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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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alles«, stellte sie klar. »Und dann werden die Klans sich darüber unterhalten, was zu tun ist. Weißt du, du wirst feststellen, wie unterhaltsam die Lektüre von Jades Buch ist. Und gib auf das acht, was sie über Samael sagt …«, deutete sie an, drehte sich um und ging zum Wagen. »Er verschweigt gewisse Dinge vor dir.«
    »Warte einen Moment«, rief Caleb, ohne auf das von Samael einzugehen. »Wie ist das alles in deine Hände gekommen?«
    »Vor zwei Nächten, als du mich bewusstlos zurückgelassen hast, habe ich zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren geträumt. Ich glaube, es lag daran, dass ich blutleer war« – sie sah ihn anklagend an – »und mein Gehirn kollabiert ist. Der Traum, den ich hatte, brachte mir die Erinnerung an Jade und Thor bis zu jener Nacht zurück, in der wir gejagt wurden. Sie hatten ein Geschenk für mich unter der Brücke im West Park hinterlegt. Für den Fall, dass sie verschwinden würden, und weil mich keiner kannte oder von mir wusste, sollten diese persönlichen Gegenstände den Klans meine wahre Identität preisgeben. Meine Mutter Jade schrieb das Tagebuch, das du jetzt in deinen Händen hältst, und mein Vater Thor ließ diesen Dolch zurück, den du zum Glück erkannt hast.«
    »Alle Krieger der Vanir haben ihren ganz persönlichen Dolch. Das, was auf der Klinge steht, sagt dir, wem er gehört.«
    Aileen musste sich auf die Zunge beißen, um nicht damit herauszuplatzen, wie gerne sie wissen würde, was darauf stand und welche Sprache es war, an die sie sich mit Müh und Not erinnerte. Doch sie wollte seine Erklärungen nicht, sie wollte nur noch weg von hier.
    »Es gehört dem ›Mann des Donners‹«, erklärte er und sah den Dolch respektvoll an.
    Aileen betrachtete den Dolch mit anderen Augen. Trotzdem würde sie sich für diese Information nicht bei ihm bedanken.
    »Bis morgen in Wolverhampton, du Scheusal.« Dieses Mal wandte sie sich mit einem Savoir-faire ab, das einer Königin alle Ehre gemacht hätte.
    Sie amüsierte sich großartig. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, das Heft fest in der Hand und die Situation unter Kontrolle zu haben. Ihr Großvater As bestätigte dies, als er eine Hand auf ihre Schulter legte, ihr zunickte und sie bis zum Wagen begleitete. Noah und Adam folgten ihnen, zusammen mit den anderen Berserkern, die ebenfalls in die Wagen stiegen – aber nicht, ohne zuerst ihre menschliche Gestalt anzunehmen, was bedeutete, drei Größen kleiner zu werden.
    Noah öffnete ihr die Beifahrertür wie ein Kavalier, und Aileen betrachtete ihn. Seine Haare waren inzwischen länger, reichten bis unter seine Schultern, und Schweißperlen glänzten auf seiner Nase und seiner Stirn.
    »Ich muss mir den Kopf wieder rasieren.« Er zeigte auf seinen Schädel.
    »Ich sehe schon.« Aileen lächelte.
    »Aileen.«
    Caleb hatte sich mit rasender Geschwindigkeit vor das Auto gestellt, sich auf der Motorhaube abgestützt und nach vorn gebeugt, sodass er jetzt von Angesicht zu Angesicht vor ihr stand. Aileen schluckte und ergriff ihr rechtes Handgelenk. Caleb beobachtete ihre Geste, und seine Gesichtszüge wurden weicher. Er wollte nicht, dass sie Angst hatte.
    »Was wird sein, wenn du Hunger bekommst?«, fragte er mit einem Blick auf ihren Mund.
    Aileen spürte, dass ihr Herz wie wild klopfte. Bisher hatte sie noch nicht darüber nachgedacht.
    »Du hast Blut der Vanir in dir, Kleine. Früher oder später wird der Hunger kommen.«
    »Nenn-mich-nicht-so!«, betonte sie jede Silbe wütend.
    »Irgendetwas wirst du von uns haben. Der Hunger wird kommen.«
    »Ich wünsche mir, dass dem nicht so ist. Ich bin nun eine Berserkerin im Herzen.«
    »Du kannst dich nicht verwandeln, also bist du keine Berserkerin.«
    »Ich bin auch keine Vanirin. Stell dir nur vor, ich habe kein Verlangen danach, jemanden in den Hals zu beißen, und auch nicht, Menschen, die schwächer sind als ich, zu misshandeln oder zu töten …«
    »Du bist nicht schwach, Aileen.« Caleb sah sie vorbehaltlos an.
    Aileen wusste nicht, wie sie diese Worte auffassen sollte. Rechtfertigte er alles, was er ihr angetan hatte, damit, dass sie nicht schwach war?
    »Mit dem, was ich dir soeben gesagt habe, will ich nichts rechtfertigen«, erläuterte er, was er in ihren Gedanken gelesen hatte. »Das ist nur eine Einschätzung. Du bist stark. Stärker, als du glaubst.«
    »Verschwinde, Caleb«, sagte Noah, ohne sich von Aileens Tür zu entfernen.
    Der Vanir sah ihn unfreundlich an, dann blickte er zu ihr, die erwartungsvoll

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