Geliebte Teufelin
er neben Luzia stand, merkte er, dass er sich zu sehr vorbeugen musste, um ihr eine der Waffen an die Kehle halten zu können. Auch war er sich nicht ganz sicher, welches der beiden Schwerter er nehmen sollte. Schließlich hockte er sich n e ben sie, legte das Langschwert hinter sich auf den Boden und hielt ihr das kurze an die Kehle.
„Also, wie hättest du’s gerne, Luzia?“
„Ich fände es dramatischer, wenn du das längere nehmen würdest. Es sieht doch viel gefährlicher aus. Mit der anderen Hand schiebst du mir dann langsam den Rock hoch und fasst mir zwischen die Schenkel.“
„Na gut, bitte, wie du möchtest.“ Satan ließ der Gedanke an das bevorstehende Ve r gnügen so unvorsichtig werden, dass er das Kurzschwert vor sich ablegte und sich umdrehte, um das andere zu nehmen. Das war Luzias Chance, sie drückte sich blit z schnell vom Richtblock weg, griff das kleine Schwert und stieß es Satan in den N a cken. Ein gurgelnder Schrei drang aus seiner Kehle, er stützte sich mit einer Hand am Boden ab und griff sich mit der anderen in den Nacken. Luzias Stoß hatte die Wirbelsäule knapp verfehlt, sodass er sich noch bewegen konnte. Die Klinge steckte allerdings so tief in seinem Hals, dass er vergeblich daran zog. Inzwischen hatte L u zia sich das andere Schwert geschnappt und war aufgesprungen. Sie stand nun breitbeinig direkt vor ihm und hielt ihm die Spitze der Klinge unter das Kinn. Satan hob den Kopf, sein Gesicht war vor lauter Wut und Schmerz auf eine groteske Art und Weise verzerrt. Blut sprudelte aus seinem Mund und er konnte nicht mehr spr e chen
Luzia genoss den Triumpf und tippte mit dem Schwert an seinen Schritt.
„Na, wer fickt denn jetzt wen? Wie war das doch gleich, wenn ich dich töten will, muss ich dir den Kopf abschlagen?“
Sie nahm den Schwertgriff in beide Hände und holte zum tödlichen Schlag aus. Im letzten Moment zögerte sie jedoch und dachte an die möglichen Folgen. Sie war kurz davor, einen der mächtigsten Teufel zu töten. Dass sie es gewesen war, würde sich bestimmt nicht verheimlichen lassen. Die Folgen waren gar nicht abzusehen. Wah r scheinlich würde auch aller Beistand ihres Vaters sie nicht vor einer Bestrafung schützen.
Währen dessen ließ Satan die Hände auf den Boden sinken und versuchte vergeblich aufzustehen, ein Schwall dunklen Blutes schoss aus seiner Kehle und bespritzte Luzias Schuhe.
So eine Schweinerei, die Schuhe waren neu. Jetzt reicht es aber endgültig!
Wie von selbst sauste die Klinge durch die Luft und durchtrennte Satans Hals. Sein Kopf flog in einem hohen Bogen und landete direkt vor der Guillotine.
Wie passend, dachte Luzia. Sie holte mit dem rechten Bein aus, um dem Kopflosen noch einen Tritt zu verpassen, hielt dann aber im letzten Moment inne und schaute auf ihre Schuhe. Es waren echte Louboutins für 865 Euro, die sie nicht beschädigen wollte. Die Blutspritzer ärgerten sie gewaltig und bevor sie die Schuhe nicht gere i nigt hatte, war sie zu keiner anderen vernünftigen Handlung fähig. Ihr fiel die alte Regel ein, Blutflecken mit kaltem Wasser auszureiben und in hartnäckigen Fällen Salz darauf zu streuen. Da die Spritzer ja frisch waren, dürfte Wasser reichen. Bei dem Gedanken daran fiel ihr mit Schrecken Cornelius ein, der ja immer noch gefe s selt unter der Dusche lag. Aber wie sollte sie ihn befreien, sie musste einen Zugang zu dem Raum finden… andererseits… vielleicht hatte Satan ja gelogen und die Scheibe war gar nicht aus Panzerglas. Luzia schnappte sich wieder die Axt und lief in den Gang. Als sie noch drei Meter vom Ende entfernt war, hob sie die Waffe und schleuderte sie vor die Scheibe. Das Glas zerplatzte mit einem lauten Knall und L u zia sprang durch die Öffnung. Cornelius, der inzwischen etwas eingedöst war, bäumte sich auf und war zu Tode erschrocken. Er konnte kaum begreifen, was g e schah. Eben noch hatte Satan ihn gefoltert und er dachte, er müsse ertrinken… und nun stand plötzlich Luzia neben ihm und löste seine Fesseln.
Luzia, wo kommst du denn…? Er wollte etwas sagen, bekam aber nur ein heiseres „Hrr… krtzz“ heraus.
Bevor er noch weitere Laute von sich geben konnte, sagte Luzia: „Loß, zieh dein Hemd aus, es ist j a ganz durchnässt! “
Seine Arme und Hände waren durch die Fesselung und die Kälte ganz steif gewo r den, sodass er Mühe hatte, sich auszuziehen. Luzia half ihm, zog ihm das Hemd über den Kopf und wrang es kräftig aus. Statt es ihm aber wieder zu geben,
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