Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
zu lassen. Ein sanftes Streifen.
»Du willst nicht?«, fragte sie heiser.
»Führ mich nicht an der Nase herum«, murmelte er und verschlang Aileens volle Lippen mit Blicken. Sein Körper war angespannt und seine Fäuste geballt. »Du bist gefährlich.«
»Das tue ich nicht.«
»Was willst du also?« Verwirrt über ihr Verhalten schüttelte er den Kopf.
»Dass du die Dinge anerkennst.« Sie streckte sich wieder nach oben und küsste ihn auf die Mundwinkel, lehnte sich mit ihrem Gewicht an seine Brust.
»Überspitz es nicht, Kleine. Keiner von uns beiden weiß, wie ich reagieren werde.« Das war eine Drohung.
»Du gibst nicht gerne nach, was, Caleb? Wenn du die Kontrolle über etwas verlierst, wirst du nervös.«
»Das ist kein Spiel. Du wärst sicherer, wenn wir unsere mentale Verbindung aufrechterhalten würden. Und hör auf, mich zu provozieren. Ich habe dir schon gesagt, dass ich, seitdem ich dich kenne, gerne mal in die Luft gehe. Du bringst mich völlig durcheinander.«
»Dann kannst du dem Klub der Verwirrten beitreten. Für mich ist das alles auch nicht einfach. Du bist verantwortlich dafür, dass ich mich so verhalte, und trägst die Schuld, dass ich mich jetzt vor deinem mentalen Eindringen schütze.« Sie trat einen Schritt zurück. »Du willst, dass ich dir vertraue? Dann beantworte meine Fragen ehrlich. Das sind nur Fragen.«
»Das sind Fragen, die den Feinden sehr viele Schwächen zeigen«, antwortete er, machte einen Schritt auf sie zu, sodass sie zwischen ihrem BMW und ihm eingequetscht war. »Sie verfolgen uns. Sie verfolgen dich, Aileen. Bist du dir der Gefahr, die uns auflauert, bewusst?«
Aileen spürte die kalte Karosserie in ihrem Rücken.
Ja. Sie war sich der Gefahr, in der sie schwebte, bewusst. Und sie machte sich große Sorgen.
»Caleb?« Daanna tauchte im Türrahmen auf. »Was für ein schönes Auto, Aileen.« Sie verschränkte die Arme und betrachtete ihr Benehmen amüsiert. »Alle Achtung, Bráthair … Du strengst dich jeden Tag aufs Neue an!«
»Spar dir deine Kommentare«, erwiderte er und nahm Aileen plötzlich an der Hand. »Haben sie es dir bereits erzählt?«
»Ja.«
»Und was hältst du davon?«, fragte er, verwundert über die Gelassenheit seiner Schwester.
Daanna sah Aileen an und lächelte komplizenhaft. Aileen schnaubte und rollte mit den Augen.
»Bist du schon bereit?«, fuhr Caleb fort. »Menw wird …«
Daanna hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
»Benimmt sich mein Bruder anständig? Ist es zu viel für dich, Aileen?«, erkundigte sich die junge Frau, die zu ihnen hinunterkam.
»Alles bestens. Ich habe ihn unter Kontrolle.« Sie warf ihr einen Blick aus den Augenwinkeln zu.
»Ich verstehe euch einfach nicht. Sie können jetzt schon hier sein, uns beobachten, und ihr tut so, als wäre nichts.«
»Wir sind nicht dumm, Caleb. Unser Radar funktioniert genauso gut wie eurer«, antwortete seine Schwester. »Wenn du keine Gefahr wahrnimmst, dann tun wir das auch nicht. Gerade lauert uns keiner auf, und das weißt du.«
Caleb knurrte wütend. »Daanna, es handelt sich um Lucian und Seth. Seth ist ganz besessen von dir.«
Daanna starrte ihn an. »Und weiter? Das macht mir keine Angst.«
»Und mir auch nicht, verdammt«, entgegnete er immer frustrierter. »Aber ihr müsst beschützt werden. Ihr seid doch Frauen.«
»Wie schlau!«, gab Aileen von sich und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
»Menw wird dich mitnehmen«, fuhr Caleb fort. »Er wird dich beschützen, das hat er schon immer gemacht, und ich vertraue ihm …«
»Wir werden dort sein, wo wir am meisten gebraucht werden«, erwiderte Daanna herablassend. »Und ich versichere dir, dass wir uns den heutigen Abend von keinem nehmen lassen. Deshalb bin ich hier, ich komme wegen Aileen. Und Menw soll es ja nicht wagen, mir nahe zu kommen, mach ihm das klar.« Letzteres sagte sie unsicher und ohne Überzeugung.
»Was ist heute Abend?«, fragte Aileen, sah Caleb dabei neugierig an und versuchte, die Stimmung zwischen den Geschwistern zu besänftigen.
»Hast du ihr denn nichts erzählt, Caleb?« Amüsiert zog Daanna die Augenbrauen nach oben. Dann sah sie Aileen an. »Heute ist das Fest der Sommersonnwende, der 24. Juni.«
»Davon habe ich gehört. Und was passiert in dieser Nacht? Da, wo ich wohne, feiert man das Johannisfest, aber daran ist nichts Besonderes, außer dass man nicht arbeitet.«
Daanna seufzte und entzog Caleb Aileens Hand.
Ȇberlass sie ein Weilchen mir. Sie
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