Geliebte Teufelin
zurück, verschränkte die Hände über dem Bauch und freute sich seines Lebens. Er hatte einen tollen Beruf, stand ganz oben in der Bestsellerliste, hatte eine wunderschöne Freundin und gerade den Teufel höchstpersönlich kennen gelernt. Alles war super, er konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Dann hörte er Luzias Stimme: „Ich glaube, der Schnaps war etwas zu stark für ihn. Cornelius, geht‘s dir gut?“
„Alles super, super, kann ich noch so einen haben?“
„Lieber nicht, Cornelius, ein zweiter würde dich wahrscheinlich umbringen und dann wäre meine kleine Luzia totunglücklich. Du schläfst am besten deinen Rausch aus und wir unterhalten uns morgen weiter. Wir haben eine Menge zu besprechen.“ Luzifer klopfte Cornelius auf die Schulter, umarmte seine Tochter und verschwand.
Cornelius sah sich um. Er hatte ihn gar nicht gehen sehen, auf einmal war er weg, wie in Luft aufgelöst.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, wusste er mal wieder nicht, wie und wann er ins Bett gekommen war. Diesmal war aber etwas anders: Er war nicht alleine, so n dern neben ihm lag eine wunderschöne Frau, die friedlich schlummerte. Er tastete nach seiner Uhr, die neben dem Bett lag. Es war schon wieder fast genau 7 . 30 Uhr . Er musste an den Film „Und ewig grüßt das Murmeltier“ denken. Die Hauptperson, ein gewisser Phil Connors, steckte in einer Zeitschleife fest. Er wachte jeden Morgen um dieselbe Zeit an demselben Ort auf und erlebte jeden Tag genau die gleichen Dinge wie am Tag zuvor. Bei Luzias Anblick dachte Cornelius, dass er sich nichts Ang e nehmeres vorstellen konnte, als täglich neben ihr aufzuwachen. Er schaute in ihr friedliches Gesicht und als hätte sie seinen Blick gespürt, schlug sie die Augen auf. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Lächeln und sie schloss die Augen wieder. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie wieder mit den Augen blinzelte und sie diesmal geöffnet ließ. Sie reckte und streckte sich genüsslich und schmiegte sich dann an Cornelius. Sie verbrachten noch eine Stunde kuschelnd und schmusend im Bett, ohne ein Wort zu reden. Es war auch nicht nötig, zwischen ihnen herrschte vö l lige Harmonie. Ein paar Mal hatte Cornelius sogar das Gefühl, ihre Gedanken lesen zu können. Jedes Mal, wenn er sie etwas fragen wollte, hatte er kurz darauf schon das Gefühl, die Antwort zu kennen.
Cornelius ging als erster ins Bad, Luzia hatte ihm den Vortritt gelassen, weil sie keine Lust hatte, aufzustehen. Nachdem er sich angezogen hatte, zog er ihr die Bettdecke weg und versuchte, sie an den Armen hochzuziehen. Sie schien sich nicht nur ve r wandeln, sondern auch ihr Gewicht verändern zu können. Er konnte sie keinen Mi l limeter hochheben, so schwer machte sie sich. Sie murmelte etwas, das ungefähr wie „Lass mi… schlaaf… bin no soo müüde“ klang. Er gab es auf, ließ sie liegen und ging nach unten.
Auf der Treppe hörte er klappernde Geräusche, die aus der Küche zu kommen schienen. Es roch auch verdächtig nach… er schnüffelte wie ein Hund und sog pr ü fend die Luft ein. Er konnte den Geruch nicht eindeutig identifizieren, obwohl er e i ne sehr empfindliche Nase hatte. Sein Vater hatte einmal im Scherz zu ihm gesagt: „Wenn du keine Lust haben solltest, zu studieren, könntest du später dein Geld auch als menschliches Trüffelschwein verdienen.“
Als er im Wohnzimmer angekommen war, entdeckte er die Urs ache der Gerüche: Der Tisch war wieder einmal gedeckt. Dieses Mal war aber ein Riese n-Frühstücksbuffet darauf ausgebreit et. Cornelius trat näher und traute seinen Augen kaum. Es sah aus wie im Drei-Sterne-Luxus-Restaurant. Neben den üblichen Zut a ten, die es in jedem guten Hotel zum Frühstück gab, waren auch alle möglichen Me e resfrüchte, verschiedenste Fleischsorten, exotische Früchte, die er noch nie gesehen hatte, Süßspeisen, Kuchen und…
Cornelius wurde durch ein freundliches „Guten Morgen, haben der Herr gut g e schlafen?“ bei seinen Betrachtungen gestört. Die Worte kamen aus dem Mund eines Mannes in Koch-Kleidung, der in der Küchentür erschienen war. Cornelius empfand es inzwischen schon fast als normal, ständig wildfremde Menschen in seinem Haus anzutreffen. Er grüßte deshalb ebenso freundlich zurück und wollte sich gerade nach dem Auftraggeber dieser Frühstücks-Orgie erkundigen, als er aus dem Hintergrund eine andere Stimme hörte.
„Guten Morgen lieber Cornelius, gut geschlafen? Wo steckt denn Luzia, liegt sie e t
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