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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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langen Gang führte. Zahlreiche Türen gingen zu beiden Seiten davon ab. Satan öffnete die dritte Tür links und spielte den Gentleman: „Bitte sehr, treten sie ein we r te Dame und staunen sie.“
    Die wahre Größe des Raumes ließ sich nur erahnen, da er vollständig mit Akte n schränken und Regalen vollgestellt war. Es sah aus wie das Archiv einer großen B e hörde oder eines Museums.
    Luzia fiel etwas ein: „Irgendwie sieht es hier aus wie im Stasi-Archiv, ich habe davon mal Bilder gesehen.“
    „Da hast du gar nicht mal so unrecht, aber aus einem anderen Grund. Nach dem E n de der DDR waren Tausende von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern ihre Jobs los. Viele von ihnen bekamen schwere Depressionen, weil sie keine sinnvolle Beschäftigung mehr hatten. In dieser Zeit konnte ich viele neue Mitarbeiter gewinnen.“
    Während dessen hatte er mehrere Reihen Regale und Schränke abgesucht, bis er schließlich vor einem Schrank mit vielen kleinen Schubläden stehenblieb und nach kurzem Zögern ein Fach öffnete.
    „So, da haben wir’s. Mit einem Computer wäre es wahrscheinlich schneller gega n gen, aber ich hasse diesen neumodischen Kram.“
    Er zog  eine Aktenmappe heraus, öffnete sie, kramte in einem Stapel Papiere und zog schließlich ein Blatt heraus.
    „So, dann wollen wir doch mal sehen, was haben wie denn hier.
    U ngeklärte Todesfälle mit Beteiligung von Luzia (bürgerlicher Name Winter).
    2010:
    3 M itglieder einer Jugendbande, die in Folge starker äußerer und innerer Verletzu n gen, vermutlich durch Schlageinwirkung mit stumpfen Gegenständen, verstorben sind.
    2 Mitglieder einer Rockerbande, Todesursache siehe oben .
    Heilpraktiker Sven Möller, tödliche Verletzungen durch eigenes F otostativ.
    2007:
    Streifenpolizist Werner Suttmeier, erschossen mit seiner eigenen Dienstwaffe.“
     
    „Der Typ war ein perverses Schwein“, protestierte Luzia.
    „Er hat mich auf einer einsamen Landstraße angehalten, weil ich angeblich zu schnell gefahren bin, dabei gab es weit und breit keine Schilder.“
    „Ja und, musstest du ihn deswegen gleich erschießen?“
    „Er hat mir gesagt, ich sei so schnell gefahren, dass ich mit einem halben Jahr Führe r scheinentzug rechnen müsste, was glatt gelogen war.
    Und dann hat er mir einen Deal angeboten: Ich hätte so einen schönen Mund, damit könnte ich doch bestimmt jeden Mann glücklich machen. Er hätte so einen Druck im Rohr, wenn ich ihn davon befreien würde, könnte er noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen. Ich sollte dann aussteigen und die Hände auf das Autodach legen, wie man das aus amerikanischen Kriminalfilmen kennt. Als ich ihn gefragt habe, was das denn sollte, meinte er, dass er mich nach Waffen untersuchen müsste. Der Typ war voll pervers, der wollte mich nur begrapschen, und als er dann noch meinte, ich hätte einen total geilen Arsch, den würde er auch mal gerne…“
    „Da hast du ihn mit seiner eigenen Waffe weggeblasen.“
    „Na ja, er wollte doch einen geblasen haben. Ich hab‘s halt falsch verstanden, manchmal bin ich eben ein kleines Dummerchen.“
    „Na gut, die Jahre davor lassen wir mal weg. Was war denn in China, fünf Tote i n nerhalb von drei Tag en, im Jahr 2004 in einer Stadt … verdammt, das kann doch kein Teufel aussprechen.“
    „Woher hast du bloß diese ganzen Informationen? Na egal, du hast bestimmt überall auf der Welt deine Spitzel. Also, was soll ich sagen, ich habe nur getan, was ich in der Schule im Religionsunterricht gelernt habe.“
    „Auf was für einer Schule warst du denn, ich dachte, du warst auf einer unserer e i genen Schulen.“
    „War ich auch, na ja, der Religionsunterricht ist dort ein wenig anders als in Me n schenschulen. Wir hatten unsere eigene Bibel, aber wir haben auch in der Bibel der Menschen gelesen. Unsere Lehrerin hat uns beigebracht, dass es einige Stellen darin gibt, die wir Teufel ernst nehmen sollten, auf jeden Fall ernster als es die Menschen tun. Es gibt da zum Beispiel eine Stelle, in der steht Auge um Auge, Zahn um Zahn . Sie hat uns erklärt, dass leider zu viele Menschen sich lieber an Jesus halten, der gesagt hat, man solle noch die andere Wange hinhalten, wenn man geschlagen wird.“
    „O . k . o . k . , und was hat das mit China zu tun?“
    „In China habe ich nur das getan, was mir meine Lehrerin beigebracht hat. Ich habe nur die Regeln etwas geändert in Haut für Haut. Guck nicht so ungeduldig, ich erzähl es dir ja schon. Ich war auf Einladung einer alten

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