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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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Satans engsten Mitarbeitern aufgestiegen. Kurz und gut, gestern nachdem ihr weg ward, stand er plötzlich vor der Tür und wollte mich dringend sprechen. Er hatte brisante Informationen, die er sofort weitergeben wollte. Ich habe gerade mit ihm telefoniert. Er sollte inzwischen etwas für mich erledigen und kommt gleich zurück.“
    „Was hat er denn Sensationelles erzählt, dass du so aufgeregt bist?“ , wollte Luzia wissen.
    „Das ist eine längere Geschichte“, antwortete Luzifer mit ernstem Blick.
    „Vergiss alle Weltuntergangstheorien, die sich die Menschen in den letzten Jahrhu n derten ausgedacht haben. Satan hat dafür gesorgt, dass der Tag X kurz bevorsteht.“
    Luzia schaute ihren Vater ungläubig an.
    „Aber wie… ? “
    Luzifer unterbrach sie: „Wie, wirst du gleich erfahren. Andererseits eigentlich auch nicht, weil wir noch nicht genau wissen, wie er es machen will. Wir wissen nur, dass er so etwas vorhat.
    Also, die Geschichte fing folgendermaßen an: Als Satan von meinem Gespräch mit Gott gehört hatte, hat er heimlich ebenfalls um eine Unterredung gebeten. Er hat ihm erklärt, dass er keine Gedanken daran verschwenden solle, die Menschen wieder zum Glauben an überirdische Mächte zu bewegen. Stattdessen sollte er doch mal lieber darüber nachdenken, ob nicht eine radikale Lösung die einzig richtige sei.“
    „Und was soll das konkret heißen?“
    „Die totale oder fast totale Vernichtung der Menschheit und ein Neuanfang von Grund auf. Er bot sich an, nach geei gneten Möglichkeiten für diese ,Endlösung‘ zu suchen. Er rannte wohl mit diesen Vorschlägen offene Türen ein, denn schon bei u n serer Unterredung hatte Gott angedeutet, dass ihm die weltweiten Probleme der Menschen wie Überbevölkerun g, Umweltverschmutzung, Drogen usw. über den Kopf gewachsen sind. Am liebsten wollte er noch einmal ganz von vorne anfangen.“
    „Aber warum wollte er mich dann noch schwängern?“ , wandte Luzia ein.
    „Er wollte wohl eine neue Welt, in der wir Teufel und besonders seine Sippe von A n fang an die Kontrolle haben. Er ha t mir früher mal erzählt, dass ,1984‘ von George Orwell seine Lieblingslektüre sei. In seiner Vor stellung wollte er wohl den ,Big Br o ther‘ am liebsten selbst spielen. Er war auch fasziniert von Hitlers Rassentheorien und so wie Hitler eine neue Herrenrasse züchten wollte, so wollte er die Welt mit einer Armee eigener reinrassiger Kinder regieren.“
    „Hat er das alles deinem Spitzel erzählt?“
    „Nur teilweise, aber wir haben früher viele la nge, die Menschen würden sagen ,philosophische‘ Gespräche gefüh rt, in denen er mir von seinen ,Visionen‘ erzählt hat. Ich habe es immer für Spinnerei gehalten, die er nie würde umsetzen können, weil Gott etwas dagegen hätte. Aber jetzt sehe ich die Dinge anders. Er sah seine Zeit wohl für gekommen. Wie ich gehört habe, soll er Gott einmal als senilen Träumer bezeichnet haben, der nichts mehr auf die Reihe bekommt. Offensichtlich will er wohl die Weltherrschaft übernehmen.“
    Luzia war erschüttert. Sie lebte und fühlte wie ein Mensch. Was sollte aus ihr und aus Cornelius werden, wenn die Welt unterginge? Sie schlug die Hände vor das G e sicht und alle möglichen Szenarien liefen vor ihrem geistigen Auge ab: Eine zweite Sintflut, hervorgerufen durch ein Schmelzen der Polkappen, ein Meteoriten-Einschlag, ein Atomkrieg, eine Seuche schlimmer als Aids. Während sie noch dar ü ber nachdachte, klopfte es an der Tür und Luzifer stand auf, um zu öffnen.
    „Hallo Luzia, lange nicht gesehen, wie geht es dir?“
    Luzia wurde aus ihren Gedanken gerissen, sie blickte auf und sah einen dunkelha a rigen, schlanken Mann, der ihr irgendwie bekannt vorkam.
    „Leo, bist du das?“
    „Na klar, wie lange haben wir uns nicht gesehen, 20 Jahre oder 30?“
    Luzia stand auf und fiel Leo um den Hals. Sie schaute ihm lange in die Aug en und schüttelte den Kopf.
    „Ne ne ne, unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich mal wiedersehen wü r de. Wo hast du all die Jahre gesteckt, du warst wie vom Erdboden verschwunden?“
    „Ja weißt du, ich hatte… es ist schwer zu erklären, es war so, dass ich jahrelang mö g lichst unauffällig und unerkannt leben musste. In Kriminalfilmen nennt man so e t was wohl Undercover-Agent. Die meiste Zeit habe ich für Luzifer gearbeitet, was aber niemand wissen durfte.“
    „Ja das hat mir mein Vater vorhin schon erzählt.“
    Leo sah ungläubig zwischen Luzia und Luzifer hin

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