Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
Das war bestimmt bereits wieder verheilt. Dennoch machte sie sich Sorgen um ihn, als sie ihm zur Villa folgte.
Sie waren in London. Caleb betrachtete das moderne Gebäude, das vor ihnen aufragte. Ein Gebäude, das ruhig wirkte, in dem nicht viele Personen zu arbeiten schienen, doch er wusste sehr genau, was dort untersucht wurde. Wenn es nach ihm ginge, würde er dort eintreten und alles niederbrennen, das sich darin befand. Aber aufgrund Aileens Erlebtem wusste er nicht mehr so genau, ob tatsächlich alle, die für Newscientists arbeiteten, auch wussten, woran diese Firma arbeitete.
Doch er wusste es. Er erinnerte sich an den Tag, an dem Samael und er die zerstückelten Teile von Thor in einem der Container in der Oxford Street gefunden hatten. Sein Geruch hatte sie zu diesem entlegenen Abschnitt geführt.
Obwohl er sich noch immer an Samael Tränen erinnerte, wie er einen Arm seines Bruder an seine Brust presste … Samael … irgendetwas passte nicht in diesem Bild zu dem, was sie entdeckt hatten.
Caleb hatte kaum noch atmen können, als er sich darüber klar wurde, dass das leblose Fleisch, das vor ihnen lag, tatsächlich sein bester Freund war. Wie hatte man ihn einfach so wegwerfen können? Warum? Mit welcher Absicht? Das musste ein unglaublicher Irrtum sein. Wenn irgendein Mensch die Teile dieses Körpers entdeckt und die Medien diesen Fall untersucht hätten, dann wäre dadurch nicht nur eine Psychose entstanden, sondern die Forensiker hätten auch das Blut in diesem Körper analysiert … Und was wäre dann passiert? Es war kein menschliches Blut.
Was sie mit Sicherheit wussten, war, dass es aus Barcelona hergeschickt worden war, darauf ließ der Stempel auf Thors Arm schließen. Jetzt mussten sie herausfinden, ob der Körper aus diesem Gebäude stammte oder aber vielleicht nicht dort hineingekommen war. Wer? Wie? Und warum? Das waren die Fragen, die ihn beschäftigten. Er erinnerte sich an die Nacht, in der Samael und er die Jagd auf einen Vanir von zwei Jägern von Newscientists unterbrochen hatten. Sie hatten von ihnen getrunken, um herauszufinden, was sie taten. Diese beiden Männer wussten nicht genau, warum sie es taten, sie waren fremdbestimmt. Doch sie waren Vollstrecker für Vanir. In ihrem Blut konnten sie sehen, was genau sie machten. Frauen, Kinder, misshandelt, zerschnitten in einem Kanal … An ihnen wurden alle möglichen Studien vollzogen. Irgendjemand befahl, und sie gehorchten wie Roboter.
Caleb beobachtete, wie Noahs Hummer neben seinem Porsche Cayenne zum Stehen kam. Er warf einen Seitenblick auf Aileen, als sie mit eleganter Haltung und unleugbar attraktiv aus dem Wagen ausstieg. Es war unmöglich für sie, nicht aufzufallen. Ihre schwarze Mähne glänzte und hatte einen bläulichen Schimmer. Ihre lilafarbenen Augen sahen ihn an, und er blickte wieder auf das Gebäude. Er hatte nicht mit ihnen fahren wollen.
Aileen straffte die Schultern und stellte sich neben ihn. Die Fahrt mit Noah und Adam war schweigend verlaufen. Adam war ohnehin schweigsam, und Noah und sie redeten seit der Episode mit dem Auspeitschen nicht mehr miteinander. Sie hatten nur miteinander gesprochen, um Aileen wissen zu lassen, wie sie im Inneren des Gebäudes vorgehen mussten.
Sie glaubten wohl, sie sei bescheuert … Sie wusste, wie diese Firma funktionierte. Und sie hatte einen eigenen Plan, wie sie an die Informationen kommen würde. Sie hoffte nur, bald loslegen zu können.
»Ich werde mit dir hineingehen«, sagte Noah beschützend.
»Nein«, antwortete sie.
»Du wirst mit ihm und mit Adam hineingehen«, befahl Caleb ihr zähneknirschend.
Aileen runzelte verständnislos die Stirn. Sie hatte geglaubt, Caleb wolle nicht, dass der Berserker in ihrer Nähe war. »Ich habe nein gesagt. Ich kann mich allein verteidigen.«
»Du weißt nicht, was für Personen hier arbeiten«, entgegnete er mit verschränkten Armen an die Tür seines Wagens gelehnt.
»Ich muss meine neuen Fähigkeiten entwickeln«, erwiderte sie eitel. »Jetzt werde ich eine gute …«
»Das reicht, Aileen. Hör auf, dich wie ein dummes Mädchen zu verhalten, und hör auf uns«, schimpfte er sie kühl. Er packte sie an den Schultern und drückte so fest zu, bis sie einen stechenden Schmerz spürte.
»Du tust mir weh, du Scheusal«, warf sie ihm verächtlich an den Kopf.
»Du wirst mir gehorchen, hast du gehört?« Sein tierischer Instinkt trat hier zum Vorschein. »Das ist kein Spiel. Wir wissen, dass diese Menschen sich mit Nosferaten
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