Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
Vom Netzwerk:
Eigentum verbrachte.
    Aileen war auf Calebs Stimme konzentriert und nickte beistimmend mit dem Kopf.
    »Hallo, María«, sagte sie, reichte ihr die Hand und lächelte sie freundlichen an.
    »Ach, junge Dame, wie wunderschön Sie sind. Ihr Vater war ein sehr gut aussehender Mann, und Sie haben große Ähnlichkeit mit ihm.«
    Weiß sie, was wir sind?
    Nicht genau.
    Nicht genau?
    »Haben Sie dasselbe Leiden wie Ihr Vater?«, fragte María und legte ihr die Hand mütterlich auf die Schulter.
    »Leiden?«
    Ablehnung von Sonnenlicht.
    »Ach, meine Kleine, Ihr Vater hatte eine starke Allergie gegen das Sonnenlicht. Lichtdermatose nennt man das. Und stellen Sie sich nur vor, hier in England haben wir nicht viel Sonne, doch ich erinnere mich an einen Vorfall, als wir aus Versehen« – sie räusperte sich – »im Nordflügel die Fenster weit geöffnet hatten, um zu lüften, und Ihr Vater hat sich schrecklich verbrannt und überall Blasen bekommen …«
    Um Himmels willen, diese Frau redete wie ein Wasserfall. Aber sie war liebenswürdig und freundlich, also lächelte Aileen, als María sie weiterführte.
    Sie brachte sie in ein ganz erlesen dekoriertes Wohnzimmer im Stil des Art déco, minimalistisch aber einladend. Mit leuchtenden Farben und sehr ausdrucksstark.
    Ein Glastisch mit schwarzen Marmorsäulen als Sockel stand an einem Ende des Wohnzimmers. Kamin, ausladende Ledersofas und handsignierte Gemälde machten den Raum wohnlich. Neben dem Tisch führten Glastüren nach draußen in den zum Haus gehörenden Garten. Dort stand ein Brunnen mit einem riesigen Buddha aus Stein, in dem Lotusblüten schwammen. Weiter weg sah man eine kleine weiß-rote Kapelle, in deren Innerem Kissen auf dem Boden lagen.
    »Setzen Sie sich doch, meine Liebe. Sie sind spindeldürr, Sie müssen etwas essen, damit der Mann auch was zum Anfassen hat, nicht wahr?« Sie drehte sich zu Caleb und zwinkerte ihm schalkhaft zu.
    Hatte María das gerade wirklich gemacht? Aileen tat so, als hätte sie nichts gehört.
    »Lassen Sie das meine Sorge sein, María«, antwortete Caleb mit dem wölfischen Grinsen, das Aileen bereits kannte. »Aileen ist perfekt, so wie sie ist. Knackig, schlank und alles am rechten Platz«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Das reicht.« Aileen verzog verärgert den Mund und blickte zu Daanna, die diesem Wortwechsel amüsiert gefolgt war.
    »Mich brauchst du nicht anzusehen.« Abwehrend hob sie die Hände. »Wenn er das sagt, dann wird es schon stimmen.«
    Herrje … in was war sie da bloß hineingeraten? Wer war hier am durchgeknalltesten von allen?
    »Eileen …«
    Aileen wurde ganz steif. Sie glaubte Ruths Stimme gehört zu haben, aber das war unmöglich. Sie verlor so langsam den Verstand. Bestimmt.
    »Hör mal, Eileen …«
    Dieses Mal war sie sich sicher, sie tatsächlich gehört zu haben. Sie schaute zur Treppe vor sich, und dann sah sie sie.
    Ruth war da. Mit ihrem gelockten mahagonibraunen Haar, das hinter ihr her flatterte. Ihre mandelförmigen, bernsteinfarbenen Augen mit den dichten, langen Wimpern sahen sie bewundernd an. Ihr Grinsen, das von einem Ohr bis zum anderen reichte, ließ ihre Wangen hervortreten und brachte ein Grübchen auf der Wange zutage.
    Sie trug einen weißen Männerbademantel, der ihr zu weit war, und ein paar Frotteehausschuhe in derselben Farbe.
    Hinter ihr stand Gabriel, bekleidet mit einem blauen Bademantel, von dem sich seine glatte blonde Haarpracht abhob. Seine schwarzen Augen musterten Caleb und sie abwechselnd, doch wenn er sie ansah, dann leuchteten sie zärtlich auf.
    »Was soll das?«, murmelte Aileen, die Augen voller Tränen.
    Aileen, gestern Abend habe ich sie abholen lassen. Ich habe in deinen Gedanken gesehen, dass sie vorhatten, den Sommer mit dir in London zu verbringen. Also habe ich mich als einen von Mikhails Angestellten ausgegeben und sie benachrichtigt. Ich habe ihnen genau das mitgeteilt, was wir den Angestellten bei dir in Barcelona eingegeben hatten: dass ihr geschäftlich dringend verreisen musstet. Du kennst ihre Telefonnummern auswendig, deshalb war es einfach, sie ausfindig zu machen. Ich habe ihnen gesagt, du würdest dich um die Flüge kümmern und sie abholen und hierherbringen. Ich habe gedacht, du würdest dich freuen, sie hier zu haben.
    Aileen wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie sah ihn an, ohne zu blinzeln. Ihre Augen waren voller Tränen der Rührung, des Dankes, der Freude, der Hoffnung … aber auch der Sorge.
    Sie hatte keine Zeit mehr, noch etwas anderes

Weitere Kostenlose Bücher