Geliebte Teufelin
auch bei Aids der Fall. Als wir erkannt haben, was für ein toller Wirkstoff es ist, haben wir ein bisschen na chgeholfen. Das ist alles, aber wie gesagt, mit der Entwicklung habe n wir nichts zu tun, jedenfalls soweit ich weiß. Ich weiß natürlich nicht über alle Dinge Bescheid.“
„Verstehe, da es keine Pest-Toten mehr gibt, war Aids als moderne Seuche natürlich ideal. Vor allem, weil es immer noch keine richtigen Heilmittel dagegen gibt.“
„Na ja, äh… weißt du, es gab schon vor ungefähr zwei Jahren einen Forscher, der ein sehr gutes Gegenmittel entwickelt hat.“
„Und…? Da es bisher noch nicht auf dem Markt ist, habt ihr ihn bestimmt davon überzeugt, dass es besser ist, seine Erfindung noch geheim zu halten.“
„Cornelius, ich ernenne dich zum Ehrenteufel, genauso war es.“
„Na Klasse, Tausende, was sag ich, wahrscheinlich Millionen könnten geheilt we r den, wenn man nur wollte. Ist das eigentlich mit Oben (Cornelius zeigte mit ausg e strecktem Zeigefinger Richtung Him mel) abgesprochen?“
„Ich glaube eher nicht, so etwas interessiert den Herrn da oben nicht besonders.“
Luzia wollte schon weitergehen, aber Cornelius hielt sie abermals fest.
„Ich habe da noch so eine Idee, da du gerade gesagt hast, so etwas interessiert den Herrn da oben nicht besonders. Wie war das denn mit der Zerstörung von Sodom und Gomorrha und mit der großen Sintflut? Laut Bibel hat sich doch Gott selbst d a rum gekümmert und nicht der Teufel.“
„Erstens steht nicht alles in der Bibel und zweitens waren das Einschläge großer M e teoriten, die die gleiche Wirkung wie Atombomben hatten. Bei Sodom und Gomor r ha entsprach es ungefähr einer Hiroshima-Bombe und bei der großen Flut war die Erschütterung so gewaltig, dass die halbe Erdkugel von einer Riesen-Flutwelle übe r schwemmt wurde. Aber das haben Forscher ja schon längst vermutet.“
„Bleibt nur noch die Frage zu klären, ob die Meteoriten von alleine oder durch eine göttlicher Fügung auf die Erde geflogen sind.“
„Ach, Cornelius, in dieser Welt passiert nichts zufällig. Wer die ganze Welt erscha f fen kann, der kann doch wohl auch zwei läppische Meteoriten umlenken.“
„Da wirst du wohl Recht haben, meine liebe Luzia.“
Damit w ar das Gespräch vorerst beendet, jedenfalls fast, denn Cornelius hatte noch eine allerletzte Frage: „Apropos Hiroshima-Bombe , hattet ihr da auch nicht die Fi n ger im Spiel?“
Luzia schüttelte den Kopf. „Ich glaube eher nein. Für die Amerikaner war es doch eine willkommene Gelegenheit, eine solche Bombe mal im Ernstfall auszuprobieren. Zum Glück für die Menschen war die Wirkung der beiden Bomben auf Hiroshima und Nagasaki so verheerend, dass danach nie wieder eine gezündet wurde.“
„Nur nicht zum Glück für die Menschen, die dort gewohnt haben. Ich habe Fotos und Filme von verbrannten und verletzten Menschen in den beiden Städten ges e hen… grauenvoll, absolut grauenvoll.“
Den Rest des Weges gingen sie schweigend und Händchen haltend.
Cornelius hatte das Gefühl, in einer Stunde Spaziergang mit Luzia mehr über die Welt gelernt zu haben, als in seiner ganzen Schulzeit. Überhaupt bewunderte er L u zia immer mehr. Sie war intelligent, gebildet, hatte Humor und den geilsten Arsch, den ich jemals gesehen habe. Manchmal erschrak Cornelius über sich selbst und seine pr i mitiven Gelüste. Gerade noch hatte er sich mit ihr über Tod, Krankheiten und Kriege mit Millionen von Opfern unterhalten und dann konnte er sich von einer Minute auf die andere am Anblick ihres Hinterns aufgeilen.
Sind alle Männer so, oder muss ich vielleicht mal zu einer Therapie für Sex-Süchtige? Schlagartig fiel ihm ein, dass Luzia ja Gedanken lesen konnte.
Hoffentlich fasst sie das als Kompliment auf.
Die letzten Meter zum Haus ließ Luzia seine Hand los, ging ein paar Meter voraus und wackelte aufreizend mit dem Po.
Zu Hause angekommen ging Luzia sofort in die Küche und studierte die restlichen Essensvorräte.
„Cornelius, es gibt drei Möglichkeiten für unser Mittagessen.
Erstens: Wir fahren ins Dorf und kaufen ein, wir brauchen ja auch noch Essen für die nächsten Tage, wir bleiben doch hoffentlich noch ein wenig?
Zweitens: Wir essen im Dorf, die Auswahl ist aber nicht gerade sehr berauschend: Ich habe heute Morgen eine ziemlich schäbig aussehende Pommes-Bude gesehen und auf der Speisekarte vom Dorfkrug stehen zwölf verschiedene Schnitzelgerichte und den Rest kannst du sowieso
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