht diese Aussage war. Hastig versuchte sie ihm genauer zu erklären, was sie meinte. »Natürlich möchte ich immer in Sicherheit sein – das möchte wohl jeder, sogar ein Verbrecher …« Sie hielt inne, als er sie angrinste. »Ich möchte nur ohne Euch in Sicherheit sein«, gestand sie matt. »Ihr wollt doch nicht mit Nora und mir auf dieses Schiff gehen, oder? … Weshalb starrt Ihr mich so an?«
    Er beantwortete ihre erste Frage und ignorierte die zweite. »Doch, ich werde mit dir segeln.«
    »Aber warum nur?«
    »Weil ich es möchte«, erwiderte er gedehnt. Er beschloß, sie noch ein wenig im Ungewissen zu lassen und ihr erst später zu erklären, wer er war.
    Sara wurde puterrot, und Nathan fragte sich, ob sie verlegen oder zornig war.
    Seine Braut hatte immer noch die vorwitzigen Sommersprossen auf der Nase, und er fand sie entzückend. Sie erinnerten ihn an die kleine Göre, die er in seinen Armen gehalten hatte. Jetzt war sie kein kleines Mädchen mehr, aber sie war immer noch so ungestüm.
    Sie klopfte mit einem Finger gegen seine Brust, um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. »Ich bitte um Vergebung, Sir, aber Ihr könnt Nora und mich nicht begleiten«, stellte sie fest. »Das wäre für Euch viel zu gefährlich. Ihr werdet bestimmt ein anderes Schiff finden.«
    Diese seltsame Eröffnung erstaunte ihn. »Oh? Und warum wäre es zu gefährlich für mich?«
    »Mein Ehemann würde es bestimmt nicht sehr schätzen, wenn ich in Begleitung eines Mannes reise. Habt Ihr schon von dem Marquis of St. James gehört? Oh, natürlich, alle Welt kennt ihn. Er ist mein Mann, und er würde Euch zur Hölle schicken, Wikinger … Warum lacht Ihr?«
    »Warum nennst du mich Wikinger?«
    »Weil Ihr so ausseht.«
    »Soll ich dich Furie nennen?«
    »Warum?«
    »Weil du dich wie eine aufführst.«
    Sara hätte am liebsten vor Verzweiflung geschrien. »Wer seid Ihr überhaupt, und was wollt Ihr von mir?«
    »Du schuldest mit etwas, Sara.«
    »Großer Gott, wollt Ihr eine Gegenleistung für Eure Hilfe?«
    Sein langsames Nicken brachte sie in Rage. Er schien sich prächtig zu amüsieren. In dieser Sekunde wurde Sara klar, daß dieser Mann nicht bei Verstand war. Er war ein Verrückter, und je früher sie von diesem Barbaren wegkam, desto besser. Aber um das zu erreichen, mußte sie so tun, als würde sie sich in ihr Schicksal fügen.
    »Es ist wahr«, stimmte sie ihm zu. »Ich schulde Euch etwas. Also laßt mich bitte Eure Forderungen wissen, dann werde ich mich bemühen, meine Schuld zu begleichen.«
    Er trat einen Schritt vor, um sie auffangen zu können, falls seine Antwort ihr das Bewußtsein rauben sollte. »Mein Name ist Nathan, Sara.«
    »Und?« fragte sie erstaunt.
    Offenbar war sie schwer von Begriff. Er seufzte müde und sagte: »Und, Lady

Weitere Kostenlose Bücher