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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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das große Bett fiel, quälte sie Nathans unverschämte Ankündigung von neuem.
    Sie konnte es sich nicht leisten, auch nur eine Minute zu verlieren. Sie schloß und verriegelte die Tür, dann schob sie unter größten Anstrengungen ihren schweren Schrankkoffer davor. Sie nahm sich vor, die Barriere mit dem Tisch zu verstärken, aber er ließ sich nicht von der Stelle bewegen, wie sehr sie auch daran zerrte und schob. Nach einer Weile fiel ihr auf, daß er am Boden festgeschraubt war. Sie wandte sich dem Schreibtisch zu, aber auch er war an den Bohlen befestigt. Glücklicherweise waren wenigstens die Sessel lose, so daß Sara sie vor den Schrankkoffer zerren konnte. Sie verschwendete wertvolle Zeit damit, eines der schweren Möbelstücke hochzuhieven und auf dem Koffer zu plazieren. Dann trat sie einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten und rieb sich die Kehrseite, um den stechenden Schmerz zu vertreiben. Sie wußte, daß ihr Problem durch die Blockade nicht auf Dauer gelöst war, aber sie war zufrieden mit sich. Dieses Hochgefühl hielt jedoch nicht lange an. Nach kürzester Zeit wurde sie sich klar, daß sie sich ausgesprochen kindisch benahm, aber, dachte sie, Nathan verhielt sich auch nicht viel vernünftiger. Wenn er für logische Argumente nicht zugänglich war, warum sollte sie sich dann überhaupt noch Mühe geben? Wenn der Wikinger eine Nacht Zeit hatte, um über alles nachzudenken, könnte er vielleicht wieder zu Verstand kommen und einsehen, wie wichtig ihr Anliegen für sie war. Und falls dieser starrköpfige Maulesel seine Meinung nicht änderte, würde sie eben in der Kajüte bleiben, und wenn sie dabei verhungerte.
    »Ich hatte gleich den Verdacht, daß es besser ist, den anderen Weg zu benützen.«
    Sara wirbelte herum und stand Nathan, der am Schreibtisch lehnte und sie angrinste, gegenüber.
    Er kam ihrer Frage zuvor und deutete auf die Falltür in der Decke. »Dieser Weg ist bedeutend kürzer, wenn man von Deck kommt«, erklärte er in einem leisen Flüstern.
    Sara sank gegen den Schrankkoffer und starrte Nathan unverwandt an. Großer Gott, was hatte er jetzt vor?
    Seine Braut schien die Sprache verloren zu haben, und Nathan beschloß, ihr ein wenig Zeit zu geben, bevor er sie erneut in Bedrängnis brachte. Sie war aschfahl geworden, und es stand zu befürchten, daß diesmal eine Ohnmacht unvermeidlich war.
    »Wie ich sehe, hast du den Raum anders eingerichtet«, stellte Nathan mit so freundlicher Stimme fest, daß sie am liebsten geschrien hätte.
    »Ja«, brachte sie mühsam hervor. »Es gefällt mir so besser.«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber es ist ziemlich unpraktisch.«
    »Unpraktisch?«
    »Vielleicht hast du es ja noch nicht bemerkt, aber der große Koffer steht direkt vor der Tür, und der Sessel wirkt ein wenig deplaziert, oder glaubst du, daß einer von uns gern dort oben sitzen würde?«
    Das war doch wirklich zu lächerlich; sie beide wußten haargenau, warum sie die Tür verstellt hatte, aber um ihren Stolz zu retten, spielte Sara mit.
    »Ja, tatsächlich, du hast recht«, rief sie. »Die Möbel blockieren die Tür, das fällt mir jetzt erst auf. Danke, daß du mich darauf aufmerksam machst.« Sie holte nicht einmal Luft, bevor sie fragte: »Warum ist dieser Tisch am Boden befestigt?«
    »Du hast versucht, diesen Tisch zu verrutschen?«
    Sie beachtete seine Belustigung gar nicht. »Ich hatte den Eindruck, daß er sich vor dem Koffer besonders hübsch ausnehmen würde … und der Schreibtisch auch. Aber ich konnte beide nicht von der Stelle bewegen.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu, und sie wich im selben Augenblick zur Seite. »Die Möbel sind am Boden befestigt, damit sie bei hohem Seegang nicht hin und her rutschen.«
    Sara fühlte sich wie versteinert, als sie ihn ansah. Sein langes Haar fiel auf seine breiten Schultern, und seine kraftvollen Bewegungen, bei denen man das Spiel seiner Muskeln beobachten konnte, glichen denen eines Panthers. Am liebsten wäre sie davongerannt, als sie daran dachte, was er ihr vor kurzem angedroht hatte. Der Kuß hatte ihr gefallen, ja … aber das war auch schon alles, was sie zulassen konnte.
    Ein Blick in sein Gesicht genügte ihr, um zu erkennen, daß er sich damit nicht mehr zufriedengeben würde. Seine plötzlichen Attacken brachten sie noch um den Verstand, und sie versuchte wenigstens, ihn mit einem strengen Blick zurückzuhalten.
    Er lächelte sie an.
    Sara machte einen großen Bogen um Nathan und bezog am Kopfende des Bettes

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